Helge Backlund

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Helge Götrik Backlund (* 13. September 1878 in Dorpat; † 29. Januar 1958 in Uppsala) war ein schwedischer Geologe und Paläontologe. Er befasste sich vor allem mit Petrographie und Tektonik Skandinaviens, Nordrusslands und der arktischen Regionen Sibiriens.

Er war der Sohn des Astronomen Oskar Backlund (1846–1916) in Dorpat, später Direktor des Pulkowo-Observatoriums. Seine Schwester war die russisch-schwedische Künstlerin Elsa Backlund-Celsing (1880–1974).

Backlund studierte Geologie in St. Petersburg (Abschluss 1902) und in Wien, wo er 1908 promoviert wurde. 1899 bis 1901 nahm er an der russisch-schwedischen Expedition zur Gradmessung nach Svalbard teil, während dieser ihm am 4. August 1900 die Erstbesteigung des Newtontoppen gelang.[1] 1904 folgte eine Expedition nach Nordsibirien (Jenissei und Unterlauf des Chatanga) und 1909 eine in den Nordural und ans Arktische Meer (Unterlauf des Ob). 1909 wurde er Kustode am Geologischen Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg, ab 1911 als Chefkustode. 1911 suchte er nach Erdöl in Turkestan. 1912 bis 1913 war er Staatsgeologe in Argentinien. 1913 bis 1914 reiste er in Nord- und Südamerika und 1915 im Altai und der nördlichen Mongolei, 1916 im Ural und 1917 wieder in der nördlichen Mongolei. 1918 wurde er Professor an der Akademie in Abo.

Er vertrat die Hypothese der Granitentstehung aus Sedimentgesteinen unter dem Einfluss von Gas-Emanation. Er bearbeitete die Stratigraphie archäischer und proterozoischer Gesteine des baltischen Schildes neu und bestimmte gemeinsame Sedimentationszyklen in den Gothokareliden. Er erforschte 1909 die Geologie des arktischen Urals und 1911 bis 1913 Zinnlagerstätten in Argentinien und Bolivien.

1943 erhielt er die Gustav-Steinmann-Medaille.[2] Er war Mitglied der Schwedischen Akademie der Wissenschaften.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Helge Backlund. In: The Place Names of Svalbard (Erstausgabe 1942). Norsk Polarinstitutt, Oslo 2001, ISBN 82-90307-82-9 (englisch, norwegisch).
  2. Gustav-Steinmann-Medaille 1943 an Helge Götrik Backlund. In: g-v.de. Geologische Vereinigung e. V., abgerufen am 31. Juli 2012.