Kubotan
Kubotan | |
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Angaben | |
Waffenart: | Schlagwaffe |
Bezeichnungen: | Kubotan |
Verwendung: | Waffe |
Verbreitung: | Weltweit |
Gesamtlänge: | etwa 13 bis 15 cm |
Klingenstärke: | etwa 1 bis 2,5 cm Durchmesser |
Griffstück: | Holz, Kunststoff, Metall |
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Ein Kubotan (fälschlicherweise auch Kubaton genannt) ist eine Waffe, die in verschiedenen Kampfkünsten Verwendung findet. Der Umgang mit dem Kubotan wird zur Selbstverteidigung erlernt. Dieses wird in verschiedenen Kampfkünsten wie dem Kobudo, Modern Arnis, ATK, Krav Maga, und Ju-Jutsu, Karate oder Jiu Jitsu unterrichtet. Eine ähnliche Waffe ist unter dem Namen Tactical Pen bekannt.
Geschichte
Sōke Takayuki Kubota entwickelte das Kubotan als Schlüsselanhänger zur Selbstverteidigung für die weiblichen Polizisten im Los Angeles Police Department und ließ die Bezeichnung 1978 als Marke schützen.[1][2]
Verwendung
Im Wesentlichen ist ein Kubotan ein kurzer Stock, der als Schlüsselanhänger konzipiert ist und der als Schlag- und Druckverstärker genutzt wird. Mittels unterschiedlicher Griff- und Schlagvarianten, welche allerdings trainiert werden müssen, kann man hohe Schmerzreize beim Gegner auslösen. Bevorzugte Ziele sind unter anderem das Schultergelenk, Ellenbogen, Rippen, bestimmte Nervenpunkte sowie Handgelenke. Ein Kubotan sollte einige Zentimeter länger sein als die Hand des Benutzers breit ist, so dass er, in der Faust gehalten, an beiden Seiten ein wenig übersteht. Die meisten Kubotan sind etwa 13 bis 15 cm lang, die Dicke variiert je nach Material zwischen einem und 2,5 cm. Viele sind zusätzlich mit Rillen für bessere Griffigkeit versehen. Manche Exemplare sind an den Enden angespitzt oder abgerundet. Ein Kubotan besteht in den meisten Fällen aus Aluminium, Holz oder Kunststoff.
Rechtliches
- Deutschland: Laut deutschem Waffengesetz zählt das Kubotan nicht zu den Hieb- und Stoßwaffen und ist somit nicht verboten.[3]
- Schweiz: In der Schweiz wird das Kubotan den verbotenen Waffen zugeordnet.[4][5]
- Sonstige Länder: In einigen anderen Ländern, insbesondere Großbritannien[6] gilt das Kubotan als Angriffswaffe.
Sonstiges
- Es gibt dem Kubotan ähnliche Waffen wie den Palmstick, die dem Arnis entstammende Dulo-Dulo oder das japanische Yawara.
- „Tactical Pens“ sind Kugelschreiber in Form eines Kubotans. Sie bestehen in der Regel aus Metall und können zur Selbstverteidigung verwendet werden. Manche „Tactical Pens“ sind zusätzlich als Gurtschneider oder Glasbrecher einsetzbar.
Filme
- Soke Kubotan: The official Kubotan, Rising Sun Video Productions.
- George Sylvan: The Persuader Kubotan & Yawara, Rising Sun Video Productions.
Literatur
- Takayuki Kubota: Kubotan Keychain: Instrument of Attitude Adjustment, Dragon Books, 1985, ISBN 0-946062-09-9.
- Takayuki Kubota: Kubotan Keychain, ISBN 0-86568-068-X.
- Takayuki Kubota: Action Kubotan Keychain: An Aid in Self Defense: Key Chain – An Aid in Self Defense, Unique Publications, 1997, ISBN 0-86568-101-5.
- Cord Sander: Mini Stick. Ein Schlüsselanhänger als effektives Verteidigungsmittel, Books on Demand, 2006, ISBN 3-8334-5288-9.
- Sven Kohlenberg: Kubotan/SV-Stab, kostenloses E-Book als PDF: Kubotan/SV-Stab
- Guido Schwedek: Kubotan No Jitsu: Kampfkunst aus Japan, 3. Aufl., Books on Demand, 2010, ISBN 978-3-8391-6741-0.
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag ins US-Handelsmarkenregister
- ↑ Kubotan – Waffe zur Selbstverteidigung. In: Kubotan. Abgerufen am 22. März 2016.
- ↑ Feststellungsbescheid des BKA vom 5. März 2008 (AZ SO11-5164.01-Z-170) (PDF; 111 kB)
- ↑ https://www.fedpol.admin.ch/dam/data/fedpol/sicherheit/waffen/Brosch%C3%BCre/waffenbroschuere-d.pdf Informationsbroschüre des fedpol zu Waffen vom September 2014, abgerufen am 26. November 2014 (PDF; 1,1 MB)
- ↑ http://www.srf.ch/konsum/themen/familie-und-freizeit/vorbestraft-wegen-eines-schluessel-anhaengers Die Information über das Kubotan in der Schweiz auf der Webseite des SRF, aufgerufen am 26. November 2014
- ↑ http://ukingermany.fco.gov.uk/de/visiting-uk/visitinguk/practical-information Die Rechtslage in Großbritannien hinsichtlich des Mitführens von Messern auf der Webseite der Britischen Botschaft, aufgerufen am 18. April 2011