Jochen Staadt

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Jochen Staadt (* 1950 in Bad Kreuznach) ist ein deutscher Politikwissenschaftler.

Leben

Staadt studierte ab 1968 Germanistik und politische Wissenschaft an der Freien Universität Berlin[1] und wurde 1977 in Germanistik mit einer Arbeit über DDR-Literatur promoviert.

Er ist Projektleiter des Forschungsverbundes SED-Staat an der FU Berlin und Redaktionsmitglied der Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat. Staadt ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen über die Westdeutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre, über die DDR, die SED und das Ministerium für Staatssicherheit, besonders in Hinblick auf deren Einflussnahme nach Westdeutschland.

Staadt verstand sich einst als Maoist.[2]

1978 gründete er zusammen mit Michael Stein, Rainer Glienke, Dieter Westmeier, Gerd Udo Heinemann und Frank Augustin die Berliner Band Pille Palle und die Ötterpötter.

Publikationen (Auswahl)

  • Hrsg. mit Klaus Schroeder: Feindwärts der Mauer. Das Ministerium für Staatssicherheit und die West-Berliner Polizei. Lang, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-631-65070-7.
  • Ein Historikerreinfall. Die Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit - Desinformation macht Geschichte. in: Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin Nr. 33/2013, Seite 94 ff.
  • Hrsg.: Die Eroberung der Kultur beginnt! Die Staatliche Kommission für Kunstangelegenheiten der DDR (1951-1953) und die Kulturpolitik der SED. Internationaler Verlag der Wissenschaften Peter Lang: Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-631-60548-6
  • Zs. mit Tobias Voigt und Stefan Wolle: Feind-Bild Springer. Ein Verlag und seine Gegner. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-36381-2[3]
  • Zs. mit Stefan Wolle und Tobias Voigt: Operation Fernsehen. Die Stasi und die Medien in Ost und West. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen 2008. ISBN 978-3-525-36741-4
  • Deutsche Geschichte(n) Eine deutsche Waffenbrüderschaft, FAZ, 4. Oktober 2007
  • Zs. mit Siegward Lönnendonker und Bernd Rabehl: Die Antiautoritäre Revolte. Der Sozialistische Deutsche Studentenbund nach der Trennung von der SPD. Westdeutscher Verlag: Opladen 2002. ISBN 3-531-13301-2
  • Zs. mit Tobias Voigt und Gerhard Ehlert: Die Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR (MfS) und dem Ministerium des Inneren Kubas (MININT). Arbeitspapiere des Forschungsverbundes SED-Staat Nr. 33, Berlin 2002.
  • Eingaben. Die institutionalisierte Meckerkultur in der DDR. Goldbrokat, Kaffee-Mix, Büttenreden und andere Schwierigkeiten mit den Untertanen. Arbeitspapiere des Forschungsverbundes SED-Staat Nr. 24, Berlin 1996. ISSN 0492-3931(?!?!)
  • Die SED im Bundestagswahlkampf 1986/87. in: Klaus Schroeder (Hrsg.), „Geschichte und Transformation des SED-Staates – Beiträge und Analysen“, Forschungsverbund SED-Staat an der FU Berlin, Akademie Verlag, 1994, S. 286–308.
  • Die geheime Westpolitik der SED 1960-1970. Akademie Verlag: Berlin 1993. ISBN 3-05-002507-7
  • Zs. mit Annemarie Kleinert und Peter Jahn: Hochschule im Umbruch, Dokumentation der FU Berlin, Teil VI (1969 - 1973), Die ungeliebte Reform, Berlin 1990.
  • Zs. mit Tilman Fichter und Siegward Lönnendonker: Hochschule im Umbruch, Dokumentation der FU Berlin, Teil V (1967 - 1969), Gewalt und Gegengewalt, Berlin 1983.
  • Zs. mit Jürgen Miermeister als Hrsg.: Provokationen - Die Studenten- und Jugendrevolte in ihren Flugblättern 1965 - 1971, Hermann Luchterhand Verlag, Darmstadt und Neuwied 1980.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Torsten Oppelland (Hrsg.): Deutsche Politiker 1949–1969: 16 biographische Skizzen aus Ost und West. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1999, Bd. 2, S. 196.
  2. Stefen Niemeyer: „Ich war Maoist.“ Jochen Staadt über seine Vergangenheit und die Vorwürfe von Gesine Schwan. In: OZ-Zeitung. Nr. 24, Februar 1995, S. 6 f.
  3. Th. Schmid, S. F. Kellerhoff: Axel Springer, die Stasi und der ominöse SS-Schatz. Die Anti-Springer-Kampagne war eine der erfolgreichsten Aktionen der Linken, bis heute wirkt sie nach. Wie entstand sie und wer mischte in ihr mit? Die Historiker Jochen Staadt, Tobias Voigt und Stefan Wolle haben darüber eine umfangreiche Studie geschrieben und geben erste Einblicke in ihre Arbeit. In: Die Welt. 6. Juni 2009, abgerufen am 7. Mai 2015 (Interview zum Buch).