Johann Anton Pader

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Johann Anton Pader (* 1711 in Dorfen; † 1786 ebenda) war ein Stuckateur, der auch als Meister von Oppolding bezeichnet wird.[1][2] Im 18. Jahrhundert hat er Teile der Kirche von Oppolding in Oberbayern ausgeschmückt, besonders seine Kanzel dort ist ein bekanntes Beispiel eines mit Stuck verzierten Kunstwerkes des Rokoko aus dieser Region.[3]

Allgemeines

Er entstammte einem Zweig der Künstlerfamilie Pader aus München. Er wird zur Wessobrunner Schule gerechnet.

1955 identifizierte ihn Josef Blatner als identisch mit dem Meister von Oppolding, als er bei der Renovierung der Kirche in Oppolding die Signatur JAP | D entdeckte.

In Dorfen wurde der Johann-Anton-Pader-Weg nach ihm benannt.

Stil

Das Werk des Meisters von Oppolding ist ein besonderes Beispiel für die künstlerisch eigenständige Leistung des Stuckateurs im Rokoko. In dieser Epoche verliert die verzierende Kleinornamentik ihre rein „dienende Funktion“ und schafft auch außerhalb des Gesamtbildes eigenständige Kunstwerke.[4] Diese nehmen unter anderem eine Vermittlerrolle zwischen Architektur und Malerei ein und schaffen zusammen mit den Beiträgen anderer Künstler und Kunsthandwerker wie Maler und Schreiner reich verzierte „elegante“ Gesamtkunstwerke. Das Schaffen von Pader hat zusammen mit den benachbarten Rokokokirchen in Eschlbach und Hörgersdorf besondere Kunstwerke im „Erdinger Hinterland“ hinterlassen,[5] die in der Interpretation mancher Betrachter als Erdinger Sonderrokoko einen besonderen Höhepunkt der Kunst der Zeit darstellen und die „formalen Möglichkeiten dieses Stils auf die Spitze getrieben und so alle Grenzen durchbrochen“[6] haben.

Einzelnachweise

  1. DNB: Meister von Oppolding
  2. Blatner: Meister von Oppolding
  3. A. Kraus, M. Spindler: Das alte Bayern, Der Territorialstaat vom Ausgang des 12. Jahrhunderts bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. (Handbuch der bayerischen Geschichten. Band 2.) München 1988, S. 116.
  4. K. Harries: The Bavarian Rococo Church – Between Faith and Aestheticism. New Haven, London, S. 196ff. (englisch)
  5. s. V. Niedermeier, B. Schütz: Hörgersdorf, Eschlbach, Oppolding: drei Rokokokirchen im Landkreis Erding. (Schnell Kunstführer 934). München 1970
  6. Die „kleine Wies“ erstrahlt in neuem Glanz. Merkur-online.de 15. Oktober 2008 (Online Ausgabe (Archiv) des Münchner Merkur), aufgerufen Juli 2010

Literatur

  • B. Rupprecht: Die bayerische Rokoko-Kirche. Kallmünz 1959.
  • J. Blatner: Barock und Rokoko. In: E. Press et al.: Im Zeichen des Pferdes: Ein Buch vom Landkreis Erding. Erding 1963.
  • A. Kraus, M. Spindler: Das alte Bayern, Der Territorialstaat vom Ausgang des 12. Jahrhunderts bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. (Handbuch der bayerischen Geschichten, Band 2.) München 1988, S. 116.
  • K. Harries: Die bayerische Rokokokirche. Das Irrationale und das Sakrale. Dorfen 2009. (Deutsche Ausgabe seines hier zitierten Werkes)