Hermann Basler

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Hermann Siegfried Basler (* 6. Oktober 1896 in Ludwigshafen am Rhein; † 17. September 1982 in Inning am Ammersee) war ein deutscher Schauspieler, Filmproduzent und Drehbuchautor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Basler war der Sohn des Chemikers Adolf Basler und seiner Frau Maria geborene Lieser. Er hielt sich von 1916 bis 1918[1] in den USA auf, woher er die Begeisterung für Spannungsfilme mit nach Deutschland zurückbrachte, die er dann ab 1919 mit der „Chateau Kunst-Film“ zunächst in Heidelberg, später mit der „Chateau Filmwerk GmbH“ in Ludwigshafen und schließlich in Berlin produzierte.[2] Als Schauspieler verpflichtete er dabei nicht nur Laien aus Sportclubs und Industriearbeiter aus dem Hemshof[3], sondern auch seine Familie – wobei sein Vater Adolf ihn als Geschäftsführer und Autor und seine Mutter Mary als Koautorin unterstützte – und zahlreiche Jungdarsteller, darunter Kurt Bernhardt und Conny Carstennsen, sowie Kameramann Phil Jutzi. So entstehen Filme mit dem Detektiv „Ferry White“ und dem Pistolenhelden „Bull Arizona“ – beeinflusst durch William S. Hart[4] – und auch ein auf dem Neckar gedrehtes Hochseedrama.[5]

Im März 1924 gründete er gemeinsam mit dem Kaufmann Wladimir Martinoff die „Dera Deutsch-Russische Film-Allianz GmbH“ (1924–1930).[6] Gegenstand des Unternehmens war laut Handelsregistereintrag „die Pflege der deutsch-russischen Filmbeziehungen, Förderung der russischen Filmproduktion, Herstellung von Filmen in Russland, Verwertung sämtlicher russischer Filmfabrikate im Ausland, Lieferung von Roh- und Spielfilmen und sämtlichem Kinobedarf nach Russland, ferner Förderung der russischen Industrie und Wirtschaft und des Erziehungswesens mit Mitteln des Films“.

Ende der 1920er Jahre musste Basler der großen Konkurrenz und der 1920 erfolgten Einführung der Zensur Tribut zollen und konnte mit seiner kleinen Produktionsgesellschaft nicht am Markt mithalten. Er verließ das Filmgeschäft und arbeitete als Unternehmer in der holzverarbeitenden Industrie, wo er z. B. mit seiner Firma Spanplatten produzierte.[7] Ihm gelang es dabei auch, zahlreiche Erfindungen zu tätigen und als Patente zuzulassen.[8][9]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1919: Bull Arizona, der Wüstenadler
  • 1920: Der Überfall in der Sierra-Nevada-Schlucht (Darsteller, Drehbuch, Regie)
  • 1920: Das Vermächtnis der Prärie
  • 1921: Der schwarze Bill
  • 1922: Reisebilder aus Sowjetrussland (Regie, Produzent)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deniz Göktürk: Künstler, Cowboys, Ingenieure. 1998, S. 196
  2. Handelsregister Berlin HRB Nr. 33466
  3. Judith Schwaab: Wildwest am Rhein: Erinnerungen an das Pfälzer Hollywood. St. Martin, 1995
  4. David W. Ellwood, Rob Kroes, Gian Piero Brunetta: Hollywood in Europe: experiences of a cultural hegemony. 1994, S. 60/61
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 11. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wand5.de
  6. Handelsregister Berlin HRB Nr. 34855
  7. ARD Mediathek: Die großen Rheinland-Pfälzer: Hermann Basler. Sendung vom 4. April 2009@1@2Vorlage:Toter Link/www.ardmediathek.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. so z. B. verzeichnet das Paper Trade Journal, 1942, S. 33 diverse Methoden und Apparaturen zur Holzverarbeitung als Baslers Erfindungen.
  9. Ein „Verfahren zur Herstellung von kunstholzartigen Formkörpern, insbesondere Hartplatten“ wurde 1951 auf Basler als Patent zugelassen, so Das Papier, Genossenschaftszeitschrift. 1958, S. cxlvi