Helmar Hegewald

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Helmar Hegewald (* 27. Juni 1941 in Radebeul) ist ein deutscher Politiker (SED bzw. PDS) und Hochschullehrer. Er war Mitglied der letzten Volkskammer und des Sächsischen Landtages.

Helmar Hegewald 1990

Leben

Hegewald machte sein Abitur im Jahr 1960 an der Kreuzschule in Dresden. Danach absolvierte er eine Lehre zum Chemikant (Chemiefacharbeiter). Es folgte ein Studium der Berufspädagogik an der TU Dresden. Zwischen 1965 und 1987 war Hegewald Assistent, Oberassistent und Dozent der dortigen Sektion Philosophie und Kulturwissenschaft. 1971 wurde er promoviert, 1973 erhielt er die Facultas Docendi für sein Fachgebiet Dialektischer und Historischer Materialismus in Dresden. 1976 absolvierte er in der UdSSR ein Zusatzstudium für Philosophie/Ethik an der Staatlichen Universität Leningrad. 1979 erfolgte in Dresden die Promotion B zum Dr. sc. phil.[1]

Ab 1980 war Hegewald Hochschuldozent für marxistisch-leninistische Ethik an der Sektion Philosophie und Kulturwissenschaften der TU Dresden, von 1987 bis 1991 war er dafür zum ordentlichen Professor ernannt.[1]

Hegewald ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Politik

Helmar Hegewald war Mitglied des Bezirksvorstandes der Gesellschaft für Natur und Umwelt und von 1986 bis 1990 Abgeordneter des Bezirkstages Dresden. Ab Dezember 1989 war er Mitglied im Präsidium des Parteivorstandes der SED. Von März bis Oktober war Hegewald Mitglied der Volkskammer. Im Oktober 1990 wurde er über die Landesliste in den Sächsischen Landtag gewählt. Dort war er Vorsitzender des Umweltausschusses.[2] Forderungen zur Aufgabe seines Abgeordnetenmandats wegen der Tätigkeit als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit lehnte Hegewald wie andere Abgeordnete des Landtags ab.[3]

Schriften

  • Zur theoretischen Begründung und Herausbildung sozialistischen Rationalitätsdenkens als Systemdenken der Arbeiterklasse: eine marxistisch-leninistische philosophische Problemorientierung. 1971.
  • Gedanken zur Förderung umweltbewußten Handelns im Sozialismus. 1987.
  • Automatisierung und Kulturentwicklung und Automatisierung und Ethik. 1988.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Dorit Petschel (Bearb.): Die Professoren der TU Dresden 1828–2003. Böhlau Verlag, Köln 2003, ISBN 3-412-02503-8, S. 336 f.
  2. Klaus-Jürgen Holzapfel (Hrsg.): Sächsischer Landtag: 1. Wahlperiode, 1990–1994; Volkshandbuch. NDV Neue Darmstädter Verlagsanstalt, Rheinbreitbach 1991, ISBN 3-87576-265-7, S. 86 (Stand Mai 1991).
  3. Spuren im Schnee. In: Der Spiegel. Ausgabe 48/1991, S. 103 ff. (Onlinefassung).