Gymnasium Dionysianum (Rheine)

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Gymnasium Dionysianum
Hauptportal des Dionysianums
Schulform Gymnasium
Gründung 1658 / 1659
Adresse

Anton-Führer-Straße 2

Ort Rheine
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 17′ 0″ N, 7° 25′ 53″ OKoordinaten: 52° 17′ 0″ N, 7° 25′ 53″ O
Träger Stadt Rheine
Lehrkräfte 66
Leitung Oliver Meer
Website www.dionysianum.de

Das Gymnasium Dionysianum ist ein Gymnasium im westfälischen Rheine. Die Schule feierte 2009 ihr 350-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass veranstaltete die Schule eine Bildungsreise in die italienische Hauptstadt Rom.

Geschichte

Das Gymnasium Dionysianum wurde im Jahre 1658/1659 gegründet und ist damit das älteste Gymnasium Rheines. Das Dionysianum befand sich zunächst an der Stelle des heutigen Rathauses am Borneplatz. In den Jahren 1908–1909 entstand ein Neubau an der heutigen Anton-Führer-Straße, der von dem Gelsenkirchener Architekten Josef Franke in historisierendem Stil entworfen wurde. In der Nachbarschaft des schlossartigen Komplexes befindet sich auch die Gymnasialkirche St. Peter, die der gleiche Architekt 1910–1911 baute. Das Gymnasialgebäude hat bisher zwei Umbauten erfahren. Die letzte Ausbaustufe wurde in den Jahren 1999–2002 von dem Architekten Josef Paul Kleihues errichtet, einem ehemaligen Schüler des Gymnasiums.

Die Schule trägt seit dem 8. Oktober 1861 den Namen Dionysianum nach dem Heiligen Dionysius, dem Patron der Rheiner Stadtkirche am Marktplatz.

Jubiläum

Im Jahr 2009 feierte das Gymnasium Dionysianum sein 350-jähriges Bestehen.

Aus diesem Grund wurde vom 3. bis 10. Oktober ein Schulausflug in die italienische Hauptstadt Rom durchgeführt. Die Teilnehmeranzahl an dem Ausflug betrug etwa 1.000 Schüler. In Rom nahmen die Schüler an einer Stadtrundfahrt teil, besuchten historische Stätten aus römischer und frühchristlicher Zeit und nahmen an der Generalaudienz des Papstes auf dem Petersplatz teil. Untergebracht waren die Schüler in einem Camp bei Ostia in mobilen Wohnheimen.

Unterricht

Traditionell altsprachlich ausgerichtet, wurden an der Schule während der Weimarer Zeit auch Fremdsprachen wie Englisch oder Französisch eingeführt.

Aktuell werden die Fremdsprachen Latein, Englisch, Französisch und Spanisch unterrichtet. Eine Besonderheit in der Region war die Möglichkeit, mit Latein als erster Fremdsprache in der 5. Klasse zu beginnen und somit das Latinum vor der Oberstufe zu erreichen. Inzwischen muss man ab der 5. Klasse mit Englisch anfangen.

Heute lehren 66 Lehrkräfte am Gymnasium Dionysianum. Seit Februar 2012 ist Oberstudiendirektor Oliver Meer Schulleiter am Gymnasium Dionysianum.

Gebäude

Im Jahre 2002 wurde der Neubau des Dionysianums unter Leitung des Architekten Josef Paul Kleihues fertiggestellt. Das Gebäude fand – wegen seiner Bedeutung für die zeitgenössische Architektur – Eingang in den Phaidon Atlas of Contemporary World Architecture. In diesem Neubau befinden sich neben Fachräumen für Chemie und Informatik ebenfalls eine integrierte Sporthalle, in die man aus dem Flur im 1. Obergeschoss hineinsehen kann, ein Meditationsraum, eine Mensa zur Essensausgabe, in der ca. 100 Schüler gleichzeitig Platz finden, und viele Klassenräume. Eine Besonderheit ist, dass in diesen Neubau ein Solitär aus dem Jahr 1976 integriert wurde, obwohl dieser eigentlich nicht im richtigen Winkel zu den anderen Gebäuden steht. Josef Paul Kleihues gelang es jedoch, z. B. durch die „runde Ecke“ an der Schleupestraße, diesen Solitär harmonisch in das Gesamtkunstwerk einzubinden. Die fehlende Rechtwinkligkeit des Gebäudes aus dem Jahr 1976 wird optisch deutlich durch ein dreieckiges Beet, das an der Nordseite des Innenhofes die ansonsten quadratische Struktur dieses Hofes erweitert.

Am 21. April 2004 sind in Rheine die ersten „Stolpersteine“ von dem Kölner Künstler Gunter Demnig am Gymnasium Dionysianum und am Emsland-Gymnasium gesetzt worden.

Personen

  • Peter Grosfeld († 1901) ehemaliger Direktor, zu seinem Andenken wurde für die Gymnasialkirche das Patrozinium St. Peter gewählt.
  • Franz Darpe (1842–1911) war von 1868 bis 1883 als Gymnasialprofessor am Gymnasium Dionysianum tätig.
  • Clemens Freiherr von Schorlemer-Lieser (1856–1922, Abitur 1874), Politiker
  • Anton Führer, ehemaliger Direktor, Autor des Buches Geschichte der Stadt Rheine (1927); die Straße vor dem Gymnasium ist nach ihm benannt.
  • Theodor Averberg (1878–1973), Priester und Missionar
  • Aloys Heuvers (1888–1967, Abitur 1907), Maschinenbau-Ingenieur und langjähriger Betriebsdirektor beim Bochumer Verein
  • Viktor Lutze (1890–1943), Nachfolger Ernst Röhms als Stabschef der SA
  • Otto Dunkelberg (1900–1964), Organist, Dirigent und Komponist sowie von 1949 bis 1953 Musiklehrer am Dionysianum
  • Josef Averesch (1902–1949, Abitur 1923), Priester und Opfer des Nationalsozialismus
  • August Wieschemeyer (1904–1979, Abitur 1923), Priester und Theologe
  • Hermann Scheipers (1913–2016, Abitur 1932), Priester, KZ-Überlebender
  • Heinrich Krefeld (* 1922), Direktor 1962–1988
  • Gottfried Köster (1928–2007, Abitur 1946), Oberstudienrat am Dionysianum, Landrat, Bundestagsabgeordneter
  • Kaspar Elm (* 1929, Abitur 1950), Historiker
  • Werner Heukamp (* 1929, Abitur 1950), Pfarrer, Heimatforscher, Autor
  • Karl Hüser (* 1930) war 1959 und 1963 als Referendar und Studienrat am Gymnasium tätig
  • Josef Paul Kleihues (1933–2004, Abitur 1956), Architekt
  • Siegfried Schoppe (* 1944, Abitur 1965), Professor für Wirtschaftswissenschaften
  • Erich Rutemöller (* 1945, Abitur 1965), Fußballtrainer
  • Wolfgang Kubin (* 1945, Abitur 1966), Sinologe und Autor
  • Franz Josef Krafeld (* 1947, Abitur 1967), Professor für Erziehungswissenschaften
  • Peter Funke (* 1950, Abitur 1969), Althistoriker
  • Hans Reckers (* 1953, Abitur 1972), Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank
  • Georg Schütte (* 1962, Abitur 1982), Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • Manuel Baumbach (* 1970, Abitur 1989), Altphilologe
  • Johannes Grave (* 1976, Abitur 1995), Kunsthistoriker

Weblinks