Kurt Bodlak

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Februar 2016 um 16:33 Uhr durch Franz Groß (Diskussion | Beiträge) (→‎Werk: +Bilder). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kurt Bodlak (* 10. April 1924 in Wien) ist ein österreichischer Graveur und Medailleur.

Leben

Sein Vater war freischaffender Graveur und führte den Sohn schon früh in die Kunst des Gravierens ein. 1938 legte er die Aufnahmeprüfung zur Kunstgewerbeschule ab und wurde dort 1948 diplomiert. Nach dem Studienabschluss richtete er eine eigene Werkstatt für Metall- und Kleinplastik ein. Auf ein Inserat hin bewarb er sich beim Wiener Hauptmünzamt und konnte dort am 2. September 1957 seine Tätigkeit als Graveur aufnehmen. Damals war es am Hauptmünzamt noch üblich, dass für neue Münzen Gestaltungswettbewerbe veranstaltet wurden, an denen neben den hauseigenen Entwerfern auch freie Künstler beteiligen konnten. Auf Intervention von Edwin Grienauer wurde auch Kurt Bodlak bald dazu eingeladen und gewann mit seinem Entwurf für die 50-Schillingmünze „Johann Strauß – Donauwalzer“. Seine 500-Schillingmünze „2000 Jahre Stadt Bregenz“ wurde Jahr 1985 in den USA zur „Coin of The Year“ als „Most Historically Significant Coin“ gekürt.

Am 1. Juli 1977 übernahm Kurt Bodlak die Leitung der Graveurabteilung und des Werkzeugbaus im Hauptmünzamt. 1982 erfolgte seine Ernennung zum Professor. 1984 ging er als Amtsdirektor in Pension. Aber auch danach war er für die Münzstätte noch als Entwerfer häufig tätig.

Werk

Datei:Austria 50 Schilling 1972 Salzburg University Silver Coin, obverse only.jpg
50 Schilling Münze 1972 der Republik Österreich , entworfen von Kurt Bodlak, zum 350. Jubiläum der Universität Salzburg
Datei:500 Schilling 1986 St. Florian.jpg
500 Schilling 1986 Stift St. Florian
Datei:Austria-coin-1992-20S-Kärnten-RS.jpg
Wertseite der 20-Schilling-Münzen ab 1982

Insgesamt war er bis 2001 an der Gestaltung von 32 österreichischen Schillingmünzen beteiligt. So entwarf er u.a. die seit 1982 gebräuchliche Wertseite der 20 Schillingmünzen, die Wappenseite der 1974 bis 2001 geprägten 10 Schillingmünzen in Kupfer-Nickel und eine Reihe österreichischer Sondermünzen zu 25, 50, 100 und 500 Schilling. Daneben schuf er auch eine Reihe von Medaillen zu verschiedenen Themen und Anlässen.

Preise und Auszeichnungen

  • 1948 Staatspreis der Akademie für Angewandte Kunst in Wien
  • 1985 Wahl seiner 500-Schillingmünze „2000 Jahre Stadt Bregenz“ zur „Coin of The Year“
  • 1982 Verleihung des Professorentitels

Literatur

  • Kurt Bodlak - Professor. In: Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft, 22 (1982), S. 91
  • Karl Schulz: Kurt Bodlak - 60 Jahre alt. In: Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft, 24 (1984), S. 100
  • Karl Schulz: Die Medaillenproduktion des österreichischen Hauptmünzamtes, in mehreren Bänden der Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft,
  • Lothar Hölbling: Medaillen der Wissenschaft. Die Sammlung des Archivs der Universität Wien. (Wien 1998).
  • Ferdinand Dahl: Katalog zur Ausstellung Kunstmedaillen – Medaillenkunst, Teil 3 (= Der Streckenreiter. Dem Münzvergnügen gewidmete Nebenstunden. Eine Münzpost der Numismatischen Gesellschaft Bonner Münzfreunde e. V., Folge 93). Numismatische Gesellschaft Bonner Münzfreunde, Bonn 2014, S. 16–19 (mit zahlreichen Abbildungen); PDF.

Weblinks

Commons: Kurt Bodlak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien