Karl Friedrich Schumann

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Karl Friedrich Schumann (* 17. Februar 1884 in Bochum; † 13. April 1945 in Lüdenscheid)[1][2] war ein deutscher Kommunalpolitiker der NSDAP. Er war von 1936 bis 1944 Oberbürgermeister der Stadt Lüdenscheid.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schumann stammte aus Berlin. Er war als Prokurist tätig und der NSDAP beigetreten. Bereits vor 1933 war er für die Gauleitung der NSDAP in Berlin tätig. Am 25. August 1936 wurde er für zwölf Jahre zum Oberbürgermeister von Lüdenscheid ernannt.[3] Als Oberbürgermeister war er Mitglied mehrerer Aufsichts- und Verwaltungsräte. In seiner Amtszeit wurde u. a. 1937 die Kunstgemeinde in Lüdenscheid „liquidiert“.[4] Schumann war während seiner Amtszeit Mitglied mehrerer Aufsichts- und Verwaltungsräte in Lüdenscheid.[5][6]

Er blieb bis zum 12. Februar 1944 im Amt, aus dem er nach Auseinandersetzungen mit dem NSDAP-Gauleiter Albert Hoffmann ehrenvoll entlassen wurde. Als sein Amtsnachfolger wurde zunächst kommissarisch und am 15. August 1944 definitiv der bisherige Bürgermeister Otto Hagedorn aus Werdohl ernannt.

Am Abend des 13. April 1945, dem Tag der Besetzung Lüdenscheids, beging Schumann gemeinsam mit Ehefrau und Tochter Suizid. Er befürchtete offenbar Repressalien, da er bereits vor 1933 in Berlin für die dortige NSDAP-Gauleitung tätig war.[7][8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dietmar Simon: April 45. Das Ende des Zweiten Weltkrieges in Lüdenscheid. Geschichts- und Heimatverein Lüdenscheid, Lüdenscheid, 2005.
  • Lüdenscheider Geschichtsverein e. V., Walter Hostert (Hrsg.): Geschichtsblätter für Lüdenscheid Stadt und Land, Nr. 187.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stadtkreis Lüdenscheid Verwaltungsgeschichte und die Oberbürgermeister auf der Website territorial.de (Rolf Jehke, Herdecke)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bestattungsbuch des evangelischen Pfarramtes Lüdenscheid 1943–1945 Nr. 259/1945, S. 109 (kostenpflichtig Online bei Archion. Abgerufen am 1. August 2023).
  2. Heiratsregister des Standesamtes Finkenwalde Nr. 19/1915 (kostenpflichtig Online bei Ancestry. Abgerufen am 1. August 2023).
  3. Warnack (Hrsg.): Taschenbuch für Verwaltungsbeamte, 56. Jahrgang, Carl Heymanns Verlag, Berlin, 1939, S. 282.
  4. Chronik des Kulturhauses der Stadt Lüdenscheid
  5. Adreßbuch der Direktoren und Aufsichtsräte, Berlin, 1939, S. 583.
  6. Handbuch Der Deutschen Aktiengesellschaften, Band 48, Teil 3, 1943, S. 2257.
  7. Westfälische Forschungen, Band 55, 2005, S. 507.
  8. Dietmar Simon: April 45. Das Ende des Zweiten Weltkrieges in Lüdenscheid. Geschichts- und Heimatverein Lüdenscheid, Lüdenscheid, 2005, S. 94.