Joseph Jean Pierre Laurent

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Joseph Jean Pierre Laurent (* 31. Januar 1823 in Bagnols-sur-Cèze[1]; † 4. März 1900 in Marseille)[2]; auch A. Laurent,[3][4] während der Vorname in Vergessenheit geraten war, war ein französischer Astronom und Chemiker.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laurent entdeckte am 22. Januar 1858 den Asteroiden (51) Nemausa.[3] Weitere Asteroidenentdeckungen gelangen ihm nicht, über ihn selbst ist wenig bekannt. Von dem Astronomen Benjamin Valz, Direktor des Observatoriums von Marseille, wurde Laurent als „élève distingué de l’école marseillaise“ („ausgezeichneter Schüler der Marseiller Schule“) beschrieben,[5] von dessen Nachfolger Édouard Stephan als „jeune homme très habile“ („sehr fähiger junger Mann“).[6] Als seine offizielle Tätigkeit wird „contrôleur au bureau de garantie“ („Kontrolleur im Garantieamt“) genannt, entsprechend bezeichneten Astronomen ihn als „Amateur“[5] oder „Astronomischen Dilettanten“.[7]

Nemausa wurde an einer Privatsternwarte in Nîmes entdeckt, die zu einem Haus gehörte, das zuvor Benjamin Valz bewohnte. Valz wurde Direktor des Observatoriums von Marseille und vertraute das Haus Laurent an. Das Haus an der Rue Nationale 32 trägt heute eine Gedenktafel, die an die Entdeckung erinnert.[8]

Für seine Entdeckung wurde Laurent 1858 gemeinsam mit anderen Entdeckern von Asteroiden und Kometen (Goldschmidt, Searle, Tuttle, Winnecke und Donati) mit der Prix-d’Astronomie-Medaille der Lalande-Stiftung ausgezeichnet.[9]

Laurent zu Ehren wurde ein im Jahr 1876 von Prosper Mathieu Henry entdeckter Asteroid (162) Laurentia benannt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marseille (Bouches-du-Rhône, France) - 1860/Avril, Sujet : 3 / Mariage, Lieu : Marseille (Bouches-du-Rhône, France) Type de document : Acte (französisch)
  2. Marseille (Bouches-du-Rhône, France) - 1900/Mars, Sujet : 1 / Décès, Lieu : Marseille (Bouches-du-Rhône, France), Type de document : Acte (französisch)
  3. a b Lutz D. Schmadel: Dictionary of minor planet names (3. Auflage), Springer, Berlin Heidelberg 1997, S. 26 (englisch)
  4. Philippe Véron: Dictionnaire des Astronomes Français 1850–1950. Unpublished, chapter L1, S. 271–272 (or 17–18 of chapter L1) (französisch, obs-hp.fr [PDF; abgerufen am 29. Juni 2017]).
  5. a b Cosmos. Revue encyclopédique hebdomadaire des progrès des sciences Band 12, Februar/März 1858, S. 197 (französisch)
  6. Édouard Stephan: L’Observatoire de Marseille (seconde partie : histoire depuis la Révolution) (Memento vom 19. Juni 2012 im Internet Archive) in: Encyclopédie départementale des Bouches du Rhône Band 6, Marseille 1914 (französisch)
  7. Joseph Johann von Littrow, Karl Ludwig von Littrow: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfassliche Darstellung des Weltsystemes (5. Auflage), Gustav Weise, Stuttgart 1866, S. 400
  8. Extrait. Histoire de la ville de Nîmes. Par Adolphe Pieyre, 1886. Découverte de Nemausa auf nemausensis.com (französisch; mit Foto der Gedenktafel)
  9. Compte rendu des séances de l’Académie des sciences Band 48, März 1859, S. 485–487 und S. 638 (französisch)