Johann Caspar Bernegger

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Johann Caspar Bernegger, anonymer Kupferstich 1668

Johann Caspar Bernegger (* 18. März 1612 in Straßburg; † 28. Mai 1675 ebenda) war ein deutscher Jurist, Archivar, Sekretär, Diplomat und im Jahr seines Todes regierender Ammeister (Bürgermeister) von Straßburg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Caspar Bernegger war der Sohn des Philologen und Hochschullehrers Matthias Bernegger aus Hallstatt im Salzkammergut, der aufgrund seines protestantischen Glaubens nach Straßburg ausgewanderte. Er studierte weltliches Recht in seiner Heimatstadt.[1] Nach seinem abgeschlossenen Studium trat er in den Dienst seiner Heimatstadt und wirkte ab 1638 als Archivar und ab 1640 als Schöffe. Am 22. Januar 1651 wurde er zum Sekretär des Rates ernannt. Am 7. November 1665 wurde er in den Rat der XV und am 24. September 1670 in den Rat der XIII gewählt.

Bernegger vertrat die Stadt Straßburg auf dem Kongress zum Westfälischen Frieden.[2] Wiederholt vertrat er als Diplomat die Stadt Straßburg gegenüber Frankreich und versuchte die Unabhängigkeit der Stadt zu bewahren. Am 7. Januar 1675 wurde er zum 141. Ammeister der Stadt Straßburg gewählt. Er verstarb in der Amtsausübung am 28. Mai 1675.[3] Den Untergang der Republik Straßburg durch die französische Okkupation 1681 erlebte er nicht mehr.

Johann Caspar Bernegger edierte die Werke und den naturwissenschaftlichen Briefwechsel seines Vaters. Er war in erster Ehe ab 1638 mit Magdalena Beinheim (1611–1661), der Witwe des Friedrich von Türckheim, und in zweiter Ehen mit Appoline Sebitz, der Witwe des Rechtsprofessors Johann Sebastian Gambs, verheiratet.[4]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Descriptio Particulæ Territorii Argentinensis = Kurtze Beschreibung etlicher Stätte/ Schlösser und Dörffer/ welche Vmb Straßburg gelegen/ Vnd auf beygehender Landtaffel benamset werden. 1675.

Editionen der Werke des Vaters[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hugonis Grotii & Matthiae Berneggeri Epistolae. Straßburg 1667 u.ö.
  • Forma reipublicae Argentoratensis. Simon Pauli, Straßburg 1667.
  • Epistolae J. Keppleri & M. Berneggeri. Straßburg 1672.
  • Epistolae W. Schickarti & M. Berneggeri. Straßburg 1673.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Mattias Schneuber, Samuel Schallesius: Klag- und Trost-Schrifft An Herren Johann Kaspar Berneggern, Deß geheymen Archivi allhie Registratorem, über das traurig Ableiben seiner hertzgeliebten Haußfrawen … Magdalenen Beynheymin : Welche in dem 50. Jahr jhres Alters den 17. Heumonats 1661 … entschlaffen. Straßburg 1661.
  • Johann Theobald Heinrici: Geistliche Regenten-Schul/ Nach Anleitung der beiden denckwürdigen Sprüche/ Sprüchw. Salom. 8. Cap. 6. vers. … Psalm 142. vers. 8. …. Bey … Leichbegängnuß Deß … Herrn Joh. Caspar Berneggers/ Bey hiesiger … Statt Straßburg gewesenen … Regierenden Herrn Ammeisters/ [et]c. …. Straßburg 1675.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Filippo Ranieri: Biographisches Repertorium der Juristen im Alten Reich, 16.-18. Jahrhundert.
  2. Karl August Hennicke: Beyträge zur Ergänzung und Berichtigung des Jöcher’schen Allgemeinen Gelehrten Lexicons und des Meusel’schen Lexicons der von 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. Band 3. Vogel, Leipzig 1812, Nr. 17.
  3. Lettre sur les archives de la ville de Strasbourg. Noiriel und Duprat, Strasbourg/Paris 1866, S. 24.
  4. Ernest Lehr: L’Alsace noble. Suivie de Le Livre d’or du patriciat de Strasbourg. Paris 1870, S. 427.