Harald Meller
Harald Meller (* 10. Mai 1960 in Olching) ist ein deutscher Provinzialrömischer Archäologe, Prähistoriker und Landesarchäologe von Sachsen-Anhalt.
Leben
1981 begann er das Studium der Vor- und Frühgeschichte, Provinzialrömischer Archäologie und Ethnologie in München und Berlin, das er 1987 mit dem Magister Artium über keltische Grabfunde in Südengland abschloss. 1993 wurde er in München im Fach Provinzialrömischer Archäologie über Fibeln aus einem keltisch-venetischen Heiligtum der Reitia in Este-Baratella in Oberitalien mit der Dissertation Studien zu spätlatènezeitlichen Fibelformen aus dem Reitia-Heiligtum von Este-Baratella promoviert.[1]
Seit 1991 war Meller wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln. Von 1995 bis 2001 war er Gebietsreferent im Landesamt für Archäologie Sachsen und wurde dann Landesarchäologe von Sachsen-Anhalt und Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte Sachsen-Anhalt in Halle an der Saale. Seit 2004 ist Meller Direktor des aus zwei Fachämtern zusammengelegten Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt. Meller wurde 2009 zum Honorarprofessor für das Fachgebiet „Archäologie Europas“ an der Universität Halle ernannt.[2][3]
Bekanntheit in Fachkreisen und darüber hinaus erlangte Meller durch sein erfolgreiches Engagement als Lockspitzel bei der Sicherstellung der von Raubgräbern gefundenen Himmelsscheibe von Nebra und durch ihre anschließende wissenschaftliche Erforschung. Die im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle ausgestellte und mittlerweile weltbekannte Himmelsscheibe gilt als einer der wichtigsten archäologischen Funde des 20. Jahrhunderts.
Unter Mellers Führung wurde das Landesmuseum in Halle zu einem der wichtigsten Ausstellungshäuser für Prähistorische Archäologie in Europa, das mit zahlreichen weit beachteten Ausstellungen hervortrat, so etwa 2008 mit der Landesausstellung „Fundsache Luther – Archäologen auf den Spuren des Reformators“[4] oder 2011 „Pompeji, Nola, Herculaneum – Katastrophen am Vesuv“[5].
Harald Meller erhielt am 29. April 2009 die Bundesverdienstmedaille.[6]
Schriften
- Schönheit, Macht und Tod. Landesamt für Archäologie Sachsen-Anhalt, Dezember 2001 (gemeinsam mit Juraj Liptak). ISBN 978-3-910010-64-2.
- Der geschmiedete Himmel. Die Welt im Herzen Europas vor 3600 Jahren. Theiss, 29. Mai 2008 (gemeinsam mit Juraj Liptak). ISBN 978-3-8062-1907-4.
- Menschenwechsel. Jungpaläolithikum und Mesolithikum. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, 8. Juli 2005; ISBN 978-3-910010-89-5.
- Großsteingräber in der Altmark. Theiss, 1. Februar 2007 (gemeinsam mit Hartmut Bock, Barbara Fritsch und Lothar Mittag). ISBN 978-3-8062-2091-9.
- Tatort Himmelsscheibe: Eine Geschichte mit Raubgräbern, Hehlern und Gelehrten; Mitteldeutscher Verlag, März 2008 (gemeinsam mit Thomas Schöne). ISBN 978-3-89812-532-1.
- Der geschmiedete Himmel. Theiss, Oktober 2004, ISBN 978-3-8062-2204-3.
- Zu Tisch bei Martin Luther. Theiss, 2. Dezember 2008 (gemeinsam mit Alexandra Dapper). ISBN 978-3-8062-2253-1.
- Fundsache Luther: Archäologen auf den Spuren des Reformators; Theiss, 20. Oktober 2008, ISBN 978-3-8062-2201-2.
- Der Heilige Schatz. (Herausgeber). Schnell & Steiner, 9. September 2008, ISBN 978-3-7954-2117-5.
- Tatort Eulau: Ein 4500 Jahre altes Verbrechen wird aufgeklärt. Theiss, 1. August 2010 (gemeinsam mit Arnold Muhl und Klaus Heckenhahn). ISBN 978-3-8062-2401-6.
- Pompeji – Nola – Herculaneum: Katastrophen am Vesuv. Katalog zur Ausstellung in Halle, Landesmuseum für Vorgeschichte, 31. Dezember 2011 (gemeinsam mit Jens-Arne Dickmann von Hirmer). ISBN 978-3-7774-3801-6.
- Kulturgeschichten aus Sachsen-Anhalt. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, 30. März 2011 (gemeinsam mit Alfred Reichenberger und Juraj Lipták). ISBN 978-3-939414-57-5.
- Die Fibeln aus dem Reitia-Heiligtum von Este (Ausgrabungen 1880–1916). Nünnerich-Asmus Verlag & Media, 30. November 2012, ISBN 978-3-943904-07-9.
- Menhire in Deutschland. Nünnerich-Asmus, 29. April 2013 (gemeinsam mit Johannes Groht). ISBN 978-3-943904-18-5.
Weblinks
- Literatur von und über Harald Meller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Harald Meller in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Eintrag zu Harald Meller in Kalliope
- Literatur von und über Harald Meller in der Sächsischen Bibliografie
- Harald Meller trifft… Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt / Landesmuseum für Vorgeschichte auf lda-lsa.de
Einzelnachweise
- ↑ Datensatz der Dissertation auf d-nb.info (Stand: 21. Februar 2016).
- ↑ Landesarchäologe Harald Meller wird Honorarprofessor bei pressemitteilungen.pr.uni-halle.de, abgerufen am 22. Mai 2013.
- ↑ Landesarchäologe Harald Meller wird Honorarprofessor der Martin-Luther-Universität bei idw-online.de, abgerufen am 22. Mai 2013.
- ↑ Fundsache Luther. Abgerufen am 6. Oktober 2013.
- ↑ Pompeji, Nola, Herculaneum – Katastrophen am Vesuv. Abgerufen am 6. Oktober 2013.
- ↑ Spiritus Rector der „Vermarktung der Himmelsscheibe“ bei mz-web.de, abgerufen am 22. Mai 2013.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Meller, Harald |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Archäologe |
GEBURTSDATUM | 10. Mai 1960 |
GEBURTSORT | Olching |
- Wikipedia:GND fehlt 2015-09
- Prähistoriker
- Landesarchäologe
- Museumsleiter
- Hochschullehrer (Halle (Saale))
- Träger des Bundesverdienstkreuzes (Verdienstmedaille)
- Mitglied der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Landesmuseums für Vorgeschichte (Halle)
- Deutscher
- Geboren 1960
- Mann