Johann Friedrich Hugo von Dalberg
Johann Friedrich Hugo von Dalberg (* 17. Mai 1760 in Koblenz; † 26. Juli 1812 in Aschaffenburg) war ein deutscher Domkapitular, Schriftsteller, Pianist, Musikschriftsteller und Komponist.
Leben
Johann Friedrich Hugo, Freiherr von Dalberg, Sohn von Franz Heinrich von Dalberg, war Domkapitular im Erzbistum Trier, Bistum Worms und Bistum Speyer. Er zeichnete sich sowohl als Pianist wie auch als vielseitiger Komponist aus, insbesondere aber als Musikschriftsteller. Der sich selbst Fritz von Dalberg nennende Freiherr komponierte vor allem Sonaten und klavierbegleitete Lieder und vertonte klassische und romantische Gedichte. Sein Roman Geschichte einer Drusen-Familie wurde auch in englischer und französischer Übersetzung veröffentlicht. Er selbst übersetzte das Werk Musik der Inder von William Jones ins Deutsche.[1]
Dalberg war der jüngste Bruder des Erzbischofs und letzten Kurfürsten von Mainz, Großherzogs und Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg. Wie seine Brüder Wolfgang Heribert und Emmerich Joseph war er Mitglied des Bundes der Freimaurer, zudem Illuminat.[2]
Werke
Musiktheorie:
- Blicke eines Tonkünstlers in die Musik der Geister. Mannheim 1787.
- Vom Erkennen und Erfinden Frankfurt 1791.
- Untersuchungen über den Ursprung der Harmonie etc. (Erfurt 1801);
- Über die Musik der Indier (a. d. Engl. des William Jones, Erfurt 1802).
Andere:
- Über die Rechtschaffenheit. Erfurt 1776.
- Eine Rede über gesetzliche Ordnung. Frankfurt am Main 1789.
- Gita-govinda oder die Gesänge Jajadeva’s eines altindischen Dichters Aus dem Sanskrit ins Englische, aus diesem ins Deutsche übersetzt mit Erläuterungen von F. H. von Dalberg. Beyer u Martin, Erfurt 1802.
- Geschichte einer Drusen-Familie. Frankfurt 1808
- Scheik Mohammed Fani’s Dabistan. Aschaffenburg 1809
- Die Aeolsharfe. Ein allegorischer Traum. Beyer and Maring; Erfurt; 1801
Literatur
- Karl Michael Komma: Dalberg, Friedrich Hugo von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 488 f. (Digitalisat).
- Martin A. Völker, Raumphantasien, narrative Ganzheit und Identität. Eine Rekonstruktion des Ästhetischen aus dem Werk und Wirken der Freiherren von Dalberg, Hannover-Laatzen: Wehrhahn Verlag, 2006 [=Reihe: Aufklärung und Moderne, Bd. 5].
- Volker Gallé und Michael Embach, "Fritz von Dalberg zum 200. Todestag - Vom Erfinden und Bilden", Worms Verlag, 2012
- Leopold von Eltester: Dalberg, Friedrich Hugo Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 703.
- Michael Embach: Dalberg gen. Kämmerer von Worms, Johann Friedrich Hugo Nepomuk Eckenbert. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 14, Bautz, Herzberg 1998, ISBN 3-88309-073-5, Sp. 899–908 .
Weblinks
- Literatur von und über Johann Friedrich Hugo von Dalberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Johann Friedrich Hugo von Dalberg in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Johann Friedrich Hugo von Dalberg in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank
Einzelnachweise
- ↑ Die Rheinpfalz vom 27. Juli 2012
- ↑ Michael Embach und Joscelyn Godwin: Johann Friedrich Hugo von Dalberg (1760-1812). Schriftsteller – Musiker – Domherr. Verlag der Mittelrheinischen Gesellschaft für Kirchengeschichte, Mainz 1998, S. 227.
Vorlage:Meyers
ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890Personendaten | |
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NAME | Dalberg, Johann Friedrich Hugo von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pianist, Musikschriftsteller und Komponist |
GEBURTSDATUM | 17. Mai 1760 |
GEBURTSORT | Koblenz |
STERBEDATUM | 26. Juli 1812 |
STERBEORT | Aschaffenburg |