Konstantin Pawlowitsch Romanow

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Großfürst Konstantin Pawlowitsch

Konstantin Pawlowitsch Romanow (* 27. Apriljul. / 8. Mai 1779greg. in Zarskoje Selo; † 15. Junijul. / 27. Juni 1831greg. in Wizebsk) aus dem Haus Romanow-Holstein-Gottorp war Großfürst und Zarewitsch von Russland.

Leben

Konstantin war der zweite Sohn des russischen Zaren Paul I. und der Zarin Maria Fjodorowna. Er zeichnete sich bereits 1799 im Feldzug gegen Frankreich als Soldat unter Alexander Wassiljewitsch Suworow aus. Großen Mut legte er auch in der Schlacht bei Austerlitz an den Tag. 1808 wohnte er dem Erfurter Kongress bei, begleitete darauf von 1812 bis 1814 seinen Bruder Alexander I. auf dessen Heereszügen, focht bei mehreren Gelegenheiten, besonders bei Leipzig, an der Spitze der Garden mit großer Tapferkeit und war beim Wiener Kongress anwesend. Hierauf wurde er in Kongresspolen nacheinander Militärgouverneur und General der polnischen Truppen, Generalstatthalter und de facto Vizekönig.

Nach der Trennung von seiner ersten Frau, der Prinzessin Juliane von Sachsen-Coburg-Saalfeld, vermählte er sich am 24. Mai 1820 mit der polnischen Gräfin Joanna Grudzińska, die später vom Zaren zur Fürstin von Łowicz erhoben wurde. Wegen dieser nicht standesgemäßen Heirat erklärte er noch zu Lebzeiten Alexanders I. in einer Akte vom 14. Januar 1822 seinen Verzicht auf die Thronfolge. Da niemand, nicht einmal der zum Thronfolger ernannte Großfürst Nikolaus, von Konstantins Thronentsagung wusste, wurde Konstantin nach Alexanders Tod in seiner Abwesenheit am 9. Dezember 1825 in Petersburg zum Kaiser ausgerufen und die ersten Konstantin-Rubel geprägt. Doch er erklärte in Warschau, auf seiner Entsagung beharren zu wollen, und so ging der Thron an seinen jüngeren Bruder Nikolaus.

Konstantins Rohheit und militärische Strenge waren nicht geeignet, die Polen für ihn und die russische Herrschaft einzunehmen. Als es in der Folge der französischen Julirevolution 1830 in Polen zum Novemberaufstand kam, drang am 29. November 1830 eine bewaffnete Schar in Konstantins Wohnung ein, doch er rettete sich durch die Flucht in die Mitte seiner Garden. Nach der hastigen Räumung Warschaus durch die russischen Truppen am 30. November verließ er Polen. Er lebte danach in Białystok und war eben im Begriff, sich bei dem Herannahen eines polnischen Korps tiefer nach Russland zurückzuziehen, als er in Wizebsk am 27. Juni 1831 der Cholera erlag. Seine Gemahlin folgte ihm schon am 29. November 1831.

Ehrung

Das Fort Großfürst Konstantin in Koblenz

Friedrich Wilhelm III. schlug Konstantin am 7. April 1805 zum Ritter des Schwarzen Adlerordens und ernannte ihn am 17. November 1813 zum Chef des 3. Kürassier-Regiments. Zu Ehren Konstantins trägt das Fort Großfürst Konstantin, ein Teil der Festung Koblenz, seinen Namen.

Literatur

Weblinks

Commons: Konstantin Pawlowitsch Romanow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien