Hermann Hüffer

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Hermann Hüffer (aus Band 80 (1906) der Annalen des Historischen Vereins für Niederrhein)

Joseph Julius Alexander Hermann Hüffer (* 24. März 1830 in Münster, Westfalen; † 15. März 1905 in Bonn) war ein deutscher Jurist und Historiker.

Leben

Nach seinem Abitur 1848 studierte Hermann Hüffer 1848 bis 1851 in Bonn und Berlin die Rechte, promovierte 1853 und habilitierte sich 1855 in Bonn, wurde 1860 außerordentlicher und 1873 ordentlicher Professor für Rechtsgeschichte. 1884 wurde er zum Geheimen Justizrat ernannt, war 1890 Rektor der Universität.[1] 1902 wurde er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Hüffer war seit 1854 Mitglied des katholischen Lesevereins, jetzt KStV Askania-Burgundia im KV.

Er gehörte 1864 bis 1865 dem preußischen Abgeordnetenhaus und 1867 bis 1870 dem Reichstag des Norddeutschen Bundes als Abgeordneter für den Wahlkreis Düsseldorf 9 (Kempen) an.[2]

In seinem Werk Österreich und Preußen bis zum Abschluß des Friedens von Campo Formio von 1868 hat er namentlich Sybels Auffassung und Beurteilung der preußischen und der österreichischen Politik als zu parteiisch bekämpfte und eine Mittelstellung zwischen Heinrich von Sybel und dessen österreichischen Gegnern, besonders Vivenot, einzunehmen versucht. Diese hat er in einer polemischen Schrift Politik der deutschen Mächte im Revolutionskrieg von 1869, gegen ersteren verteidigt. Daran schloss sich das umfassende Werk Der Rastatter Kongreß und die zweite Koalition im Jahr 1878 an.

Außerdem gab er mehrere literarhistorische Aufsätze über Heinrich Heine (Berlin 1879), Marianne von Willemer u. a. heraus. Seine erst nach dem Tod von Professor Ernst Sieper herausgegebenen „Lebenserinnerungen“ sind von kulturhistorischer Bedeutung für die Beschreibung des akademischen Lebens in Deutschland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Schriften

Einzelnachweise

  1. Haunfelder, Bernd / Pollmann, Klaus Erich (Bearb.): Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867-1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch. Düsseldorf: Droste Verlag, 1989, Foto S. 177, Kurzbiographie S. 420 (Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 2)
  2. Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 169

Weblinks

Wikisource: Hermann Hüffer – Quellen und Volltexte