Hochschule für Musik in Damaskus

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Hochschule für Musik

arabisch المعهد العالي للموسيقا
englisch The High Institute of Music

Schulform Musikhochschule
Gründung 1990
Adresse

Umayyaden-Platz (ساحة الأمويين)

Ort Damaskus
Staat Syrien
Koordinaten 33° 30′ 44″ N, 36° 16′ 44″ OKoordinaten: 33° 30′ 44″ N, 36° 16′ 44″ O
Träger syrische Regierung
Website him-damascus.com

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englisch The High Institute of Music!/|BW]]

Die Hochschule für Musik in Damaskus (arabisch المعهد العالي للموسيقا, DMG al-Maʿhad al-ʿālī li-l-mūsīqā; englisch The High Institute of Music) ist die nationale Musikakademie in Syrien.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hochschule für Musik wurde 1962 von dem Musikpädagogen und Dirigenten Solhi al-Wadi als Arabisches Musikinstitut gegründet und 1990 per Präsidialerlass in seiner heutigen Form als Konservatorium gegründet. Ziel der Hochschule für Musik ist es, kommende Generationen von Musikern auf die Aufführung klassischer arabischer und westlicher Musik vorzubereiten.[1]

Die Hochschule für Musik bildet Studierende in verschiedenen arabischen und westlichen Musikinstrumenten aus. Zudem werden auch Kurse für Gesang und Chorgesang der arabischen und internationalen Vokalmusik angeboten. Darüber hinaus bietet sie Kurse für zukünftige Komponisten und Bandleader an und bereitet Musikwissenschaftler, insbesondere auf das Studium der arabischen Musik, vor. Die Hochschule für Musik hat Studierende für Musikensembles mit Streich-, Blas- und Schlaginstrumenten, für das Syrische Nationale Symphonieorchester, arabische Musikchöre und Orchester sowie für Operngesang ausgebildet.[1]

Darüber hinaus nimmt die Hochschule für Musik regelmäßig an musikalischen Aktivitäten sowohl in Damaskus als auch in anderen Städten Syriens teil. Die Hochschule für Musik befindet sich im selben Gebäudekomplex wie das Higher Institute of Dramatic Arts neben dem Opernhaus Damaskus am Umayyadenplatz.[2]

Mehrere Absolventen der Hochschule haben Syrien verlassen, oft für Weiterbildungen oder Engagements an Musikveranstaltungen, aber auch seit 2011 auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg in Syrien. Seit ihren Anfängen hatte die Hochschule für Musik mehrere Lehrkräfte aus der Sowjetunion und der Russischen Föderation beschäftigt.[3][4] Unter ihnen war Viktor Babenko, Chordirigent und führender Autor eines Musiklexikons und Harmonielehrbuchs für syrische Musik.[5]

Professionelle Musiker aus Syrien sind bei Konzerten im Nahen Osten, in den USA und in Europa aufgetreten, wie zum Beispiel beim Morgenland Festival Osnabrück.[6] 2004 gründeten die Musiker Kinan Azmeh, Dima Orsho, Issam Rafea und andere ehemalige Absolventen der Hochschule für Musik die Jazz-Fusion-Band Hewar.[7]

Fachbereiche und Studiengänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fachbereich Streichinstrumente
    • Violine, Viola, Cello, Kontrabass und Gitarre.
  • Fachbereich Blas- und Schlaginstrumente
  • Fachbereich Klavier
  • Institut für Arabische Musik
    • Diese Abteilung ist spezialisiert auf arabische Instrumente wie Oud, Buzuq, Qanun, Nay sowie auf orientalischen Gesang.
  • Abteilung für Orchester- und Choraufführungen
    • Studentensinfonieorchester; traditionelle arabische Musikensemble; Streicher, Holz- und Blechbläser.
  • Abteilung Kammermusik
  • Abteilung für klassischen Gesang
    • Operngesang.
  • Fachbereich Musiktheorie und Musikwissenschaft

