Georg Christian Heinrich Götschmann

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Georg Christian Heinrich Götschmann (* 16. November 1857 in Fischbach; † 1929 in Berlin-Wilmersdorf)[1]; schaffend unter Heinrich Götschmann) war ein deutscher Bildhauer. Sein bekanntestes Werk ist der Martinsbrunnen vor dem Westportal des Bonner Münsters. Es stellt das Gänsetreiben dar, das traditionell am Martinstag (11. November) stattfand.

Martinsbrunnen Bonn, Kinder (Bronzefiguren) versuchen, Gänse einzufangen
Martinsbrunnen Bonn, Gänsetreiben
Frontalansicht einer Skulptur, die eine Kindergruppe darstellt, zwei kleine Kinder sitzen auf einem Podest
Skulptur einer Kindergruppe (Postkarte von 1913)

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als einer von drei Brüdern wuchs er in einem Dorf im Riesengebirge als Sohn des Pastors Carl Heinrich Adolph Götschmann auf. Der Vater war Seelsorger der Prinzessin Elisabeth, die einen Großteil ihrer Kindheit auf dem Schloss Fischbach verbrachte. Sein Großvater Johan Georg Heinrich Götschmann war königlicher Acciseinspektor und ab 1810 als Dirigent der Kalkulatur in Potsdam[2]. Die Prägung durch die Familie im Dienste der Preußen und der evangelischen Kirche spiegelt sich in seinen Werken wider (Lutherdenkmal in Cottbus, Preußen-Figur Alter Fritz). Sein Leben ist ein Bindeglied zwischen der Zeit der Preußen und der Zeit der Nationalsozialisten. Sein Sohn Carl Walter Heinrich Götschmann[3] ist als Sozialist mit einem Berufsverbot als Bankier belegt und im hohen Alter in den Krieg geschickt worden.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Kunstwerke, wie das Lutherdenkmal in Cottbus, die Preußen-Figur Alter Fritz und die Figuren am Staatstheater in Cottbus, sind ein Spiegelbild der elterlichen Prägung im Dienst der Preußen.

Die Kinder des von ihm geschaffenen Martinsbrunnens in Bonn haben Ähnlichkeiten mit den Putten am Staatstheater in Cottbus und auf der Roseburg bei Ballenstedt;[1] die Figuren im Park der Roseburg sind Kopien der Figuren am Staatstheater.[4]

Die Figuren des Martinsbrunnens sind 1943 von den Nationalsozialisten eingeschmolzen worden. 1958 hat Ingeborg von Rath die Figuren des Martinsbrunnens nach alten Gipsformen wiedergegossen.

Werke im öffentlichen Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martinsbrunnen am Bonner Münster
  • Leisniger Heimatbrunnen, die Figur wird auch „Wassermarie“ genannt
  • Cottbus, denkmalgeschütztes Lutherdenkmal in der Sielower Straße 37
  • stehende Ganzfigur von Friedrich II., Höhe circa 29 cm[5]
  • Putten am Staatstheater Cottbus
  • Putten und Figuren auf der Roseburg

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Georg Christian Heinrich Götschmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Dietrich Garbotz: Drei Brüder. Schlesischen Bergwacht, Monatszeitschrift der Heimatvertriebenen aus Stadt und Kreis Hirschberg, dem Riesen- und Isergebirge und des Riesengebirgsvereins, Ausgabe 63. Jahrgang, 5. August 2013, Nr. 8 (Digitalisat, Seite 358–360 (PDF; 4,2 MB).
  2. Heinrich Götschmann, Rudolf Kölbing: Jubelbüchlein enthaltend die Geschichte des evangelischen Kirchspiegels Fischbach (Exemplar vorhanden an der Universität Warschau) 26. Juni 1892, Seite 83.
  3. Peter H. Wilson: "Notes". Iron and Blood: A Military History of the German-Speaking Peoples since 1500. England Harvard University Press, Cambridge, MA and London 2023.
  4. Hans-Hermann Krönert: Cottbuser Spuren im Harz. Staatstheater-Architekt Bernhard Sehring baute sich mit der Roseburg sein Elysium. In: Lausitzer Rundschau. 14. Oktober 2006, ISSN 0863-7377 (zitiert nach Die Roseburg - Über das Märchenschloss im Ostharz und den Architekten Bernhard Sehring).
  5. Bildhauer Götschmann, Skulptur Friedrich der Große, 1900 (inmortalis — LiveJournal)