Kamassische Sprache

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. September 2015 um 09:55 Uhr durch 134.96.74.163 (Diskussion) (→‎Sprachsystem). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die kamassische Sprache war eine der samojedischen Sprachen. Diese bilden gemeinsam mit den finno-ugrischen Sprachen die uralische Sprachfamilie.

Kamassisch

Gesprochen in

Russland
Sprecher ausgestorben
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

mis

ISO 639-3

xas

Kamassisch wurde in Russland östlich des Ural bis zum Jenissei von den Kamassen gesprochen. Dialekte waren Kamas und Koibal (Kaibal). Der Niedergang der Sprache setzte im 18. Jahrhundert ein, als die Kamassiner immer mehr im turksprachigen Volk der Chakassen aufgingen.

Besonders die Arbeiten von Matthias Alexander Castrén und Kai Donner haben das Wissen über die Sprache für die Wissenschaft bewahrt. Die letzte Muttersprachlerin des samojedischen Kamassisch Klawdija Plotnikowa starb 1989 im Dorf Abalakowo bei Aginskoje in der Region Krasnojarsk. Da zahlreiche überwiegend in den 1960er-Jahren gefertigte Tonbänder und Filmaufnahmen überliefert sind, können sich Linguisten heute noch ein gutes Bild der Sprache machen.

Sprachsystem

(nach dem finno-ugrischen phonetischen Alphabet)

Literatur

  • Aulis Johannes Joki (Hrsg.): Kai Donners Kammasisches Wörterbuch nebst Sprachproben und Hauptzügen der Grammatik. (= Lexica Societatis Fenno-Ugricae 8). Suomalais-Ugrilainen Seura, Helsinki 1944.
  • Ago Künnap: System und Ursprung der kamassischen Flexionssuffixe. Bd. 1. Numeruszeichen und Nominalflexion. (= Suomalais-Ugrilaisen Seuran toimituksia 147). Suomalais-Ugrilainen Seura, Helsinki 1971.
  • Ago Künnap: System und Ursprung der kamassischen Flexionssuffixe. Bd. 2: Verbalflexion und Verbalnomina. (= Suomalais-ugrilaisen Seuran toimituksia 164). Suomalais-Ugrilainen Seura, Helsinki 1978.
  • Péter Simoncsics: Kamassian. In: Daniel Abondolo (Hrsg.): The Uralic Languages. Routledge, London 1998. ISBN 0-415-08198-X. S. 580–601.

Weblinks