Henner Misersky

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Henner Misersky, eigentlich Henrich Misersky (* 25. Dezember 1940 in Jena) ist ein deutscher, ehemaliger Leistungssportler und Skilanglauftrainer. Nach seiner Verweigerung des staatlich verordneten Dopings im DDR-Leistungssport wurde er als Trainer entlassen. In den späteren Jahren seines Lebens gewann Miserksy zahlreiche deutsche Seniorenmeisterschaften im Skilanglauf und mehrere Goldmedaillen bei Seniorenweltmeisterschaften.[1]

Leben

Misersky studierte an der Universität Jena. 1965 war er DDR-Vizemeister im 3000-Meter-Hindernislauf. Eine wissenschaftliche Laufbahn und Promotion wurden ihm, der als „politisch unzuverlässig“ galt, verwehrt. Er wurde Lehrer für Ausdauersport an der TH Ilmenau und später offizieller Jugendtrainer beim SC Motor Zella-Mehlis. Seine Töchter Heike und Antje waren als Langläuferinnen im Jugendbereich erfolgreich. Nach seiner Weigerung, den von ihm trainierten Langläuferinnen (darunter seine Tochter Antje) männliche Hormone als Dopingmittel zu verabreichen, wurde er 1985 fristlos als Trainer entlassen.[1] Seiner Tochter wurde verboten, weiter an Wettkämpfen teilzunehmen.

1992 warf er in einem Fernsehinterview bei den Olympischen Winterspielen in Albertville dem Deutschen Skiverband vor, dopingbelastete Trainer aus der DDR übernommen zu haben. Er befürwortete öffentlich flächendeckende Dopingkontrollen im Skisport und trat in Prozessen gegen Dopingtäter als Zeuge auf.[1]

Ehrungen

Für seine Haltung gegen das DDR-Staatsdoping wurde er 2009 mit der Heidi-Krieger-Medaille ausgezeichnet. 2010 erhielt er die Ehrennadel des Thüringer Skiverbands. Am 25. Mai 2012 wurde er in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.

Literatur

  • Jutta Braun und Michael Barsuhn: Zwischen Erfolgs- und Diktaturgeschichte - Perspektiven der Aufarbeitung des DDR-Sports in Thüringen. Verlag Die Werkstatt, 2015. ISBN 978-3-7307-0082-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Biografischer Artikel der Hall of Fame des deutschen Sports, siehe Weblinks