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rektoren

  • 1990–2004: Solhi al-Wadi (1934–2007), Gründer und erster Rektor
  • 2004–2014: Athil Hamdan, Chellist und zweiter Rektor nach al-Wadi[8]
  • 2014–2019: André Maalouli
  • seit 2023: Adnan Fathallah[9]

Bekannte Hochschullehrer

Bekannte Absolventen

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Silverstein Shayna: Transforming Space – The Production of contemporary syrian art music. In: Thomas Burkhalter, Kay Dickinson and Benjamin J. Harbert (Hrsg.): The Arab Avant-Garde: Music, Politics, Modernity. Wesleyan University Press, Middleton 2013, ISBN 978-0-8195-7386-5, S. 37–73 (englisch).
  • Shayna Silverstein: Syria’s Radical Dabke. In: Middle East Report. Band 263, Nr. 2012, S. 33–37 (englisch, academia.edu).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b International Directory of Music and Music Education Institutions. In: idmmei.org. Abgerufen am 9. Oktober 2022 (englisch).
  2. Silverstein 2013, S. 39
  3. Российские музыканты проведут мастер-классы для студентов консерваторий в Сирии (Russian musicians hold master classes for students of conservatories in Syria). In: tass.ru. Abgerufen am 25. Juli 2022 (englisch).
  4. Рапацкая Людмила Александровна, Харфуш Раша: Культурологическим подход к периодизации развития сирийской музыкальной культуры как научный инструментарий её освоения будущими музыкантами-педагогами в России [A cultural approach to the periodization of the development of Syrian musical culture as a scientific tool for its development by future music teachers in Russia]. In: Музыкальное искусство и образование. Band 7, Nr. 3, 2019, ISSN 2309-1428, S. 138–150, doi:10.31862/2309-1428-2019-7-3-138-150 (englisch, cyberleninka.ru).
  5. Традиционное искусство пения в контексте современного музыкального образования сирии (Traditional art of singing in the context of modern musical education in Syria). In: cyberleninka.ru. Abgerufen am 25. Juli 2022 (russisch).
  6. Interview with Michael Dreyer of the Osnabruck Morgenland Festival: A hub connecting the Orient and the Occident. In: Qantara.de. Abgerufen am 16. Oktober 2022 (englisch).
  7. Syria: Oriental Jazz with a Touch of Classical Music. In: Qantara.de. Abgerufen am 9. Oktober 2022 (englisch).
  8. Team. Nawras, abgerufen am 12. Oktober 2022 (amerikanisches Englisch).
  9. ديانة عدنان فتح الله - منصتي - مكتبي. In: maktbii.com. 2. Januar 2023, abgerufen am 21. Januar 2023 (arabisch).
  10. Lubana al-Quntar. In: nationaltheatre.org.uk. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. April 2021; abgerufen am 9. Oktober 2022 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nationaltheatre.org.uk
  11. Issam Rafea – Crossing Borders Music. Abgerufen am 9. Oktober 2022 (amerikanisches Englisch).
  12. Issam Rafea عصام رافع. Abgerufen am 20. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
  13. a b Artists. In: Songs For Days To Come. Abgerufen am 9. Oktober 2022 (amerikanisches Englisch).
  14. Lena Chamamyan. In: auroraprize.com. Abgerufen am 9. Oktober 2022 (englisch).
  15. Hassan Taha. SWR Classic, 25. September 2012, abgerufen am 11. Oktober 2022.
  16. Hannibal Saad: Contemporary Classical Music in Syria. In: syrian-heritage.org. Abgerufen am 12. Oktober 2022 (amerikanisches Englisch).
  17. Mohannad Nasser – Oud performance & drinks reception. Rhodes House – Home of The Rhodes Scholarships, abgerufen am 16. Oktober 2022 (englisch).
  18. Woche der Kulturen: Grenzen überwinden mit Kunst und Literatur. General-Anzeiger Bonn, 23. November 2018, abgerufen am 12. Oktober 2022.