Kayhausen

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Kayhausen
Koordinaten: 53° 11′ N, 8° 3′ OKoordinaten: 53° 10′ 50″ N, 8° 2′ 56″ O
Einwohner: 1500 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl: 26160
Vorwahl: 04403
Funktionstüchtige Salzmühle als Vergegenständlichung des Firmenlogos der Rügenwalder Mühle in Kayhausen
Funktionstüchtige Salzmühle als Vergegenständlichung des Firmenlogos der Rügenwalder Mühle in Kayhausen

Kayhausen ist ein Ortsteil der niedersächsischen Gemeinde Bad Zwischenahn im Landkreis Ammerland. Die Bauerschaft liegt entlang der Straße von Bad Zwischenahn nach Oldenburg und wird westlich vom Hauptort der Gemeinde und östlich von Kayhauserfeld begrenzt. Im Norden grenzt Kayhausen an Aschhausen und im Südwesten an Ekern und Specken. Es gibt keine Grenze zu den Nachbargemeinden von Bad Zwischenahn.

Niedersächsische Bodenstation: Moorprofil im Kayhauser Moor

Südlich der Bahnstrecke Oldenburg–Leer, die Kayhausen der Länge nach durchquert, befindet sich das Kayhauser Moor, in dem der Torf für die Moorbäder des Reha-Zentrums am Meer (ehemals Kurklinik Bad Zwischenahn) gewonnen wird.[2] 1922 fand ein Torfstecher hier eine heute als Junge von Kayhausen bezeichnete Moorleiche.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kayhausen gehörte bis 1860 zur Bauerschaft Zwischenahn. Die Ritter von Kayhausen unterstützten anfangs die Stedinger Bauern, kämpften später aber auf Seiten von Erzbischof Gerhard II. von Bremen und den Grafen von Oldenburg im Stedingerkrieg. Nach dessen Ende wurden sie für ihre Unterstützung mit Lehen in den unterworfenen Gebieten belohnt. Aus den Erträgen errichteten sie eine Gräftenburg direkt am Zwischenahner Meer in der Nähe der heutigen Jugendherberge, die vermutlich nach 1385 verfiel und von der nur noch wenige Reste der Befestigungsanlagen zu erkennen sind. Der zur Burg gehörende Meierhof blieb bestehen und beherbergt heute ein Restaurant.[3]

In den folgenden Jahrhunderten blieb Kayhausen wie fast das gesamte Ammerland landwirtschaftlich geprägt und bestand hauptsächlich aus Hofstellen. Erst 1891 wurde aufgrund der gewachsenen Bevölkerung eine eigene Schule im Dorf errichtet, die 1970 geschlossen wurde. Schüler aus Kayhausen besuchen heute die Schulen in Elmendorf oder Aschhausen.[4]

Im Laufe der Jahre dehnte sich dann die wachsende Bevölkerung Zwischenahns nach Osten aus, so dass die Baugrenze zwischen Kayhausen und Bad Zwischenahn inzwischen nahezu verschwunden ist und Teile von Kayhausen heute zum geschlossenen Ortsgebiet von Bad Zwischenahn gehören. Im Osten an der Grenze zu Kayhauserfeld wurden in den letzten Jahren mehrere Neubaugebiete durch die Gemeinde Bad Zwischenahn erschlossen, wodurch ein weiterer Bevölkerungsanstieg zu verzeichnen ist.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kayhausen ist durch den Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen sowie mehrere Schulbuslinien an den ÖPNV angebunden. Eine direkte Anbindung an das Fernstraßennetz besteht nicht.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dieter Zoller: Die Gemeinde Bad Zwischenahn. Menschen, Geschichte, Landschaft. Friedrich Schmücker, Bad Zwischenahn, 1994

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistischer Jahresbericht der Gemeinde Bad Zwischenahn per 31. Dezember 2022
  2. Moorheilbad Bad Zwischenahn: Heilkraft durch Moor auf www.bad-zwischenahn-touristik.de
  3. Eintrag von Frank Both zu Kayhausen in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 8. Juli 2021.
  4. Schulporträt auf der Website der Gemeinde Bad Zwischenahn