Johannes Coler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. September 2016 um 15:20 Uhr durch Georg Hügler (Diskussion | Beiträge) (→‎Schriften). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Porträt von Johann Coler, 1619

Johannes Coler auch Johannes Colerus (* 19. September 1566 in Adelsdorf bei Goldberg/Schlesien; † 23. Oktober 1639 in Parchim) war protestantischer Pfarrer und wichtigster Vertreter der frühen Hausväterliteratur.

Leben

Er war der Sohn von Jakob Coler (1537–1612). Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Frankfurt (Oder) und Rostock, wo er zum Magister promoviert wurde, lebte Coler als Prediger in Doberan und Parchim.

Werk

Er fasste die von seinem Vater gesammelten Schriften zusammen und ordnete sie zu einem immerwährenden Kalender (Erstausgabe: Wittenberg 1591[1]), der auch gesundheitliche Ratschläge enthält.[2] Später überarbeitete er die Schriften seines Vaters und gab sie zwischen 1593 und 1601 als sechsteilige Oeconomia oder Hausbuch heraus[3]. Die Gesamtausgabe erschien im 17. Jahrhundert vierzehn Mal und wurde auch in andere Sprachen übersetzt. Seine Schriften umfassen nicht nur landwirtschaftliche Ratschläge (zu Themen wie Fischfang, Gartenbau ...) und Rezeptsammlungen (Bierbrauen, Brotbacken und Kochrezepte) sondern auch Verhaltensregeln. Diese Verhaltensregeln waren sehr lutherisch geprägt und wurden, nach seinem Tod, in späteren Ausgaben verändert. Sein Werk gibt heute einen umfassenden Überblick über das Leben vor dem Dreißigjährigen Krieg.

Schriften (Auswahl)

  • M. Johannis Coleri Ander Theil zum Calendario gehörig ...von vornehem großen Haußhaltungen.... Paul Helwigen, Wittenberg 1607 (Digitalisat)
  • Oeconomia, ruralis et domestica. Band 1, Mainz 1645 (Digitalisat)

Literatur

Weblinks

Commons: Johannes Coler – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. uni-klu.ac.at
  2. Ernst Johansson: Hygienische und medizinische Ratschläge im ewigen Kalender des Johannes Colerus. In: Sudhoffs Archiv 33, 1940, S. 55–103.
  3. Kurzbiographie und Angaben zum Werk von Johann Coler bei Literaturport