Löwenmäuler

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Löwenmäuler

Antirrhinum coulterianum

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Tribus: Antirrhineae
Gattung: Löwenmäuler
Wissenschaftlicher Name
Antirrhinum
L.

Die Löwenmäuler oder Löwenmäulchen (Antirrhinum) sind eine Pflanzengattung, die heute auf Grund molekularbiologischer Daten in die Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) eingeordnet wird.[1] Traditionell wurde sie in die Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae) gestellt. Die Gattung Antirrhinum hat ein disjunktes Verbreitungsgebiet und kommt mit 21 Arten im westlichen Mittelmeerraum und mit 15 Arten im Westen Nordamerikas vor. Die Sorten mehrerer Antirrhinum-Arten sind als Zierpflanzen beliebt und das Große Löwenmaul (Antirrhinum majus) ist eine wichtige Modellpflanze für die Erforschung der Blütenentwicklung.

Beschreibung und Ökologie

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Illustration des Großen Löwenmauls (Antirrhinum majus)

Vegetative Merkmale

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Löwenmaul-Arten sind ausdauernde oder einjährige krautige Pflanzen. Der Wuchs variiert stark und umfasst weitgehend unverzweigte, stark verzweigte und windende Arten. Bei den meisten amerikanischen Arten sind kurze kletternde Sprossachsen ausgebildet. Alle Arten weisen ein stark entwickeltes Wurzelgeflecht als Anpassung an trockene Standorte auf. Von den Laubblättern sind die oberen meist sitzend und wechselständig, die unteren sind gestielt und gegenständig angeordnet. Die einfache Blattspreite ist fiedernervig.

Generative Merkmale

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Die Blüten stehen einzeln oder in endständigen, traubigen Blütenständen zusammen. Die zwittrigen, zygomorphen Blüten sind, außer bei Antirrhinum ovatum, als auffällige Maskenblumen ausgebildet, die durch die gaumenartig ausgebuchtete untere Lippe verschlossen werden. Der Nektar wird von einem ringförmigen Nektarium an der Basis des Fruchtknotens abgegeben und sammelt sich in einer sackartigen Ausbuchtung an der Unterseite der Unterlippe. Die drei Spitzen der Unterlippe sind ungleich groß und können ebenso wie die zwei Spitzen der Oberlippe verschieden abgewinkelt oder gebogen sein. Zur Bestäubung muss ein entsprechend kräftiges Fluginsekt die Unterlippe nach unten drücken, um an Nektar und Pollen zu gelangen.

Von den ungleichseitigen, poriziden Kapselfrüchten öffnet sich die untere, größere Kammer mit zwei apikalen Poren, während die obere meist nur eine Pore aufweist.

Die Gattung Antirrhinum wurde durch Carl von Linné aufgestellt.

Sektion Antirrhinum: Habitus und Blüten von Antirrhinum barrelieri subsp. litigiosum
Sektion Antirrhinum: Antirrhinum charidemi

Die Gattung Antirrhinum wird in drei Sektionen gegliedert mit insgesamt etwa 40 Arten:

Sektion Orontium: Acker-Löwenmaul (Antirrhinum orontium)
Sektion Saerorhinum: Antirrhinum nuttallianum
  • Die Sektion Orontium umfasst zwei[5] im Mittelmeerraum vorkommende, kleinblütige und einjährige Arten mit einer Chromosomenzahl von n = 8. Beide Arten werden von manchen Autoren auch in eine eigene Gattung Misopates gestellt.[6]
    • Antirrhinum calycinum Lam. (Syn.: Misopates calycinum Rothm.): Sie kommt ursprünglich in Madeira, Spanien, Portugal, Frankreich, Italien, Sardinien und Sizilien vor.[6] Auf Lanzarote ist die Ursprünglichkeit zweifelhaft.[6]
    • Acker-Löwenmaul (Antirrhinum orontium L.; Syn.: Misopates orontium (L.) Raf.)
Sektion Antirrhinum: Sorte des Großen Löwenmauls (Antirrhinum majus)
  • Die Sektion Saerorhinum umfasst etwa 15[5] kleinblütige, einjährige Arten mit tetraploidem Chromosomensatz mit n = (13-)15-16, die im westlichen Nordamerika vorkommen:

Viele Löwenmäuler-Sorten werden als Zierpflanzen verwendet.

  • David M. Thompson: Systematics of Antirrhinum (Scrophulariaceae) in the New World. In: Systematic Botany Monographs. Band 22, 1988, S. 1–142 (englisch).
  • Ryan K. Oyama, David A. Baum: Phylogenetic relationships of North American Antirrhinum (Veronicaceae). In: American Journal of Botany. Band 91, 2004, S. 918–925 (englisch, amjbot.org).
Commons: Löwenmäuler (Antirrhinum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. D. C. Albach, H. M. Meudt, B. Oxelman: Piecing together the "new" Plantaginaceae. In: American Journal of Botany. Band 92, 2005, S. 297–315 (englisch, amjbot.org).
  2. a b c d e Antirrhinum in der Flora Europaea.
  3. a b c Karol Marhold, 2011+: Scrophulariaceae.: Datenblatt Antirrhinum In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  4. a b c d e f g h i j k l m n o Datenblatt Plantaginaceae bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  5. a b David M. Thompson: Systematics of Antirrhinum (Scrophulariaceae) in the New World. In: Systematic Botany Monographs. Band 22, 1988, S. 1–142 (englisch).
  6. a b c Karol Marhold, 2011+: Scrophulariaceae.: Datenblatt Misopates In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  7. a b Sairocarpus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 22. März 2020.