Hans Jochem

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Hans Jochem (* 4. Juli 1923 in Harburg) ist ein deutscher Architekt.

Leben

Er arbeitete ab 1947 bei Rudolf Klophaus[1] in Hamburg als Bauleiter und von 1955 bis 1957 als Bürochef. 1957 starb Rudolf Klophaus. Hans Jochem vollendete sämtliche Bauvorhaben von Rudolf Klophaus, u.a. die City-Hof Hochhäuser in Hamburg, das damals größte Bauvorhaben in der Hansestadt. Parallel dazu machte sich Hans Jochem mit Peter Hauske (Architekt BDA 1903–1971) selbstständig, trat dem Bund Deutscher Architekten (BDA) bei und gründete mit einigen ehemaligen Klophaus-Mitarbeitern das Architekturbüro Peter Hauske und Hans Jochem Architekten BDA in Hamburg, von 1971 bis 1984 Hans Jochem Architekt BDA.

Nach dem Abschluss seines Hochbaustudiums in Hamburg im Jahr 1947 wurde Hans Jochem im Architekturbüro Klophaus in Hamburg als Bauleiter eingestellt. Zu seinen Projekten zählten u.a. das Operettenhaus in Hamburg, das Hotel „Europäischer Hof“ in Hamburg, das Thalia-Theater[2] und das Thalia-Hotel in Wuppertal, sowie u.a. die Fertigstellung der City-Hof-Hochhäuser in Hamburg (1958), des zu jener Zeit größten Bauvorhabens in Hamburg.

Von 1957 bis 1971 arbeitete Hans Jochem mit dem Architekten Peter Hauske zusammen und von 1971 bis 1984 allein, da Peter Hauske 1971 verstarb. Hans Jochem und Peter Hauske entwarfen Büro-, Wohn- und Lagerhäuser u.a. in Hamburg, Bremen, Berlin, Kiel und in Dänemark. Außerdem planten sie private Wohnhäuser.

Hans Jochem war für Lulu Bartholomay beim Umbau des Bartholomayhauses tätig.

1984 musste Hans Jochem sein Architekturbüro aufgrund einer schweren Erkrankung aufgeben.

Im Juni 2014 übernahm das Hamburgische Architekturarchiv sämtliche Entwürfe von Hans Jochem und Peter Hauske.[3]

Seit Oktober 2014 engagiert sich Hans Jochem in einer privaten Initiative für den Erhalt der City-Hof-Hochhäuser in Hamburg.[4]

Grabstätte Familie Niehaus in Meerbusch-Büderich

1995 entwarf Hans Jochem aus Freundschaft eine Grabplatte für das Grab der Schauspielerin Ruth Niehaus auf dem Friedhof Meerbusch-Büderich, in Anlehnung an den von Joseph Beuys gestalteten Grabstein für die Familie Dr. Fritz Niehaus.

Hans Jochem hat vier Kinder, lebt seit 1962 in Ahrensburg[5] und ist seit 2005 verwitwet.

Bauten (Auswahl)

