Jorge Palma

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Jorge Manuel de Abreu Palma (* 4. Juni 1950 in Lissabon) ist ein portugiesischer Liedermacher und Rockmusiker.

Jorge Palma (2007)
Jorge Palma (1982)

Leben

Er begann das Klavierspielen im Alter von sechs Jahren. Mit 13 Jahren belegte er den zweiten Platz in einem Jugend-Musik-Wettbewerb in Palma de Mallorca. 1964 wandte er sich von der Klassischen Musik ab und widmete sich dem Pop/Rock. In Eigeninitiative erlernte er das Gitarrenspiel, und spielte 1967 erstmals in einer Band, den Black Boys, die aus Musikern überwiegend aus Santarém bestand und an der Algarve versuchten, von ihrer Musik zu leben. 1969 wurde er Teil der Gruppe Sindikato (auch Sindicato), die anfangs Hard Rock spielten, sich dann aber zunehmend dem Jazzrock zuwandten. Sie traten 1971 bei der ersten Ausgabe des Festival de Vilar de Mouros auf, und nahmen bis zu ihrer Auflösung eine Single und ein Album mit Coverversionen auf.

Seine erste eigene Schallplatte nahm Palma 1972 mit der Single The Nine Billion Names Of God auf. Im gleichen Jahr brach er sein 1969 aufgenommenes Ingenieurstudium an der Universität Lissabon ab und ging auf eine Reise durch Kanada, die USA, und die Karibik. 1973, nachdem er Stunden bei Ary dos Santos zur verbesserung seiner Liedtexte belegte, veröffentlichte Palma seine erste portugiesischsprachige Single, A Última Canção (dt.: Das letzte Lied).

Um seiner Einberufung zum Militär und einem Einsatz im Portugiesischen Kolonialkrieg zu entgehen, ging Palma noch 1973 mit seiner ersten Frau Gisela Branco nach Kopenhagen, wo er im dortigen Sheraton-Hotel als Hilfskraft arbeitete. Nach der Nelkenrevolution 1974 ging er zurück nach Portugal, wo er verstärkt als Liedtexter und Arrangeur für andere Musiker arbeitete, u.a. für Amália Rodrigues. 1975 erschien sein erstes Album Com Uma Viagem na Palma da Mão (dt.: Mit einer Reise auf der Handfläche). Nach seinem zweiten Album 1977 (´Té Já, dt.: Bis gleich) ging er zuerst als Begleitmusiker mit Paco Bandeira auf Brasilientour, und danach auf Reisen nach Spanien, wo er als Straßenmusiker seinen Unterhalt bestritt, so in Marbella und Barcelona, aber auch auf Ibiza und in Palma de Mallorca.

Die Jahre 1978 und 79 verbrachte er überwiegend in Paris, wiederum als Straßenmusiker, bevor er 1979 zurück nach Lissabon ging und dort sein drittes Album aufnahm. Nach einem erneuten Paris-Aufenthalt 1980, mit seiner zweiten Frau Graça Lamy, kam er 1982 zurück nach Lissabon, für die Aufnahme eines neuen Albums.

1983 wurde sein erster Sohn Vicente geboren. Mit seinem nächsten Album O Lado Errado da Noite (dt.: Die falsche Seite der Nacht) erlangt er erstmals größere Aufmerksamkeit in Portugal. 1986 schloss er sein Piano-Studium am Nationalkonservatorium (heute Escola Superior de Teatro e Cinema bzw. Escola Superior de Música de Lisboa) ab, und nahm sein siebtes Album auf. Es folgten eine Reihe weiterer Veröffentlichungen, neben Arbeiten für das Theater. In den 1990er Jahren trat er vor allem mit Neuinterpretationen eigener Stücke auf. Durch zahlreiche Konzerte wurde er in der Musikszene des Landes populär. So wurde er zeitweise von Musikern der Xutos & Pontapés (Kalú und Zé Pedro) und von Rádio Macau (Alex und Flak) als Palma´s Gang begleitet, mit denen er 1993 ein Live-Album veröffentlichte. Verschiedene neue Solo-Alben folgten, und er gilt seither auch einem breiten Publikum als ein renommierter Name der Rockmusik in Portugal.[1][2]

Rezeption

Palma ist in Portugal für seine Musik und unabhängige Lebensführung abseits aller Trends bekannt. Er erlangte damit Aufmerksamkeit und Anerkennung durch die Musikszene. In dem Zusammenhang stehen auch Projekte wie Palma´s Gang.

Mit seinem Album Voo Nocturno (dt.: Nachtflug), das sich 46 Wochen in den portugiesischen Verkaufscharts hielt, erreichte er 2004 erstmals die Spitze der Landeshitparade [3]

Jorge Palma 2005 beim Festival von Vilar de Mouros

Diskografie

Alben

  • 1975: Com Uma Viagem na Palma da Mão
  • 1977: 'Té Já
  • 1979: Qualquer Coisa Pá Música
  • 1982: Acto Contínuo
  • 1984: Asas e Penas
  • 1985: O Lado Errado da Noite
  • 1986: Quarto Minguante
  • 1989: Bairro do Amor
  • 1991: Só
  • 1993: Ao vivo no Johnny Guitar (Palma´s Gang)
  • 2000: Dá-me lume (Best of)
  • 2001: É Prohibido Fumar
  • 2002: No Tempo dos Assassinos (live)
  • 2004: Norte
  • 2007: Voo Nocturno
  • 2008: Voo Nocturno ao vivo (live)
  • 2009: Jorge Palma (CD+Comic der Serie BD Pop-Rock Português)
  • 2011: Com Todo o Respeito
  • 2015: Ao Vivo No Theatro Circo (mit Sérgio Godinho)

Singles und EPs

  • 1972: The Nine Billion Names of God
  • 1973: A Última Canção
  • 1975: O Pecado Capital (mit Fernando Girão)
  • 1975: Viagem
  • 1985: Deixa-me Rir
  • 2001: Dormia tão sossegada
  • 2004: Valsa de um homem carente
  • 2007: Encosta-te a Mim
  • 2011: Página em Branco

Bibliografie

  • Jorge Palma: Na Terra dos Sonhos. Quasi Edições, Vila Nova de Famalicão 2005, ISBN 978-989-5520879 (Liedtexte)
  • Pedro Teixeira: Na Palma da Mão - Jorge Palma Biografia Oficial. Prime Books, S. João do Estoril 2008, ISBN 978-989-6550073

Quellen

  1. www.jorgepalma.pt, abgerufen am 2. September 2012
  2. Salwa Castelo-Branco: Enciclopédia da Música em Portugal no século XX, L-P. Temas e Debates, Lissabon 2010, Seite 962ff (ISBN 978-989-644-108-1)
  3. www.portuguesecharts.com, abgerufen am 2. September 2012

Weblinks