Klessin

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Klessin
Gemeinde Podelzig
Koordinaten: 52° 28′ N, 14° 33′ OKoordinaten: 52° 27′ 34″ N, 14° 33′ 14″ O
Einwohner: 53 (2006)
Eingemeindung: 1946
Postleitzahl: 15326
Vorwahl: 033601
Klessin (Brandenburg)
Klessin (Brandenburg)

Lage von Klessin in Brandenburg

Klessin ist ein Ort im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg und ist ein Ortsteil der Gemeinde Podelzig.

Geschichte

1254 konnte Klessin (Knutschin slawischer Herkunft) erstmals urkundlich nachgewiesen werden. Ebenfalls konnten germanische und slawische Körperbestattungen[1] in Klessin nachgewiesen werden. Louis von Gansauge war von 1824 bis 1874 Gutspächter von Klessin.

Letzter Besitzer[2] des Gutes 1945 war Otto von Albedyll. Am 4. Februar 1945 befand sich nur ein Bataillon Volkssturm im Ort[3]. Später trafen die ersten Einheiten der Panzergrenadier-Division „Kurmark“ ein und verstärkten die Volkssturmeinheit aus München.[4] Am 22. März musste Klessin aufgegeben werden[5]. Durch die schweren und verlustreichen Kämpfe wurde der Ort völlig zerstört und in großen Teilen (Schloss mit Ortsmitte) nicht wieder aufgebaut.[6][7] 2009[8] und auch 2010 konnten durch die ehrenamtlichen Helfer des Vereines zur Bergung Gefallener in Osteuropa (VBGO) weitere 13 gefallene deutsche Soldaten geborgen werden. Bisher konnte nur ein geringer Teil der geschätzten 300 deutschen Toten geborgen werden.[9]

Nach dem Krieg wurde ein Volkseigenes Gut in Klessin gegründet.

Seit 2008 wird das Radrennen Rund um den Zeisigberg vom Frankfurter Radsport-Club 90 (FRC) aus Frankfurt (Oder) am Ort organisiert. Der Rundkurs besteht aus einer 4,5 Kilometer langen Strecke, die mit einem steilen 800 Meter langen Anstieg und einer nicht minder langen Abfahrt besteht und um die Orte Klessin und Wuhden führt.[10]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1875 1890 1910 1925 1933 2006
Einwohnerzahl[11] 133 136 137 166 151 53


Literatur

  • Heimatkreis Lebus (Hrsg.): Ein leidgeprüftes Land: Der brandenburgische Kreis Lebus in den Wirren der Jahre 1945–1952, Eigenverlag Heimatkreis Lebus 1992.
  • Richard Lakowski: Seelow 1945. Die Entscheidungsschlacht an der Oder, Siegler Verlag 2005, ISBN 3877486347, ISBN 978-3877486344.
  • Tony LeTissier: Durchbruch an der Oder. Der Vormarsch der Roten Armee 1945, Ullstein Hc 1995, ISBN 3550070721, ISBN 978-3550070723.
  • Gerald Ramm (Bearbeitung), Mathias Hiller (Bearbeitung): Gott mit uns: Kriegserlebnisse aus Brandenburg und Berlin, Verlag Gerald Ramm, ISBN 3930958112, ISBN 978-3930958115.
  • Klaus Stieger: Historische Ansichten aus dem Kreis Lebus: 1857–1945, Findling Verlag, 2005, ISBN 3933603366, ISBN 978-3933603364, S. 140.

Einzelnachweise

  1. Archäologische Gesellschaft in Berlin und Brandenburg (Hrsg): Jahrbuch Archäologie in Berlin und Brandenburg von 1995–1996, S. 83
  2. www.bildungswerk-jks.de – Stern von Wolf Thieme: Die letzten Tage von Klessin, 2005 (PDF; 138 KByte)
  3. Richard Lakowski: Seelow 1945. Die Entscheidungsschlacht an der Oder, S. 35
  4. Heimatkreis Lebus (Hrsg.): ’’Ein leidgeprüftes Land’’, S. 31ff.
  5. Tony LeTissier: Durchbruch an der Oder. Der Vormarsch der Roten Armee 1945, S. 106ff
  6. Märkische Oderzeitung: Blumenteppich für die gefallenen Kameraden vom 25. April 2006.
  7. Märkische Oderzeitung: [www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/33095 Verrostet und noch immer gefährlich] vom 1. November 2008.
  8. Märkische Allgemeine: GESCHICHTE: Zurück aufs Schlachtfeld «Ein Zeuthener Kriegsveteran hilft bei der Suche nach Gefallenen / Bedrückende Erinnerungen» vom 28. November 2009 (PDF; 34 KByte)
  9. Märkische Oderzeitung: 13 Kriegstote in Klessin gefunden vom 28. November 2009 (PDF; 34 KByte)
  10. Märkische Oderzeitung: Ein Hauch von Paris-Roubaix vom 12. August 2008.
  11. Das Genealogische Orts-Verzeichnis: Klessin