Groupe Union Défense

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Groupe Union Défense (GUD), später Union Défense de la Jeunesse (UDJ) ist eine rechtsextremistische Studentenorgansisation in Frankreich und der französischsprachigen Schweiz.

Geschichte

Die Entstehung der ältesten rechtsradikalen Studentengruppe in Frankreich geht auf die Maiunruhen in Paris 1968 zurück. Damals entstand die „Groupe Union Défense“ (GUD) an der Pariser Universität Panthéon-Assas. Teilweise wurde sie auch zunächst als Groupe Union Droit (Union Law Group) bezeichnet, da sie an der juristischen Fakultät entstand. Alain Robert, Robert Allo, Gérard Écorcheville, Hugues Leclère, Jack Marchal und Jean-Noël Prade sind die Gründer der GNU. Zu ihrem Ziel erklärte die Gruppe den "Personenschutz und Gewalt gegen Linksextreme".[1] Als Symbolitik wählte die GUD wie andere neofaschistische Gruppen ein weißes Keltenkreuz auf schwarzem Grund.

Frederic Chatillon war Vorsitzender der GUD und wurde später Strategischer Berater von Marie Le Pen und Wahlkampfmanager des Front National.[2] Mit dem erstarken der Jugendorganisation des FN, dem Front National de la Jeunesse wurde die GUD zunehmend maginalisiert. Als der Sozialist François Mitterrand 1981 zum 21. Präsidenten Frankreichs gewählt wurde, löste sich die GUD offiziell auf. Jedoch formierte sich die Gruppe Anfang der 1990er wieder neu, schlug sich jedoch auf die Seite des weniger populären Rechtspopulisten Bruno Mégret und verlor an Bedeutung.[3] Für die Neugründungen wurden teilweise andere Namen verwandt, da ein Auftreten der GUD von vielen Hochschulen verboten wurde: Union de Défense des Étudiants d'Assas - UDEA (1988) und Union Droit - UD (1995).

2010 kam es zur Wiedergründung. Mittlerweile ist Lyon und die Universität von Lyon der wichtigste Stützpunkt für die GUD. „Lyon ist die Hauptstadt der Leugnung des Holocausts. An den Lyoner Universitäten unterrichteten Revisionisten wie Henri Roques und Robert Faurisson. Der Verleger Jean Plantin, der sich auf revisionistische Schriften spezialisiert hat, ist dort beheimatet“, zitiert die FAZ den Politikwissenschaftler Stéphane François.[3]

Durch die GUD kam es mehrmals zu gewalttätigen Aktionen.[4]

Verbindungen zum Front National

Nach der Wiedergründung der GNU Anfang der 90er Jahre kam es zu einer Annäherung an den Front National. Nach der Spaltung der Partei zwischen den beiden Führungskräften Jean-Marie Le Pen und Bruno Mégret, schlug sich die GUD auf die Seite von Megret. Heute hält sich die GUD an die FN von Marie Le Pen.[5] Wie auch internen Dokumenten hervorging, gab es 2011 ein Treffen von Mitgliedern der Front National, verschiedener rechter Aktivisten und dem Lyoner UDJ-Chef Steven Bissuel. Geplant wurden gemeinsame Aktionen und eine aufeinander abgestimmte Pressestrategie.

Einzelnachweise

  1. Rechtsradikale an der Universität. In: NZZ Campus - Studium, Karriere, Hochschulen, Universitäten. Abgerufen am 10. April 2016.
  2. "Panama papers" : du GUD à la Syrie, itinéraire de Frédéric Chatillon, un fidèle de Marine Le Pen. In: France 24. Abgerufen am 10. April 2016 (französisch).
  3. a b Frankreich: Schlag gegen die Schläger. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 12. Juni 2013, abgerufen am 10. April 2016.
  4. Jan Adam.: Abschluss der Serie Rechtsextremismus in Europa: Heute Frankreich. In: Endstation Rechts. Abgerufen am 10. April 2016.
  5. Die coole Wortwahl von Jeanne d’Arcs patriotischer Jungmannschaft. In: bernerzeitung.ch/. Abgerufen am 11. April 2016.