Halim Malkoč

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Halim Malkoč (* 1917; † 7. März 1947) war ein jugoslawischer muslimischer Imam und SS-Obersturmführer der Waffen-SS. Malkoč war bekannt für seine Beteiligung in der Unterdrückung der Villefranche-de-Rouergue-Meuterei von 1943. Er war vermutlich der einzige Muslim, der das Eiserne Kreuz während des Zweiten Weltkriegs erhielt.

Biografie

Malkoč war bei Kriegsausbruch ein junger Imam in Bosnien. Er galt durch seine Dienstzeit als Offizier der jugoslawischen Armee als begabter militärischer Führer. 1943 trat er in die neu gebildete 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Handschar“ ein und war dort zunächst als Imam des „SS-Gebirgs-Pionier-Bataillons 13“ tätig. Im Juli wurde er mit weiteren bosnischen Ulema nach Dresden zu einer dreiwöchigen Imamschulung beordert, die von SS-Obergruppenführer Gottlob Berger und Ehren-SS-Offizier Mohammed Amin al-Husseini, dem Großmufti von Jerusalem, organisiert wurde. Sie wurden unterrichtet in „Die Waffen-SS: Ihre Organisation und Ränge“ und deutsche Sprache. Daneben wurden Ausflüge in die Berliner Oper und das Schloss Babelsberg, Potsdam und dem Nikolassee unternommen.

Während der Ausbildung in Frankreich inszenierten am 17. September kommunistische agents provocateurs in der Division eine Meuterei bei Villefranche-de-Rouergue, bei dem mehrere SS-Offiziere getötet wurden. Halim Malkoč und der Truppenarzt Willfried Schweiger überzeugten die Männer aufzugeben und entwaffneten sie.

In Anerkennung seiner Leistungen wurde ihm im Oktober 1943 das Eisernes Kreuz II. Klasse verliehen. Ein Jahr später, am 21. Oktober 1944, wurde er zum Imam für die ganze Division befördert, als der erste Vertreter Imam Abdulah Muhasilović die Einheit verlassen hatte.

Nach dem Krieg wurde Halim Malkoč am 7. März 1947 in Bihać von den kommunistischen Behörden Jugoslawiens zum Tod durch Hängen verurteilt.

Literatur

  • Munoz, Antonio J., editor., The East Came West: Muslim, Hindu and Buddhist Volunteers in the German Armed Forces. (chapters 2 and 13) Bayside, NY: Axis Europa, 2001 ISBN 1-891227-39-4
  • Hermann Neubacher: Sonderauftrag Suedost 1940-1945. Bericht eines fliegendes Diplomaten. 2. durchgesehene Auflage. Goettingen, 1956.
  • Ladislaus Hory, Martin Broszat: Der Kroatische Ustascha-Staat, 1941-1945. In: Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Stuttgart, 1964, ISSN 0506-9408.
  • Enver Redzic: Muslimansko Autonomastvo I 13. SS Divizija. Sarajevo: Svjetlost, 1987, ISBN 86-01-01124-1.
  • George Lepre: Himmler’s Bosnian Division: The Waffen-SS Handschar Division 1943-1945. Atlgen, PA: Schiffer Military History, 1997, ISBN 0-7643-0134-9.