Gräbner (Cembalobauer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Mitglieder der Familie Gräbner waren vom 17. bis zum 19. Jahrhundert bedeutende Dresdner Cembalobauer. Die Familie geht zurück auf Franz Gräbner, einen Fiedler aus Adorf im Vogtland. Er erwarb 1593 in Dresden das Bürgerrecht. Es können in der Familie 19 Mitglieder nachgewiesen werden, die in Dresden als Hoforganisten, Orgelbauer, Cembalobauer und Klavierbauer tätig waren.[1]

Christian Gräbner (etwa 1640–1710) Hoforgelbauer und Hoforganist
Johann Heinrich Gräbner d. Ältere (1665–1739), übernahm das Amt des Hoforganisten und war als Orgelbauer bekannt und für den Hof tätig. Er fertigte 1692 das Werk in der Johanneskirche in Dresden.
Sein Sohn war:
Johann Heinrich Gräbner d. Jüngere (1705–1777),[1][2] war kurfürstlich sächsischer Hoforgelbauer und Klavierstimmer und als Cembalobauer bekannt.[1] Er produzierte Cembalos und Kleinklaviere und seit 1763 Fortepianos, die auch nach Polen und Litauen geliefert wurden.
Seine Söhne waren:
Johann Gottfried Gräbner (1736–1808), baute mit seinem Bruder Fortepianos, Doppelflügel und Klaviere, er wurde 1759 zum kurfürstlichen Hof-Orgel- und Instrumentemacher ernannt.
Wilhelm Gräbner (1717– nach 1796), baute mit seinem Bruder Fortepianos, Doppelflügel und Klaviere
Karl August Gräbner (1749–1827) lernte ebenfalls beim Vater, trennte sich nach dessen Tod von seinen Stiefbrüdern und arbeitete alleine.

Weitere Mitglieder der Familie:

  • Johann Gotthelf Gräbner (1786–1844), Cembalobauer
  • Julius Gräbner (etwa 1815–1856), baute Pianoforte
  • Friedrich Wilhelm Gräbner (1838–1918), baute Pianoforte
  • Karl Georg Gräbner (1873–1927), Musikinstrumentenhändler
  • Karl Georg Erhard Gräbner (* 1904), Musikinstrumentenhändler

Erhaltene Instrumente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Clavichord im Besitz des Metropolitan Museum of Art

Johann Heinrich Gräbner d. Ältere[3]

Johann Heinrich Gräbner d. Jüngere

Johann Gottfried Gräbner

  • Zweimanualiger Kielflügel. Befindlich von 1782 bis 1942 in einer Privatsammlung in Jena.[8]

Karl August Gräbner

Johann Gotthelf Gräbner

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paul Rubardt: Gräbner. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 707 (Digitalisat).
  • Kerstin Schwarz: Vier erhaltene Hammerflügel der Gebrüder Johann Gottfried und Johann Wilhelm Gräbner und ihre Rolle in der deutschen Klavierbaugeschichte Ende des 18. Jahrhunderts. In: Zur Geschichte des Hammerklaviers (= Michaelsteiner Konferenzberichte, Band 50). Michaelstein 1996, S. 88–110 online.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Paul RubardtGräbner. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 707 (Digitalisat).
  2. siehe Paul Rubardt: Gräbner, Johann Heinrich (II). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 707 (Digitalisat).
  3. The Harpsichord and Clavichord: An Encyclopedia. Routledge, 2013, ISBN 978-1-135-94977-8 (books.google.de).
  4. Dresdens älteste Orgel erklang in Pillnitz. In: Dresdner Neueste Nachrichten. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juli 2017; abgerufen am 30. Juli 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dnn.de
  5. Cembalo. In: skd.museum. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juli 2017; abgerufen am 30. Juli 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/skd-online-collection.skd.museum
  6. Cembalo von Johann Heinrich Gräbner, Dresden 1774. In: mfm.uni-leipzig.de. Abgerufen am 30. Juli 2017.
  7. School of Johann Heinrich Gräbner – Clavichord. In: metmuseum.org. The Metropolitan Museum of Art, i. e. The Met Museum, abgerufen am 30. Juli 2017.
  8. Zeitschrift für Instrumentenbau. 53, 1932/33, S. 333, mit Abb.