Hoco-Werke

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Hoco-Werke Hohmeyer & Co.
Rechtsform
Gründung 1912
Auflösung 1971
Auflösungsgrund Liquidation
Sitz Minden, Deutschland
Leitung Hohmeyer
Mitarbeiterzahl 500
Branche Landwirtschaft, Motorradhersteller

Die Hoco-Werke waren ein deutsches Unternehmen im Bereich der Landmaschinenherstellung mit Sitz in der ostwestfälischen Stadt Minden in Nordrhein-Westfalen.

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carl-August Hohmeyer gründete 1912 das Unternehmen in Porta Westfalica. Er stellte Mahlwerke, Maschinen zur Verarbeitung der Ernte und Pumpen her. 1921 zog das Unternehmen nach Minden-Meißen und wurde 1922 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.[1]

1924 begann zusätzlich die Produktion von Motorrädern. Der Markenname lautete Hoco und leitete sich aus dem Namen des Gründers Hohmeyer und Co ab. 1928 endete die Produktion.[2]

1925 erwarb Hohmeyer die Aktienmehrheit, nachdem es zu einem Streit mit den anderen Geschäftsführern gekommen war, und löste die AG auf. In den besten Jahren zwischen den beiden Weltkriegen waren etwa 500 Mitarbeiter beschäftigt. Ein Schwerpunkt in der Produktion waren Steinschrotmühlen. Die Umstellung auf modernere Hammermühlen erfolgte zu spät.[1]

Nach drei Quellen wurden auch Möbel hergestellt.[3][4][5] Erwin Tragatsch spricht sogar von einer „Mindener Möbelfabrik“.[5]

Nach dem Tod von Hohmeyer musste der Sohn 1971 das Unternehmen liquidieren lassen.[1]

Motorräder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hoco von 1924

Die Konstruktion stammte von der Motorfahrzeugbau GmbH aus Hamburg. Sie hatte einen Kastenrahmen aus Eschenholz, das in vernickelte Stahltaschen gepresst wurde.[2] „Auch die durch eine senkrechte Blattfeder abgefederte Gabel war aus Eschenholz gefertigt.“[5]

Die Motoren wurden zugekauft. Bekannt sind Zweitaktmotoren von Nabob mit 146 cm³ Hubraum und von einem anderen Hersteller mit 246 cm³ Hubraum sowie J.A.P.-Motoren mit SV-Ventilsteuerung und 293 cm³ und 346 cm³ Hubraum.[2] Eine andere Quelle nennt Zweitaktmotoren von Villiers, evtl. auch von Nabob, mit 150 cm³ und 250 cm³ Hubraum sowie die vorstehend angegebenen Viertaktmotoren von J.A.P.[3] Eine weitere Quelle schreibt nur von Villiers und J.A.P.[4] Weitere Quellen nennen DKW- und Dihl-Motoren.[1]

Ein erhaltenes Fahrzeug ist im Motorradmuseum im Jagdschloss Augustusburg ausgestellt. Es hat einen Einzylinder-Zweitaktmotor von DKW mit 143 cm³ Hubraum und 2,5 PS Leistung.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erwin Tragatsch: Alle Motorräder. 1894 bis heute. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1977, ISBN 3-87943-410-7.
  • Roger Hicks: Die internationale Enzyklopädie. Motorräder. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-613-02660-5.
  • S. Ewald, G. Murrer: Enzyklopädie des Motorrads. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1999, ISBN 3-8289-5364-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hoco-Werke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Klaus Dreyer: Hoco-Werke Auf landtechnik-historisch.de, abgerufen am 2. Oktober 2022.
  2. a b c Erwin Tragatsch: Alle Motorräder. 1894 bis heute. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1977, ISBN 3-87943-410-7, S. 202.
  3. a b Roger Hicks: Die internationale Enzyklopädie. Motorräder. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-613-02660-5, S. 253.
  4. a b S. Ewald, G. Murrer: Enzyklopädie des Motorrads. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1999, ISBN 3-8289-5364-6, S. 244.
  5. a b c Erwin Tragatsch: Motorräder - Deutschland, Österreich, Tschechoslowakei 1894-1971. Eine Typengeschichte. 2. Auflage, Motorbuch, Stuttgart 1971. S. 159. DNB 720107881