Indochine (Band)

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Indochine

Allgemeine Informationen
Genre(s) New Wave, Rock
Gründung 1981
Website http://www.indo.fr/
Aktuelle Besetzung
Nicola Sirkis (seit 1981)
François Matuszenski (seit 2005)
Gitarre, Synthesizer
Oli de Sat (seit 2001)
Gitarre
Boris Jardel (seit 1998)
Marc Eliard (seit 1992)
Mr Shoes (seit 2002)
Ehemalige Mitglieder
Gitarre
Stéphane Sirkis (1981–1999)
Bass, Gitarre
Dominique Nicolas (1981–1994)
Dimitri Bodiansky (1981–1988)
Schlagzeug
Arnaud Devos (1985–1986)
Monsieur Yann (1996–1998)
Matthieu Rabatté (1999–2002)
Philippe Eidel (nur 1992)
Klavier
Jean Pierre Pilot (1994–2001)
Monsieur Frederic (2002–2003)
Gitarre
Alexandre Azaria (1995–1997)
Monsieur Tox (1996–1997)
Diego Burgar (nur 1988)

Indochine ist eine französische New-Wave-Rockgruppe.

Entwicklung

Gegründet wurde die Gruppe im Mai 1981 von Nicola Sirkis (bürgerlich: Sirchis) und Dominique Nicolas. Im September 1981 kamen dann Nicolas Zwillingsbruder Stéphane und Dimitri Bodiansky hinzu. In Frankreich und auch in Schweden hatte Indochine in den 1980er Jahren, als die Band musikalisch noch eher dem Punk zuzurechnen war, eine Reihe von Charterfolgen vorzuweisen, beispielsweise mit den Alben L’aventurier, Le péril jaune, 3, Au zénith (live) und 7000 danses.

Eine Zäsur war der Tod von Stéphane, der während der Aufnahmen der Platte Dancetaria am 27. Februar 1999 an Hepatitis verstarb. Zunächst bestand die Überlegung, die Fertigstellung von Dancetaria abzubrechen, jedoch war Nicola der Überzeugung, dass dies nicht im Sinne seines verstorbenen Bruders sein könne, zumal dieser einige Lieder beigetragen hatte. Letztlich befürchtete man jedoch, dass von Musikjournalisten während der Werbetour der neuen Platte stets der Tod von Stéphane erwähnt werden könne, und beschloss, die für das Frühjahr 1999 geplante Veröffentlichung um ein halbes Jahr zu verschieben.

Mit Dancetaria wurde ein musikalischer Stilwechsel eingeleitet. Während Indochine zunächst oft als „Depeche Mode Frankreichs“ bezeichnet wurde, werden heute eher Vergleiche zu Marilyn Manson und Placebo angestellt, mit denen in der Tat auch eine enge Freundschaft besteht. So hat beispielsweise Brian Molko von Placebo für die im Herbst 2005 erschienene Indochine-LP ein Lied geschrieben. Auch mit Melissa Auf der Maur kam es zur musikalischen Zusammenarbeit, indem man 2002 das Duett „Le Grand Secret“ aufnahm. Dieses Lied nahm Indochine zu einem späteren Zeitpunkt mit dem belgischen Mädchenchor Scala erneut auf.

Aufsehen erregte die Gruppe mit ihrem Musikvideo zum Lied „Stef II“, welches auf den großen Fernsehsendern nicht ausgestrahlt wurde.[1] Hier ist in Ausschnitten der Liebesakt zwischen zwei Frauen zu sehen, und in der zweiten Hälfte treten die Gruppenmitglieder in Frauenkleidern auf.

Die Zeitschrift Visions schrieb im Mai 2003, dass Indochine in Frankreich einen Stellenwert hätte, der mit dem von Herbert Grönemeyer in Deutschland vergleichbar sei. Außer in Frankreich, Belgien und in den französischen Teilen Kanadas und der Schweiz tritt Indochine auch in Skandinavien auf. In Deutschland finden dagegen keine Auftritte statt. Nicola Sirkis erklärte hierzu in einem Interview, dass seitens Indochine durchaus Interesse bestehen würde, jedoch die Musikindustrie keine entsprechende Nachfrage erkennen könne.

Bob Morane, eine in Frankreich seit Jahrzehnten beliebte belgische Comicfigur, hat für Indochine eine besondere Bedeutung. Quasi als Running Gag wird er auf jeder Platte in einem Titel erwähnt. Mit „L'aventurier“ („Der Abenteurer“) widmet man dem Geheimagenten Morane gleich ein ganzes Lied und die zugehörige LP.

Im Dezember 2005 erschien mit „Alice & June“ der Nachfolger von Paradize. Das erste auch als Doppelalbum verfügbare Werk Indochines stieg in der ersten Veröffentlichungswoche direkt auf Platz eins der belgischen sowie auf Platz zwei der französischen Bestenliste ein. Bereits nach zwei Tagen gab es für 25.000 verkaufte Exemplare in Belgien die Goldene Schallplatte. Im April 2006 wurde das Album dann schließlich auch in Deutschland veröffentlicht.

Im März 2009 erschien das elfte Album La République des Météors. Für die anschließende Tournee, die mit einem Prélude im Pariser Olympia begann, wurden 800.000 Tickets verkauft. Höhepunkt der Tournee war der Auftritt am 26. Juni 2010 im seit Ende 2008 ausverkauften Stade de France vor 80.000 Zuschauern.

Im Februar 2013 erschien das Album Black City Parade, in dem die moderne Urbanität verschiedener Metropolen wie Paris, New York und Tokio besungen wird, ebenso wie die der deutschen Städte Berlin und Wuppertal.[2] Es folgte die Black City Tour, bei der erneut im Stade de France im Juni 2014 zwei Konzerte stattfanden.

Diskographie

Indochine/Diskografie

Weblinks

Commons: Indochine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anouk Vincent: Indochine story. 30 ans de saga rock. 2009, ISBN 978-2-35288-328-9, S. 235 (französisch).
  2. Warum „Wuppertal“ die Nummer eins in Frankreich ist vom 5. März 2013, abgerufen am 17. März 2013