Heinrich I. (Bar)

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Heinrich I. (* 1158; † Oktober 1190 bei Akkon) war ab 1170 Graf von Bar und Mousson sowie Herr von Amance.

Leben

Er war der Sohn von Graf Rainald II. von Bar und Mousson und Agnes von Champagne.

Da Heinrich noch minderjährig war als sein Vater 1170 starb, übernahm seine Mutter bis 1173 für ihn die Regentschaft. Da einige ihrer Vorfahren einst Grafen von Verdun waren, bemühte sich Agnes von Champagne 1172 beim Bischof von Verdun um Wiederbelehnung Heinrichs mit der Grafschaft, was dieser jedoch ablehnte. Agnes reagierte darauf, indem sie die Grafschaft Verdun von ihren Truppen verwüsten ließ. Agnes und Heinrich wurden daraufhin exkommuniziert, bis sie 1177 nachgaben.

1178 begann der Bischof von Toul in Liverdun, mit der Erlaubnis des Herzogs von Oberlothringen, Simon II. eine Burg zu errichten. Mit dieser Aufgabe überfordert, überließ der Bischof Heinrich die Burg. Der Vorgang beeinträchtigte das Verhältnis Heinrichs zum Herzog scheinbar nicht, obwohl dieser sich von den Burgen Liverdun, Amance und Mousson bedroht gefühlt haben mag.

Mütterlicherseits war Heinrich ein Cousin von Philipp II. August von Frankreich. So war er auch bei dessen Königskrönung am 1. November 1179 in Reims durch ihren gemeinsamen Onkel den Erzbischof und Kardinal von Reims, Wilhelm mit den weißen Händen, anwesend.

Nachdem 1187 weite Teile des Kreuzfahrer-Königreichs Jerusalem einschließlich der Stadt Jerusalem von Sultan Saladin erobert worden war, gelobte auch Heinrich die Teilnahme am Dritten Kreuzzug. Noch vor dem Hauptheer des Kreuzzugs unter Philipp II. August und Richard Löwenherz von England, schiffte er sich zusammen mit seinem jüngeren Bruder Theobald bereits 1189 mit seinem Kontingent nach Outremer ein, wo er sich im Spätsommer der gerade begonnenen Belagerung von Akkon (1189–1191) anschloss. Im Sommer 1190 trafen ebenso seine Onkel Theobald V. von Blois und Stephan I. von Sancerre sowie sein Cousin Heinrich II. von Champagne vor Akkon ein. Am 4. Oktober 1190 wurde er in der Schlacht bei Akkon gegen Saladins Truppen schwer verwundet und erlag einige Tage später seinen Verletzungen. Da er unverheiratet und kinderlos war, erbte sein Bruder Theobald seine Titel und Ländereien.


VorgängerAmtNachfolger
Rainald II.Graf von Bar

1170–1190
Theobald I.