Firmensitz HELM AG in der Nordkanalstraße
  • 1957: Wohn- und Geschäftshaus für Robert Sackmann (Ladenbau) in Hamburg–Wandsbek, Wandsbeker Chaussee 95
  • 1958–1970: Wohnsiedlung Berner Park in Gemeinschaft mit Gert Pempelfort, Kaspar Wilhelmi, Peter Neve und Herbert Sprotte
  • 1959: Bürohaus „Drei-Engel-Haus“ für Richard Wessel (Holzimporteur) in Hamburg Hammerbrook, Gotenstraße
  • 1959: Ausstellungs-, Büro- und Werkstattgebäude für Opel Bleck in Hamburg–Winterhude, Barmbeker Straße
  • 1961–1964: 19 Einfamilienhäuser in Ahrensburg, Hasselmannsweg, Steinkamp[5]
  • 1962: Büro- und Lagerhaus für Dr. Herbert Will, Igepa Papiergroßhandlung Michaelis & Co., in Reinbek, Gutenbergstraße
  • 1963 und 1969: Büro- und Ausstellungsgebäude für Electro Oil in Reinbek, Dieselstraße
  • 1963 und 1968: Büro- und Werkstattgebäude für Hans Lutz (Lutz-Aufzüge) in Reinbek, Gutenbergring
  • 1964: Büro- und Lagerhaus für E. Merck AG in Hamburg–Langenhorn, Oehleckerring
  • 1967: Büro- und Lagerhaus für E. Michaelis & Co. in Berlin, Nunsdorfer Ring 16
  • 1966: Bürohochhaus „Wessel–Haus“, heute „Hanse–Haus“ für Richard Wessel, den Vater von Ulrich Wessel in Hamburg–Hammerbrook, Spaldingstraße 110
  • 1969: Büro- und Lagerhaus für E. Michaelis & Co. in Bremen
  • 1972: Bürohochhaus „Australia-Haus“ für Carl-Emil Wessel in Hamburg-Hammerbrook, Nordkanalstraße 28 (Hauptsitz der Helm AG)[6]
  • 1972: Casino im Australia-Haus im Stil des Café Kranzler für Hermann Schnabel
  • 1973: Büro- und Lagerhaus für Windsor Castle Tea in Hamburg–Hammerbrook, Gotenstraße 21
  • 1974: Büro- und Lagerhaus für Windsor Castle Tea in Hamburg–Osdorf, Brandstücken 16
  • 1975: Büro- und Lagerhaus für den Arzneimittelgroßhandel Gebr. Scharfe in Hamburg–Osdorf, Brandstücken 18
  • 1975: Landhaus für den Ingenieur Karl Daub in Hamburg-Hummelsbüttel, Josthöhe 1a
  • 1976: Büro- und Lagerhaus für Heinrich Nickel, Importeur in Glinde, Wilhelm-Bergner-Straße 10
  • 1978: Ausstellungs-, Büro- und Werkstattgebäude für Opel Bleck in Hamburg–Eppendorf, Osterfeldstraße 20
  • 1979: Bartholomayhaus in Hamburg, Eingangsportal für Mobil Oil
  • 1980: Büro-und Lagerhaus für Michaelis & Co. in Kiel, Wellseedamm

Literatur

  • Who’s Who in Technology.Wörthsee: WHO´S WHO - Book Publishing Ges. für internationale biographische Enzyklopädien mbH 1979. ISBN 3-921220-24-6. S.318
  • Wer ist wer? Das deutsche Who´s Who, Lübeck: Schmidt Römhild 1990. ISBN 3-7950-2010-7, S.637
  • Hipp, Hermann: Freie und Hansestadt Hamburg: Geschichte, Kultur und Stadtbaukunst an Elbe und Alster, Köln 1989 ISBN 3-7701-1590-2, S. 475

Einzelnachweise

  1. Erwähnung der Übernahme auf architekten-portrait.de Abgerufen am 22. Dezember 2014
  2. Historie des Thalia Theaters auf der Website der Stadt Wuppertal. Abgerufen am 22.12,2014
  3. Bestandsliste auf der Website des Hamburgischen Architekturarchivs. Abgerufen am 22. Dezember 2014
  4. Initiative City Hof bei Facebook, Termin mit den Zeitzeugen des City Hofs ( Foto mit Beschreibung). Abgerufen am 22. Dezember 2014.
  5. a b Ulrike Schwalm: Ein Architekt lebt seinen Traum. Ahrensburg: Vor 40 Jahren hat Hans Jochem eine Vorzeigesiedlung entworfen. Er selbst wohnt auch dort. In: Hamburger Abendblatt, Stormarn. Abgerufen am 23. Oktober 2013.
  6. Geschichte des HELM-Hauses helmag.com. Abgerufen am 25. Oktober 2014.