Katarzyna Kobro

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Grab von Kobro und der Tochter Nika auf dem Friedhof Doła, Łódź

Katarzyna Kobro (* 26. Januar 1898 in Moskau; † 21. Februar 1951 in Łódź) war eine polnische Bildhauerin deutsch-lettischer und russischer Herkunft und als solche Vertreterin konstruktivistischer Raumkonzeptionen.

Leben

Kobro studierte von 1917 bis 1920 an der Moskauer Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur und war seit 1920 mit dem polnischen Künstler Władysław Strzemiński (1893–1952) verheiratet. In Moskau war Kobro, wie auch Kasimir Malewitsch, Olga Rosanowa, Wladimir Tatlin und Alexander Rodtschenko, Mitglied der Gewerkschaft der bildenden Künstler. In der Folge organisierte sie zusammen mit Gleichgesinnten die Smolensker Ortsgruppe der UNOWIS [russ. Утвердители Нового Искусства = Befestiger der Neuen Kunst], eines Ablegers der gleichnamigen 1920 gegründeten Witebsker Künstlergruppe Malewitschs, mit dem Kobro ebenso wie mit Eliezer (El) Lissizki weiter Kontakt hielt.

Ende 1921, Anfang 1922 flohen Kobro und Strzemiński nach Polen, wo Kobro 1924 die polnische Staatsbürgerschaft erhielt. Zusammen mit Henryk Berlewi, Henryk Stażewski, Mieczysław Szczuka, Teresa Żarnowerówna u.a. war das Ehepaar Mitglied der Blok-Gruppe von Kubisten, Konstruktivisten und Suprematisten, die Kobro und Strzemiński allerdings Ende 1926 wieder verließen, um anschließend zusammen mit Bohdan Lachert, Szymon Syrkus und anderen die Gruppe Praesens zu gründen.

Aufgrund inhaltlicher Differenzen verließen Kobro, Strzemiński und auch Stażewski jedoch 1929 Praesens wieder, um noch im selben Jahr zusammen mit den beiden Dichtern Jan Brzękowski und Julian Przyboś die Gruppe a. r., üblicherweise als Revolutionäre Künstler gelesen, zu gründen, die bis 1936 bestand.

1930 war Kobro außerdem maßgeblich an der Gründung des Museums für Moderne Kunst in Łódź beteiligt, und 1932 wurden Kobro und Strzemiński Mitglied von Abstraction-Création. 1936 schließlich trug Kobro sich als Unterstützerin von Károly (Charles) Siratós Pariser Dimensionist Manifesto ein.

Kobro hatte mit Strzemiński die Tochter Jakobina (Nika) Strzemińska (1936–2001), die als Ärztin in Łodz arbeitete und biographische Schriften zum künstlerischen Schaffen ihrer Eltern verfasste.

2011 spielte Nina Czerkies unter der Regie von Maciej Wojtyszko die Katarzyna Kobro in der polnischen Fernsehinszenierung „Powidoki“[1], nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Kinofilm Andrzej Wajdas aus dem Jahr 2016, dessen Handlung bereits nach der Trennung Kobros von Strzemiński spielt.

Literatur

  • Małgorzata Kitowska-Łysiak: Katarzyna Kobro. In: Culture.pl. Juni 2004, online.
  • Katarzyna Kobro: 1898 - 1951. Ausstellungskatalog. Wienand, Köln 1991, ISBN 3-87909-262-1.
  • Paulina Kurc-Maj: Katarzyna Kobro: die Baumeisterin. In: Die andere Seite des Mondes: Künstlerinnen der Avantgarde. Ausstellungskatalog. DuMont, Köln 2012, ISBN 978-3-8321-9391-1, S. 184–193.
  • Merle Schipper: Katarzyna Kobro: Innovative Sculptor of the 1920s. In: Woman's Art Journal. Bd. 1, Nr. 2, 1980/81, ISSN 1640-0194, S. 19–24.
  • Katarzyna Kobro – Koordinaten des Raumes. In: Markus Stegmann: Architektonische Skulptur im 20. Jahrhundert. Historische Aspekte und Werkstrukturen, Tübingen 1995, Seite 97-99.
  • Nika Strzemińska: Katarzyna Kobro. Wydawnictwo Naukowe Scholar, Warszawa 1999, ISBN 83-87367-57-5.
  • Nika Strzemińska: Sztuka, miłość i nienawiść: o Katarzynie Kobro i Władysławie Strzemińskim. Res Publica, Warszawa 1986, ISBN 83-7046-017-8.

Film

  • Józef Robakowski: Spatial Compositions by K. Kobro, 1971, 10 Minuten
  • Józef Robakowski: Sculptress K. Kobro, 1998, 30 Minuten
  • Józef Robakowski: Oratorium for Katarzyna Kobro, 2011, 5 Minuten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Powidoki bei filmpolski