Heilig-Geist-Kirche (Menden)

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Heilig-Geist-Kirche

Daten
Ort Menden (Sauerland), Nordrhein-Westfalen
Architekt Christian Heyden
Baujahr 1861–1864
Koordinaten 51° 26′ 11,4″ N, 7° 47′ 31,3″ OKoordinaten: 51° 26′ 11,4″ N, 7° 47′ 31,3″ O

Die Heilig-Geist-Kirche ist ein Kirchengebäude der evangelischen Kirchengemeinde in Menden (Sauerland). Sie liegt an der Kreuzung Bodelschwinghstraße/Bahnhofstraße/Walramstraße/Westwall am südwestlichen Rand der Altstadt.

Geschichte und Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude wurde von 1861 bis 1864 nach den Plänen des Architekten Christian Heyden errichtet und im Jahre 1864 eingeweiht. Es steht seit dem 3. März 1983 unter Denkmalschutz. Es handelt sich dabei um eine neugotische Hallenkirche mit Westturm und Kleeblattchor. Von der zeitgenössischen Ausstattung blieb unter anderem der Orgelprospekt erhalten.

Die Heilig-Geist-Kirche ersetzte ihren schlichte Vorgängerin aus dem Jahre 1834, welche an der Ecke Bahnhofstraße zum Südwall gegenüber der Stadtmühle lag.

Die Inschrift der am Kirchengebäude befestigten Denkmalplatte lautet:

EV. HEILIG-GEIST-KIRCHE,
ALS NEUGOTISCHE HALLENKIRCHE
1861-1864 NACH PLÄNEN DES ARCHITEK-
TEN HEYDEN ERRICHTET. NACHFOLGER
EINER KLEINEN EV. KIRCHE VON 1834,
DIE AN DER ECKE DER BAHNHOFSTRASSE
UND DES SÜDWALLS, GEGENÜBER DER
STADTMÜHLE LAG.

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel der Heilig-Geist-Kirche wurde 1993 durch den Orgelbauer Richard Rensch (Lauffen/N.) erbaut. Das Orgelgehäuse stammt aus dem Jahre 1862. In dem heutigen Instrument fanden einige Register der Vorgängerorgel aus dem Jahr 1930 Wiederverwendung, die von der Orgelbaufirma E.F. Walcker & Cie. (Ludwigsburg) erbaut worden war. Das Schleifladeninstrument hat 30 Register auf zwei Manualen und Pedal. Zusätzlich hat die Orgel ein weiteres Manual (II. Manual), das mit dem Schwellwerk fest gekoppelt ist, und durch die Manualkoppel I/II zum Koppelmanual wird. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[1]

I Hauptwerk C–
01. Bourdon 16′ W
02. Principal 08′
03. Vox Humana 08′
04. Gambe 08′
05. Gedeckt 08′
06. Octave 04′
07. Flauto 04′ W
08. Quinte 223 W
09. Octave 02′ W
10. Mixtur IV 113
11. Trompete 08′
III Schwellwerk C–
12. Konzertflöte 08′ W
13. Geigenprinzipal 08′ W
14. Salicional 08′ W
15. Voix celeste 08′ W
16. Ital. Principal 04′
17. Flauto Dolce 04′ W
18. Sesquialter I-II 223 W
19. Waldflöte 02′
20. Plein jeu IV 02′
21. Dulcian 16′
22. Oboe 08′
23. Trompette Harmonique 08′
Tremulant
Pedal C–
24. Violon 16′ W
25. Subbaß 16′
26. Octavbaß 08′
27. Gedecktbaß 08′ W
28. Choralbaß 04′ W
29. Posaune 16′
30. Trompete 08′
W = historisches Register von Walcker (1930, 1956)

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei ihrer Weihe besaß die Heilig-Geist-Kirche noch keine Glocken. Erst 1871 wurden aus erbeuteten Kanonen bei W. Rincker in Westhofen drei Glocken mit den Tönen dis', fis' und gis' gegossen, die 1917 eingeschmolzen wurden. 1918 wurden vier Eisenhartgussglocken bei Ulrich & Weule in Apolda bestellt und im April 1919 erstmals geläutet.[3] Die Glocken besitzen trotz des minderwertigen Glockenmaterials eine erhebliche Klangfülle. Auf der Ostseite des Turmhelms hängt in einer Gaube eine kleine Glocke für den Viertelschlag der Turmuhr, die aus dem Vorgängerbau stammt.

Nr. Name Nominal Gewicht Durchmesser Gussjahr Gießer
1 Ewigkeitsglocke es' 1.800 kg 167 cm 1918 Ulrich & Weule Apolda
2 Betglocke f' 1.380 kg 147 cm
3 g' 880 kg 128 cm
4 b' 500 kg 110 cm
5 Viertelglocke fis'' 75 kg 50 cm 1836 unbekannt

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Heilig-Geist-Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Informationen zur Geschichte und Disposition der Orgel der Heilig-Geist-Kirche
  2. Rensch Orgelbau: Ev. Heilig-Geist-Kirche, Menden, abgerufen am 1. April 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/renschorgelbau.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Veit Brinkmann: Aus Mendens Glockenstuben. Hrsg.: Archiv der Stadt Menden. Stadt Menden, Menden 2009, S. 56–61.