Katyn-Museum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Mai 2016 um 11:20 Uhr durch RonMeier (Diskussion | Beiträge) (Kleinkram). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der erste Sitz des Museums in einem ehemaligen russischen Fort

Das Katyn-Museum (polnisch Muzeum Katyńskie) in Warschau beherbergt eine Ausstellung über die Vorgeschichte, die Durchführung und die Folgen des Massakers von Katyn, bei dem 1940 rund 4000 polnische Offiziere vom sowjetischen Geheimdienst NKWD ermordet wurden. Es hat seinen Sitz in der Zitadelle Warschau.

Geschichte

Das Museum wurde mit seiner Gründung 1993 zunächst in einer Außenstelle des Museums der polnischen Armee im ehemaligen „Czerniakowski“-Fort (Fort IX der Festung Warschau) im Süden Warschaus untergebracht. 2009 wurde die Örtlichkeit allerdings von der Baupolizei geschlossen.[1]

Im folgenden Jahr fiel die Entscheidung, es in die Zitadelle nördlich der Altstadt zu verlegen. Am 17. September 2015 wurde es gemeinsam von Staatspräsident Andrzej Duda und Premierministerin Ewa Kopacz eröffnet.[2] Das Datum der Eröffnung wurde bewusst gewählt: Es handelte sich um den 76. Jahrestag des sowjetischen Einmarsches in Ostpolen, in dessen Verlauf die später in Katyn und anderen Orten ermordeten polnischen Offiziere in sowjetische Gefangenschaft geraten waren.[3]

Das Museum untersteht dem polnischen Verteidigungsministerium.

Ausstellung

Die Ausstellung betrifft nicht nur die Ermordeten von Katyn, sondern auch die polnischen Opfer von Charkiw und Kalinin, die ebenfalls 1940 vom NKWD erschossen wurden. Es sind überwiegend persönliche Gegenstände der Ermordeten ausgestellt, die bei der Öffnung der Massengräber in den Jahren 1991–1994 gefunden wurden. Außerdem werden Dokumente, Fotos und Filme zu den Hinrichtungen, den Opfern und den Ausgrabungen gezeigt und archiviert.[4] Neben der öffentlich zugänglichen Ausstellung können Historiker hier Einblick in Archivalien nehmen. Ein Komplettverzeichnis der Opfer wurde angelegt.

Literatur

  • Cordula Kalmbach: Das Massaker erinnern: Katyn als lieu de mémoire der polnischen Erinnerungskultur. Peter Lang Edition, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-631-65871-0, S. 269–271.
  • Sławomir Frątczak: Muzeum Katyńskie – oddział Muzeum Wojska Polskiego 1993–2003. In: Niezależny Komitet Historyczny Badania Zbrodni Katyńskiej (Hrsg.): Zeszyty Katyńskie. Zbrodnia Katyńska a problem przebaczenia, Nr. 17. Warschau 2003, ISBN 83-905877-9-4 (formal falsch), S. 105–117 (online (Memento vom 3. Oktober 2010 im Internet Archive)).

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Muzeum Katyńskie zamknięte, PAP, 13. September 2009.
  2. Muzeum Katyńskie. Na zwiedzanie trzeba poczekać do listopada. In: gazeta.pl, 6. Oktober 2015.
  3. Muzeum Katyńskie. Współczesny język i czysta forma. In: gazeta.pl, 13. September 2015.
  4. gem. der Information The Polish Military Museum bei Culture.pl

Koordinaten: 52° 10′ 57,1″ N, 21° 4′ 4,6″ O