Julia Hartwig

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Julia Hartwig (2009)
Julia Hartwig mit Wisława Szymborska und Anna Polony bei einer Sitzung des polnischen Schriftstellerverbandes (1993)

Julia Hartwig (* 14. August 1921 in Lublin) ist eine polnische Dichterin, Essayistin, Übersetzerin und Kinderbuchautorin.

Leben

Julia Hartwig studierte an der Warschauer Universität, an der Krakauer Jagiellonen-Universität und von 1947 bis 1950 in Paris. Sie schrieb in der polnischen literarischen Tradition zunächst Reportagen Von nahen Reisen (1954) und debütierte 1956 als Lyrikerin mit dem Band Pożegnania (Abschiede). Sie veröffentlichte seit dem Ende der 1980er Jahre einige Dutzend Gedichtbände, außerdem Reisebücher und Essays. Hartwig übersetzte u. a. Werke von Apollinaire, Rimbaud, Blaise Cendrars, Max Jacob und Supervielle ins Polnische, sie schrieb Monographien über Apollinaire und Gerard de Nerval. Hartwig übertrug auch Werke aus dem Englischen und veröffentlichte mit Artur Międzyrzecki eine Anthologie amerikanischer Poesie. Die zusammen mit Międzyrzecki verfassten Kinderbücher machten sie in Polen berühmt: jeder Pole ihrer Zeit kenne Jaś i Małgosia (Hänsel und Gretel 1961), Die Abenteuer einer Walderdbeere (1961) und Tomcio Paluch (Der kleine Däumling 1962).[1]

In den 1970er Jahren war sie Teilnehmerin eines International Writing Programs, dann Gastprofessorin an der Drake University, Des Moines und Gast eines Regierungsprogramms in den USA und schrieb ihr Amerikanisches Tagebuch.

Hartwig ist Mitglied des PEN-Clubs. Sie wurde für ihr übersetzerisches und literarisches Werk vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Thornton Wilder Prize“ der Columbia University, dem Salzburger Georg-Trakl-Preis und dem Preis der A.-Jurzykowski-Stiftung.[2] Sie ist Offizier des Ordens Polonia Restituta und erhielt die Gloria-Artis-Medaille für kulturelle Verdienste (Medal Zasłużony Kulturze Gloria Artis) in Gold.

Hartwig war mit dem Dichter Artur Międzyrzecki (1922–1996) verheiratet. Sie lebt in Warschau.

Werke in deutscher Übersetzung

  • Und alles wird erinnert. Übersetzung Bernhard Hartmann. Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 2013[3]
  • Die verlorene gute Laune. Illustrationen von Danuta Konwicka. Deutsch von Halina Wieclwska. Warschau: Nasza Ksiegarnia 1971
  • "Es gibt eine Poesie der Ordnung und eine Poesie des Wahns". Aus dem Tagebuch 2008. In: Sinn und Form 2/2014, S. 189-195
  • Wohin gehöre ich. Amerikanische Gedichte. In: Sinn und Form 2/2014, S. 196-202

Weblinks

Commons: Julia Hartwig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Julia Hartwig, Kurzbiografie bei poland.gov.pl
  2. zur Fundacja Jurzykowskiego des polnischen Managers siehe Alfred Jurzykowski
  3. Julia Hartwig bei Polnisches Institut Düsseldorf