Klaus Gunther Perls

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Klaus Gunther Perls (geboren als Klaus Günther Perls am 15. Januar 1912 in Berlin; gestorben am 2. Juni 2008 in Mount Kisco) war ein deutschamerikanischer Kunsthändler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klaus Günther Perls war ein Sohn des seinerzeitigen Diplomaten und späteren Kunsthändlers Hugo Perls und der Käthe Kolker. Sein älterer Bruder Frank Richard Perls wurde ebenfalls Kunsthändler, der Bruder Thomas Alfred Perls (1923–1982) wurde Ingenieur bei Lockheed.

Maske aus Perls’ Benin-Schenkung
Zwei Ausstellungskataloge, 1950 und 1955
Ausstellungskatalog 1953

Perls begann ein Studium der Kunstgeschichte in München und wurde nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 vertrieben. Er konnte das Studium in Basel fortsetzen und wurde dort mit einer Dissertation über Jean Fouquet promoviert. Er arbeitete in der Pariser Kunsthandlung seiner Mutter und emigrierte 1935 in die USA. In Manhattan gründete er zusammen mit seinem Bruder Frank Perls die Perls Galleries, Frank ging dann nach Kalifornien. Perls erhielt 1940 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft und heiratete die US-amerikanische Pädagogin Amelia Blumenthal,[1] die Teilhaberin der Kunsthandlung wurde. Sie hatten zwei Kinder, der Musikproduzent Nick Perls starb 1987.

Die Kunsthandlung handelte vornehmlich mit Malern der klassischen Moderne aus Paris. Ab 1954 vertraten sie auch Alexander Calder. 1997 gingen sie in den Ruhestand. Perls lebte zuletzt in Armonk.

Die Perls stifteten 1991 dem Metropolitan Museum of Art eine Sammlung afrikanischer Kunst aus dem ehemaligen Königreich Benin, die sie seit den 1970er Jahren aufgebaut hatten, und 1996 Werke von Picasso und Amedeo Modigliani. Der Gesamtwert wurde seinerzeit auf über 60 Millionen Dollar geschätzt.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean Fouquet. Paris, 1940
  • Vlaminck. 1941
  • Maurice Tuchman, Esti Dunow, Klaus Perls: Chaim Soutine. Catalogue Raisonné. Köln: Taschen, 1993
  • Zeitschriftenbeiträge

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Perls, Klaus Gunther. In: Ulrike Wendland: Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil. Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler. München: Saur, 1999, ISBN 3-598-11339-0, S. 504 f.
  • Perls, Klaus Gunther. In: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Bd. 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München: Saur 1980, S. 553.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Perls, Amelia (nee Blumenthal), NYT, 8. September 2002