Karl Wolffsohn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. Dezember 2015 um 16:43 Uhr durch H.Marxen (Diskussion | Beiträge) (Auszeichnungsfehler korrigiert | Helfer gesucht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karl Wolffsohn (* 16. Mai 1881 in Wolsztyn nahe Posen; † 6. Dezember 1957 in Berlin) war ein deutscher Verleger, Kino- und Theaterpionier.

Leben

Gedenktafel an der Lichtburg in Essen, 2006 durch seinen Enkel Michael Wolffsohn enthüllt

1908 gründete Wolffsohn das Verlagshaus „Lichtbild-Bühne“ („Fachorgan für das Interessengebiet der kinematographischen Theaterpraxis“). Die Zeitschrift wurde 1940 mit dem Illustrierten Filmkurier zwangsvereinigt. 1919 wurde Wolffsohn Mitgründer und -eigentümer (10 %) an den weltberühmten Varietétheatern Scala und Plaza in Berlin. 1928 und 1929 war Wolffsohn Gründer und Eigentümer der Lichtburg in Berlin und der Lichtburg in Essen. Beide Häuser verlor er durch die ab 1933 vorgenommenen antijüdischen Enteignungen, sog. „Arisierungen“. 1937 erwarb Wolffsohn die Wohnanlage Gartenstadt Atlantic in Berlin, die inzwischen von seinem Enkel, dem Historiker und Publizisten Michael Wolffsohn, aufwändig restauriert wurde.

Vom August 1938 bis zum März 1939 befand sich Wolffsohn in Gestapo-„Schutzhaft“. Unmittelbar nach seiner Entlassung floh er mit seiner Frau Recha (1886–1972) nach Palästina, wo er die Kriegsjahre überlebte.

Im Dezember 1949 kehrte Wolffsohn nach Deutschland zurück, um das von den Nationalsozialisten Geraubte zurückzuerkämpfen. Das gelang nur teilweise. So wurde er für die „Arisierung“ der Essener „Lichtburg“ nie entschädigt. Die Prozesse zogen sich bis 1962 hin und wurden von seinem Sohn Max (1919–2000) abgeschlossen.

Wolffsohns Sohn Willy (später Seew) ging schon 1936 nach Palästina (ab 1948 Israel), wo er Landwirtschaft betrieb. Sein Enkel ist der deutsche Historiker Michael Wolffsohn.

Weblinks

Commons: Karl Wolffsohn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen