Hans Kiewning

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Hans Kiewning im Archiv des Schlosses Detmold

Hans Johann Karl Kiewning (* 20. August 1864 in Königsberg (Preußen); † 13. Juli 1939 in Bad Reichenhall[1]) war ein deutscher Archiv- und Bibliotheksdirektor, Historiker, Schriftsteller und Maler.

Leben

Seine Eltern waren der Kaufmann Hermann Kiewning und Therese geb. Rousseau. Kiewning besuchte das Altstädter Gymnasium Königsberg und studierte an der Universität in Königsberg Philologie, wo er 1889 zum Dr. phil. promovierte. Vom 1. Oktober 1891 bis 31. Dezember 1894 war er Mitglied des Preußischen Historischen Instituts am Vatikan in Rom.[2] Danach folgte von 1895 bis 1899 eine Tätigkeit in den Staatsarchiven von Berlin, Posen und Königsberg. Am 1. Februar 1899 erhielt Kiewning eine Berufung durch Grafregent Ernst zur Lippe-Biesterfeld als Archivrat nach Detmold als Leiter des Fürstlichen Haus- und Landarchivs. 1905 erfolgte seine Ernennung zum Geheimen Archivrat. Zwischen 1917 und 1933 war Kiewning Direktor des Lippeschen Landesarchivs in Detmold. In den Jahren 1919–1924 arbeitete er als Dozent an der Fürst Leopold-Akademie für Verwaltungswissenschaften in Detmold. Von 1924 bis 1933 war er Landesbibliotheksdirektor an der Lippischen Landesbibliothek.

Kiewning war Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen und Vorsitzender des Detmolder Bildungsvereins. Zudem war er Mitglied des Kuratoriums der Hermannsdenkmalstiftung und Begründer der Zeitschrift „Mitteilungen aus der lippeschen Geschichte u. Landeskunde“.

Hans Kiewning war verheiratet mit Marie geb. Süpply. Sie hatten die Söhne Bernhard (1900–1918) und Hans Georg (1903–1933).

Auszeichnungen / Ehrungen

  • 1905 Ehrenkreuz II. Klasse des Fürstlichen Lippischen Hausordens für wissenschaftliche und literarische Verdienste
  • 1915 Leopold-Orden II. Klasse mit Krone
  • 1918 Fürstliches Lippisches Kriegsverdienstkreuz und Ehrenkreuz II. Klasse mit Eichenlaub des Fürstlichen Lippischen Hausordens
  • Benennung einer Straße in Detmold nach ihm

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Herzog Albrecht von Preußen und Markgraf Johannes von Brandenburg Anteil am Fürstenbund gegen Karl V. Teil1.1547-50 (Dissertation, 1889)
  • Seidenbau und Seidenindustrie im Netzedistrikt von 1773 bis 1805. 1896
  • Der Taufschein des Carl Philipp von Unruh. Kritische Bemerkungen. Detmold 1902 LLB Detmold
  • Die Auswärtige Politik der Grafschaft Lippe vom Ausbruch der französischen Revolution bis zum Tilsiter Frieden. 1903 (Digitalisat)
  • „Von Rechts wegen!“ Eine Geschichte aus der Zeit des Absolutismus. Roman (Bremen, 1911)
  • Lippe (Fürstenthum) Wörterbuch des Deutschen Staats- und Verwaltungsrechts. Hrsg. M. Fleischmann (1913)
  • Fürstin Pauline zur Lippe 1769–1820 Detmold 1930
  • Hundert Jahre lippesche Verfassung 1819–1919 1935
  • Lebensbilder von Christian Gottlieb Clostermeier, Edler von Hoffmann, Ludwig Knoch, Fürstin Pauline zur Lippe, Johann von Molenbeck, Ernst von Valentini. In: Menschen vom lippischen Boden. Detmold 1936
  • Lippische Geschichte. (Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen Vereins für das Land Lippe, Bd.7) 1942
  • Ein Aussichtsturm auf der Grotenburg. In: Vaterländische Blätter 1925 Nr.15
  • Die Burg zu Horn. In: Heimatblatt Rote Erde, 5. Jahrg. 1926 Heft 7

Literatur

  • Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft, Band 1, 1930
  • Kürschner’s deutscher Gelehrtenkalender, 4. Jahrgang, 1931
  • Wer ist’s?, 10. Ausgabe, 1935
  • Alexandra Habermann, Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925–1980, 1985
  • Wolfgang Leesch, Die deutschen Archivare 1500–1945, Band 2, 1992

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geburtsdaten auf Ordensmuseum.de (abgerufen am 22. Juli 2010)
  2. Archivbestände (PDF; 6 MB) Deutsches Historisches Institut Rom