Hessische Landesfeuerwehrschule

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Hessische Landesfeuerwehrschule
Schulform Feuerwehrschule
Gründung 1936
Ort Kassel
Land Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 17′ 55″ N, 9° 25′ 32″ OKoordinaten: 51° 17′ 55″ N, 9° 25′ 32″ O
Träger Hessen
Schüler ca. 8000 / Jahr; 240 zugleich
Leitung Erwin Baumann
Website www.hlfs.hessen.de

Die Hessische Landesfeuerwehrschule, abgekürzt HLFS, ist die Landesfeuerwehrschule des Landes Hessen. Sie liegt in Kassel und hat eine Außenstelle in Marburg-Cappel, das Jugendfeuerwehrausbildungszentrum. Zu den Aufgaben gehören die theoretische und praktische Ausbildung der Angehörigen von Freiwilligen Feuerwehren aber auch von Berufsfeuerwehren.

Gesetzliche Grundlage

Das Land Hessen hat, nach dem Hessischen Gesetz über den Brandschutz, die Allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz, HBKG[1], die Verpflichtung eine Landesfeuerwehrschule einzurichten und zu unterhalten.

Geschichte

Am 15. Dezember 1933 verfügte das damals in Kraft tretende Feuerlöschgesetz die Einrichtung und Unterhaltung einer Feuerwehrschule durch die Feuerwehrverbände der jeweiligen Provinzen. Das Fehlen passender Gebäude führte zunächst dazu, dass die Ausbildung in Wiesbaden und Hersfeld durchgeführt wurde. Später wurde dann die Kasseler Jugendherberge als Lehrgangs- und Unterkunftsstätte genutzt. Durch das erweiterte Lehrgangsangebot zog man kurz darauf nach Rotenburg an der Fulda. Im Jahr 1934 bewarben sich mehrere Städte als Standort für die Landesfeuerwehrschule. Das preußische Innenministerium verfügte die Ausbildungsstätte solle in Kassel entstehen, da dort der Sitz der Aufsichtsbehörde des damaligen Provinzialfeuerwehrverbandes war. Sie wurde am 15. November 1936 eingeweiht und bot Platz für 40 Teilnehmer. Während des Zweiten Weltkriegs musste der Lehrgangsbetrieb eingestellt werden und konnte erst im Januar 1948 wieder aufgenommen werden. Seit dem 1. April 1949 ist das Hessische Ministerium des Innern Träger der Landesfeuerwehrschule. 1972 wurde das Jugendfeuerwehrausbildungszentrum in Marburg-Cappel eröffnet. Am Standort Cappel ist derzeit ein Neubau in Kombination mit der freiwilligen Feuerwehr Marburg-Cappel in Planung.[2] 1977 musste die HLFS erneut ihren Standort wechseln, da der aktuelle Standort im Kasseler Stadtteil Wehlheiden zu klein wurde. Als neuer Standort wurde ein 7 ha großer ehemaliger Truppenübungsplatz am Rande des Naturschutzgebietes Dönche gewählt. Am neuen Standort wurden die Gebäude bis zum Jahr 1999 immer wieder ausgebaut. Im Jahr 1995 wurde die Katastrophenschutzschule Hessen in Geisenheim-Johannisberg als "Außenstelle Schloss Hansenberg" von der HLFS übernommen, jedoch im Jahr 2000 wieder geschlossen. Ebenfalls 1995 fand der erste Inspektorenlehrgang für Angehörige von Berufsfeuerwehren statt.

Lehrgangs- und Fortbildungsangebot

Freiwillige Feuerwehren

Für die Freiwilligen Feuerwehren des Landes Hessen werden hier alle in Hessen verfügbaren Lehrgänge angeboten. Da aber die Ausbildungen zum Truppmann (F-I), Truppführer (F-II), Maschinisten (F-Ma), Atemschutzgeräteträger (F-Atr und F-AtrII) sowie der Erwerb der Sprechfunkberechtigung (F/K-Sprechfunk) häufig in den Ausbildungszentren der jeweiligen Landkreise stattfinden werden diese Lehrgänge nicht in großem Umfang angeboten. Lehrgänge die nur von der Landesfeuerwehrschule in Kassel angeboten werden sind:

sowie eine noch größere Anzahl an Seminaren und Fortbildungen.[3]

Berufsfeuerwehren

  1. Grundlagenlehrgang (B-I)
  2. Abschlusslehrgang (B-III)
  3. Brandinspektorlehrgang (B-IV)

sowie weitere Lehrgänge mit dem Anfangskürzel B.[4] Die Laufbahnprüfung für den höheren feuerwehrtechnischen Dienst (B-VI) kann nur am Institut der Feuerwehr (IdF) in Münster abgelegt werden.

Werkfeuerwehren

Auch Angehörige von Werkfeuerwehren aus ganz Deutschland werden an der HLFS ausgebildet. Das Lehrgangsangebot gleicht dem der Berufsfeuerwehren.

Jugendfeuerwehrausbildungszentrum

Im Jugendfeuerwehrausbildungszentrum in Marburg-Cappel können alle Lehrgänge rund um die Jugendfeuerwehr besucht werden.

Vorschriften und Normung

Die Hessische Landesfeuerwehrschule ist gemeinsam mit den anderen Landesfeuerwehrschulen verantwortlich für die Ausarbeitung neuer Feuerwehr-Dienstvorschriften (FwDV), zuletzt war dies für die aktuelle FwDV 3 der Fall. Die Landesfeuerwehrschule arbeitet auch bei der Erstellung bzw. Novellierung von Normen und Baurichtlinien für Feuerwehrfahrzeuge, sowie bei der Erstellung von Baurichtlinien und somit der Bezuschussungsfähigkeit für Feuerwehrfahrzeuge, welche in Hessen beschafft werden, mit.

Ausstattung

Gebäude

Die HLFS besteht aus zwei Unterkunftsgebäuden, die nach einem Ausbau der Schule nur noch über Einzelzimmer verfügen. Einem Gebäude mit mehreren Schulungsräumen sowie Planübungsräumen. Außerdem gibt es eine komplett ausgestattete Übungsleitstelle, zwei Brandübungshäuser, eine Maschinistenausbildungshalle, zwei Fahrzeughallen, eine Werkstatt und eine Atemschutzwerkstatt. In einer der Fahrzeughallen ist zusätzlich ein Fitnessstudio eingerichtet.

Fahrzeuge und Geräte

Die HLFS verfügt über eine große Anzahl von genormten Löschgruppenfahrzeugen (LF 8/6 bzw. LF 10/6) und (LF 16/12 bzw. LF 20/16) außerdem über einige Drehleitern (DLK 23-12 sowie DLK 18-12) und verschiedene genormte Sonderfahrzeuge wie Rüst- und Gerätewagen zur GABC- und TH-Ausbildung, Boote zur Bootsführerausbildung und Ölsperrensetzung, sowie diverse ELW zur Führungskräfteausbildung.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hessisches Gesetz über den Brandschutz, die Allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz, 17. Dezember 1998, Hessenrecht – Rechts- und Verwaltungsvorschriften
  2. www.marburg.de abgerufen am 18. April 2016
  3. Veranstaltungsverzeichnis, http://www.hlfs.hessen.de
  4. Veranstaltungsverzeichnis für hauptberufliche Feuerwehrangehörige, http://www.hlfs.hessen.de