Grillenburger Sandstein

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Goldene Pforte am Freiberger Dom aus Grillenburger Sandstein
fossiles Blatt von Credneria triacuminata
Letzter Mühlstein aus Grillenburger Sandstein vor der ehem. Steinbruchverwaltung an der Seerenteichstraße in Grillenburg

Der Grillenburger Sandstein und auch der Niederschönaer Sandstein sowie Hetzdorfer Sandstein zählen zu den Niederschönaer Schichten des Elbsandsteines.

Es gab früher eine Reihe von Sandsteinbrüchen im Tharandter Wald, bei Grillenburg, Niederschöna und Hetzdorf sowie Pohrsdorf und Kurort Hartha, und seines nahen Umfeldes, so unweit von Höckendorf (Paulsdorfer Heide) und Ruppendorf sowie Dippoldiswalde (Dippoldiswalder Heide). Diese kreidezeitlichen Sandsteine entstanden im Cenomanium. Die obengenannten Steinbrüche sind seit längerer Zeit geschlossen.

Gesteinsbeschreibung und Verwendung

Dieser Sandstein ist fein- und grobkörnig, seine Farbe ist Weiß bis Braun; neben Quarz und Glimmer sind auch zahlreiche Pflanzenabdrücke von Credneria triacuminata zu finden.

Das Material für die Goldene Pforte (1225) des Freiberger Domes [1] und der Naumburger Stifterfiguren (um 1250) sowie weitere bedeutende Bauwerke kam nach sedimentologischen Untersuchungen und historischer Forschung aus der Werksteinbank im Umfeld von Grillenburg, welche bis Anfang des 20. Jh. noch für die Herstellung von Mühlsteinen genutzt wurde. Die Wappen der Kursächsischen Distanzsäule in Johanngeorgenstadt und von weiteren Distanzsäulen im Erzgebirge wurden aus Niederschönaer Sandstein und die drei Freiberger Postdistanzsäulen aus Hetzdorfer Sandstein gefertigt.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • C. J. Freiesleben: Mineralogisch-bergmännische Beobachtungen auf einer Reise durch einen Theil des meißner und erzgebirgischen Kreises, zu Anfang des 1791. Jahres, Bergmänn. Journal, Nr. 5 (1792).
  • W. Dienemann und O. Burre: Die nutzbaren Gesteine Deutschlands und ihre Lagerstätten mit Ausnahme der Kohlen, Erze und Salze. Enke-Verlag, Stuttgart 1929, S. 302.
  • W. Häntzschel: Das Cenoman und die Plenuszone der sudetischen Kreide, Abh. Preuss. G. L. A. N. F., Nr. 150 (1933).
  • Forschungsgruppe Kursächsische Postmeilensäulen (Hrsg.): Lexikon Kursächsische Postmeilensäulen, transpress-Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-344-00264-3
  • D. Beeger und W. Quellmalz: Geologischer Führer, Bd. 87, Dresden und Umgebung, Verlag Gebr. Borntraeger, Berlin-Stuttgart 1994, S. 205, ISBN 3-443-15062-4

Einzelnachweise

  1. Siegfried Grunert: Der Sandstein der Sächsischen Schweiz. Leipzig 1986, S. 111 ISBN 3-342-00092-9