Judith Oexle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. September 2016 um 20:34 Uhr durch Didionline (Diskussion | Beiträge) (+Kat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Judith Oexle (* 4. Februar 1956 in Baden-Baden) ist eine deutsche Mittelalterarchäologin.

Leben

Oexle sammelte ihre ersten archäologischen Erfahrungen schon während ihrer Schulzeit, als sie im Alter von 15 Jahren als Ausgrabungshelferin am Bodensee mitarbeitete.[1] Oexle studierte an der Universität Kiel, wo sie 1983 summa cum laude promoviert wurde.

Nach einer Anstellung beim Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, wo sie unter anderem für die Stadtarchäologie in Konstanz und Ulm zuständig war, leitete sie ab 1993 das neu gegründete Sächsische Landesamt für Archäologie und stand dem daran angeschlossenen Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden als Direktorin vor.

Oexles Führungsstil wurde als autoritär kritisiert.[2] Öffentliche Auseinandersetzungen gab es auch um die Ausbildungsinhalte des Studienganges für Archäometrie an der Bergakademie Freiberg und um den Umgang mit den archäologischen Bodenfunden am Dresdner Neumarkt.[3] Der für das Landesmuseum zuständige Abteilungsleiter Rainer Vollkommer erhob erfolgreich eine Mobbingklage gegen sie und den Freistaat.[4]

Nach dem verlorenen Prozess trat Oexle am 14. September 2006[5] als sächsische Landesarchäologin zurück[6] und wechselte zum 1. Oktober 2006 ins Sächsische Staatsministerium des Innern. Sie leitete das Referat 54 Städtebau- und EU-Förderung in der Abteilung 5 Bau und Wohnungswesen. Hier setzte sie sich für die Umsetzung ihrer schon 2005 auf einer Denkmalpflegertagung „Nachdenken über Denkmalpflege (Teil 4)“ öffentlich vorgestellten These ein, dass man sich von den jüngeren Baudenkmalen ab der Gründerzeit verabschieden solle, um sich in der Denkmalpflege besser auf die älteren Denkmale konzentrieren zu können. Nach ihrer Tätigkeit im Innenministerium, die im November 2008 endete,[7] wechselte sie ins Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz. Sie arbeitete dort als Seniorenbeauftragte für den Freistaat Sachsen.

Oexle ist Nichte des Mittelalterhistorikers Otto Gerhard Oexle. Sie ist Mitglied der CDU und korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI).

Publikationen

  • Dissertation: Studien zu merowingerzeitlichem Pferdegeschirr am Beispiel der Trensen. Zabern, Mainz 1983, ISBN 3-8053-1117-6 (Germanische Denkmäler der Völkerwanderungszeit A 16).
  • (mit Dieter Planck und Otto Braasch) Unterirdisches Baden-Württemberg. 250.000 Jahre Geschichte und Archäologie im Luftbild, Stuttgart: Theiss 1994. ISBN 978-3-8062-0497-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Berufscheck: Archäologie. Porträt auf unicum.de. Archiviert vom Original am 6. August 2007; abgerufen am 30. Januar 2013.
  2. Chemnitzer Morgenpost vom 17. August 2006
  3. Notgrabungen in Dresden, Die Welt vom 1. Oktober 2003
  4. SZ-online
  5. Bekanntgabe des Amtswechsels auf sachsen.de
  6. Chemnitzer Morgenpost vom 16. September 2006
  7. Chemnitzer Morgenpost vom 6. Februar 2009