Johann Daniel Preissler

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Akt von Johann Daniel Preissler

Johann Daniel Preissler (auch Preisler, Preißler; * 17. Januar 1666 in Nürnberg; † 13. Oktober 1737 in Nürnberg) war ein prominentes Mitglied einer aus Böhmen eingewanderten Malerfamilie.

Leben

Er malte Porträts und Historien, zeichnete und freskierte. Bekannter als durch seine künstlerischen Werke, von denen besonders die Aktzeichnungen gelobt wurden, wurde er außerhalb Nürnbergs durch seine kunsttheoretische Schriftenfolge mit dem Obertitel „Die durch Theorie erfundene Practic“. Die einzelnen Hefte wurden in mehrere Sprachen übersetzt und dienten bis ins 19. Jahrhundert vielen Zeichenschülern als Anleitung (u.a. Salomon Gessner in der Schweiz).

Zuerst soll er in Nürnberg in der Art seines Vaters, dem Porträt- und Historienmaler Daniel Preissler (1627–1665), gelernt haben, danach bei Johann Murrer. Von 1688 bis 1696 folgte ein Italienaufenthalt, u. a. in Rom und Venedig. 1705 wurde er Direktor der Nürnberger Kunstakademie, die sich unter ihm zu einer städtischen Institution wandelte. 1716 gründete er die Zeichenschule. Diese war offen auch „für armer Leute Kinder“. Sie wurde ein großer Erfolg. Mit 71 Schülern hatte sie gleich im ersten Jahr einen so starken Zulauf, was Preisler offenbar veranlasste, didaktisches Material auszuarbeiten. Zuvor hatte er ausschließlich akademische Werke u. a. zur Anatomie publiziert, ab 1721 erscheinen dann z. T. zum Ausmalen die „Die durch Theorie erfundene Practic oder Gründlich verfasste Reguln deren man sich als einer Anleitung zu berühmter Künstlere Zeichen-Wercke bestens bedienen kann“. Dabei erschließt Preisser auch akademisch eher nebensächliche Gebiete wie das Blumenzeichnen und Ornamente (nach 1725) und die Landschaftszeichnung (1739). Er betonte freilich, dass es sich nur um Anfangsübungen handele.

Der Preisslersche Familienverlag wurde von seinen Söhnen Johann Justin (1698–1771), Georg Martin und Johann Daniel Preissler fortgesetzt. Sein Sohn Johann Martin Preissler (1715–1794) wurde Professor an der Akademie in Kopenhagen.

1737 starb Johann Daniel Preissler in Nürnberg, der neben Johann Kupetzky von Johann Caspar Füssli als bedeutendster Maler des frühen 18. Jahrhunderts in Nürnberg besprochen wird.

Kunstwerke in Auktionen

  • 1824 in Nürnberg: 2Stcke. Männliches und weibliches Bildniss; Kniestücke. Von Dan. Preisler. Auf Kupfer.[1]
  • 1825 in Nürnberg: Zeichnung zu einem Wandgemälde; Scenen aus dem Leben David vorstellend.[2]
  • Ein gemaltes Wappen in einer mit Rothstein gezeichneten Verzierung, welche auf die Künste u. Wissenschaften anspielt.[3]

Literatur

  • Friedrich Leitschuh: Preisler, Daniel [Familienartikel]. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 550–552.
  • Wilhelm Schwemmer: Nürnberger Kunst im 18. Jahrhundert. Nürnberg 1974
  • Wolf Eiermann: Die Veröffentlichungen der Nürnberger Mahler-Academie im Barock von Jacob von Sandrart bis Johann Justin Preisler (1662–1772). 1992
  • Nürnberger Künstlerlexikon. de Gruyter, Berlin 2007

Weblinks

Commons: Johann Daniel Preißler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verzeichniss einer Sammlung von Oel- und Wassermalereien, Zeichnungen, colorirten ..., Auktion der Sammlung des Nürnbergers Christian Jacob Gottlob Eisen ab dem 6. Dezember 1824 in Nürnberg., Bayerische Staatsbibliothek digital, S. 1, Nr. 3.
  2. Verzeichnis über das v. Derschauische Kunstkabinett zu Nürnberg.... Nürnberg, bei dem verpflichteten Auctionator Schmidmer., 1825., 250 S., Verzeichniss der seltenen Kunst-Sammlungen.,1825., Google Books, online, S. 72, (49.)
  3. Verzeichnis über das v. Derschauische Kunstkabinett zu Nürnberg.... Nürnberg, bei dem verpflichteten Auctionator Schmidmer., 1825., 250 S., Verzeichniss der seltenen Kunst-Sammlungen.,1825., Google Books, online, S. 89, (32.)