Jugend und Gewalt – ich schlage zu

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Jugend und Gewalt – ich schlage zu (auch bekannt unter dem Namen des ersten Gastes Osman) ist eine Episode der Talkshow Fohrler Live von 2001 im Schweizer Fernsehprogramm. Das Thema war Gewalt unter Jugendlichen. Aufzeichnungen der Episode und besonders Best-of-Zusammenschnitte gingen viral.[1] Gemäss Basler Zeitung ist die Episode eines der «wichtigsten Stücke Schweizer Kulturgeschichte».[2] Diverse Äusserungen der Gäste fanden Eingang in die Alltagssprache.[3] Die Sendung lief von 1999 bis 2001 auf dem Schweizer Sender TV3 und wurde von Dani Fohrler moderiert.[4]

Kulturelle Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine wissenschaftliche Arbeit der Universität Zürich von 2017 über den Sprachgebrauch von Jugendlichen mit Migrationshintergrund stützt sich teilweise auf Zitate aus der Sendung. Sie wird als «eines der ersten Dokumente für primären Ethnolekt in der Deutschschweiz» bezeichnet.[3]

Reaktionen der Gäste auf die Sendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2022 sagte Osman in einem Interview, sein Auftritt in der Sendung sei gespielt gewesen, und er sei nie so gewesen, wie er sich in der Sendung gegeben habe.[5]

Im Sommer 2018 spürte der Blick den damals jugendlichen Zuschauer Nadir auf, der sich in der Sendung zu Wort gemeldet hatte. Unter dem Titel «Was macht eigentlich Fettli-Nadir?» veröffentlichte das Boulevardblatt einen Artikel, in dem er über sein Leben berichtete und erklärte, seine Teilnahme an der Sendung zu bereuen.[6]

Zitate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Osman[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • «Meinst du, du bist krass, weil du Bändeli (Bandana) an hast?»
  • «Ich habe Ehre, Mann, ich habe Stolz!»
  • «Da innen, das Herz, Mann, das muss stimmen, Mann.»
  • «Du und Türsteher? Du stehst bei mir zuhause vor dem WC.»
  • «Vergiss nicht, wir sind zwischen deinen Beinen.»
  • «Hock ab und nimm ab!»

Zuschauer im Studio[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • «Jede cha mache was er will, will jede dezue staht, was er macht.» (Jeder kann machen was er will, weil jeder steht dazu, was er macht)
  • «Das isch grad di gröschti Aafiggerei gsi, da wird man grad nervös, da wird man grad nervös. Da chönd sie grad druf warte Fuscht id Frässi z’becho.» (Das ist gerade die grösste Anfickerei gewesen, da wird man gleich nervös, da wird man gleich nervös. Da können sie gleich drauf warten eine Faust in die Fresse zu bekommen.)
  • «Wottsch du min Fettli ha?» (Willst du mein Foto haben?)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zur Geschichte des Schweizer Internet Memes. In: Museum für Kommunikation. Abgerufen am 10. März 2023 (Schweizer Hochdeutsch).
  2. Samuel Tanner: Da wird man grad nervös. In: Basler Zeitung. 17. Februar 2015, abgerufen am 10. März 2023.
  3. a b Stephan Schmid: Differenzierungsprozesse im Sprachgebrauch von Jugendlichen in der Deutschschweiz: zur sozialen Interpretation von ethnolektalen Sprechweisen in Schweizer Medien. In: Bulletin suisse de linguistique appliquée. No spécial 2017, 2017, S. 105–116.
  4. Nadine A. Brügger: Jugend und Gewalt: Osman bei «Fohrler live», das ist 20 Jahre her. In: Neue Zürcher Zeitung. 29. Dezember 2021, abgerufen am 8. März 2023.
  5. Zeki meets Osman. Abgerufen am 8. März 2023.
  6. Nicolas Lurati: «Nehmt mich auf keinen Fall als Idol!» In: Blick. Ringier AG, 30. Juli 2018, abgerufen am 8. März 2023 (Schweizer Hochdeutsch).