Ingenheim (Adelsgeschlecht)

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Wappen der Freiherrn von Ingenheim

Die Familie von Ingenheim war ein altes, edelfreies, elsässisch-lothringisches Adelsgeschlecht. Im 18. Jahrhundert bildete sich eine bayerische Linie, die unter Kurfürst Karl Albrecht rasch Karriere in Verwaltung und Militär machte.

Familiengeschichte

Die Familie von Ingenheim lässt sich mit einem Götz von Ingenheim bis ins Jahr 1377 zurückverfolgen. Im ausgehenden Mittelalter bildete sich eine in Metz ansässige Nebenlinie. Aus dieser entstammte Daniel von Ingenheim,[1] der in die Dienste des Landgrafen Karl von Hessen-Wanfried trat und in den Reichsfreiherrnstand erhoben wurde. Er heiratete 1703, für die Braut nicht standesgemäß, die Tochter des Landgrafen, Maria Anna Johanna. 1704 zog das Paar nach Erfurt. Die drei Kinder des Paares, Maria Carolina Charlotta, Carl Wilhelm und Franz August, traten als Kammerfräulein und Pagen in bayerische Dienste.[2][3] Charlotta wurde zudem zur wichtigsten Mätresse des zukünftigen Kurfürsten Karl Albrecht. Ein gemeinsamer, illegitimer Sohn begründete das Adelsgeschlecht von Holnstein. Den aus ihrem Verhältnis resultierenden Einfluss nutzte sie, um die Militär- und Hofkarrieren ihrer Brüder intensiv zu fördern.[4] Bereits zwei Generationen später, im Jahr 1807, starb die Familie im Mannesstamm aus.

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Silber einen gezackten schwarzen Balken. Auf dem Helm mit silbern-schwarzen Decken steht eine Art silberner Hut mit drei silbernen Federn geschmückt und schwarzem Zickzackbalken.

Stammtafel der bayerischen Linie

Maria Caroline von Ingenheim (1704–1749)
Beschädigtes Epitaph, General Karl Wilhelm von Ingenheim (1706–1761), Außenwand der Frauenkirche München

Literatur

Weblinks

Commons: Ingenheim family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jean-Pierre Erman, Pierre Christian Frédéric Reclam: Mémoires pour servir à l’histoire des réfugiés françois dans les États du roi, Band 3. Berlin 1784, S. 12, books.google.de
  2. Johann Christoph von Dreyhaupt: Pagus nelectici et nudizici, …, Zweyter Theil. Halle 1755, S. 644 f.
  3. Johann Seifert: Die Durchläuchtige Häuser in Europa, … Regensburg 1725, S. 360 ff.
  4. Britta Kägler: Frauen am Münchener Hof (1651–1756). Kallmünz 2011, S. 276, S. 285, S. 290 f, S. 508.
  5. Benno Ortmann: Geschichte des altadelichen Spretischen Hauses Ursprung und Fortblüthe in Ravenna und Bayern, Nürnberg, 1806, S. 80; books.google.de
  6. Anton Mayer: Die Domkirche zu U. L. Frau in München, München 1868, S. 426; books.google.de