Józef Brandt

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Józef Brandt (Porträt von Boleslaw von Szankowski, Warschau, Nationalmuseum Inv. MP 961)

Józef Brandt, auch Joseph (Josef) von Brandt (* 11. Februar 1841 in Szczebrzeszyn; † 12. Juni 1915 in Radom), war ein polnischer Maler in München, der sich überwiegend der Historienmalerei widmete. Er wird der Münchner Schule zugerechnet.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brandt widmete sich anfangs dem Ingenieursfach und besuchte deshalb ab 1858 die École Nationale des Ponts et Chaussées in Paris, wandte sich aber schon bald der Malerei zu. 1860 bereist er mit dem Maler Juliusz Kossak (1824–1899) die östlichen polnischen Gebiete. 1863 ging er nach München, wo er seit dem 17. Februar 1863 in der Antikenklasse der Königlichen Akademie der Künste bei Karl Theodor von Piloty (1826–1886), studierte[1] sowie in privaten Ateliers von Franz Adam (1815–1886) und den Aquarellkursen von Theodor Horschelt (1829–1871). 1867 richtete er sich in München ein eigenes Atelier ein, das er bis zu seinem Tode beibehält. Die Sommermonate verbrachte er im Dorfe Orońsko bei Radom. 1877 heiratete er Helena von Woyciechowski Pruszaków, die Besitzerin des Gutes Orońsko. Er war mit Władysław Szerner befreundet, gemeinsam besuchten sie die Ukraine und Wolhynien.

Zu seinem Hauptfach machte er Soldaten- und Kriegsbilder, meistens aus dem 17. Jahrhundert, und Genreszenen aus dem Leben seiner Landsleute, die er meisterhaft charakterisierte. 1878 wurde er zum königlich-bayerischen Professor ernannt.

Eines seiner ersten größeren Bilder war 1867 Ein Angriff polnischer Reiter auf Türken im 17. Jahrhundert.

Dann folgten

  • Polnische Landleute vor einer Branntweinschenke (1868),
  • Eine Episode aus dem Dreißigjährigen Krieg,
  • Der Übergang der polnischen Kavallerie durch den Meerbusen auf Jütland 1658 (1870),
  • Eine Lagerszene aus dem 17. Jahrhundert,
  • Der Markttag in einem polnischen Städtchen (1872),
  • die wild bewegte, besonders meisterhafte Türkenschlacht bei Wien am 12. September 1683,
  • Vor der Überfahrt,
  • Flotte Einquartierung (1873),
  • Übergang einer polnischen Proviantkolonne über die Karpaten,
  • Ukrainische Kosaken (Museum in Königsberg),
  • Tabunenführer in Südrussland, *Kosaken auf Vorposten (1876),
  • Auszug zur Steppenjagd,
  • Die Vedette,
  • Dorfstraße in der Ukraine,
  • Kosakenlager,
  • Tatarenkampf (1878, Hauptwerk, Berliner Nationalgalerie) u. a.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brandt, Joseph von. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1895, Band 1, S. 129.
  • Hans-Peter Bühler: Jäger, Kosaken und polnische Reiter. Josef von Brandt, Alfred von Wierusz-Kowalski, Franz Roubaud und der Münchner Polenkreis. G. Olms, Hildesheim 1993, ISBN 978-3-4870-9655-1.
  • Anna Bernat: Józef Brandt (1841–1915). Edipresse Polska, Warschau 2007, ISBN 978-83-7477-215-0.
  • Józef Brandt (1841–1915), między Monachium a Orońskiem; [wystawa w setną rocznicę śmierci artysty, Muzeum Rzeźby Współczesnej, Centrum Rzeźby Polskiej w Orońsku, 20 czerwca – 25 października 2015] / Józef Brandt (1841–1915) between Munich and Orońsko; [exhibition on the centenary of the artist’s death, Museum of Contemporary Sculpture, Centre of Polish Sculpture in Orońsko, 20 June – 25 October 2015]. Centrum Rzeźby Polskiej w Orońsku, Orońsko 2015, ISBN 978-83-64653-04-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Józef Brandt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Matrikelbuch der Münchener Akademie.