Liste der Ehrenbürger von Rosenheim

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Wappen der Stadt Rosenheim
Wappen der Stadt Rosenheim

Die Ehrenbürgerschaft der Stadt Rosenheim ist die höchste Auszeichnung, die die oberbayerische Stadt Rosenheim vergeben kann. Nach der derzeit gültigen Satzung über Auszeichnungen der Stadt Rosenheim vom 28. November 2002 ist sie eine besondere Auszeichnung, deren Verleihung auf einige wenige Personen zu beschränken ist.

Über die Verleihung beschließt der Stadtrat durch nicht öffentlichen Beschluss. Vorschlagsberechtigt sind mindestens zwei Fraktionen des Stadtrates, die mindestens 30 Prozent der Mitglieder des Stadtrates umfassen müssen, oder der Oberbürgermeister, der der Unterstützung mindestens einer Fraktion des Stadtrates bedarf.

Die Ehrenbürgerschaft wird durch Aushändigung einer Urkunde begründet. Mit der Aushändigung der Urkunde wird gleichzeitig eine Anstecknadel in Form einer goldenen Rose verliehen. Ehrenbürger sollen zu besonderen festlichen Veranstaltungen der Stadt als Ehrengäste eingeladen werden. Die Stadt Rosenheim übernimmt anlässlich des Todes eines Ehrenbürgers die Beerdigungskosten, die Grabgebühr sowie die Grabpflege für 25 Jahre.

Der Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte zieht den Verlust der Auszeichnung nach sich. Im Übrigen kann die Auszeichnung gemäß Art. 16 Abs. 2 der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern wegen unwürdigen Verhaltens widerrufen werden. Der Beschluss bedarf einer Mehrheit von zwei Dritteln der stimmberechtigten Mitglieder des Stadtrats.

Die folgende Liste nennt die 13 seit 1905 ernannten Ehrenbürger Rosenheims. Sie ist bereinigt um mindestens drei Personen (Hitler, Epp, Göring), denen das Ehrenbürgerrecht 1945 aberkannt wurde. Darüber hinaus um Paul von Hindenburg. Grundlage hierfür ist die herrschende Kommentarmeinung zur Bayerischen Gemeindeordnung[1][2][3][4], die besagt, dass das Ehrenbürgerrecht mit dem Tode des Geehrten erlischt. Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Rosenheim hat sich in seiner Sitzung vom 7. Mai 2013 dieser Auffassung angeschlossen und einstimmig beschlossen, Paul v. Hindenburg aus der Liste der Ehrenbürger der Stadt Rosenheim zu streichen.

Hinweis: Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Datum der Zuerkennung.

Die Ehrenbürger der Stadt Rosenheim[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Max Bram (* 1855; † 1935)
    Oberlehrer in München
    Verleihung am 19. April 1905
    Die Stadt zeichnete hiermit den Stifter der Städtischen Galerie aus.
  2. Ludwig Eid (* 1856; † 1936)
    Oberstudiendirektor
    Verleihung am 7. Mai 1909
    Grund für die Auszeichnung waren seine Dienste als erster Stadtarchivar, Gründer des Historischen Vereins und der Städtischen Sammlungen.
  3. Anton Jakob (* 1851; † 1937)
    Oberstudiendirektor
    Verleihung am 29. Januar 1919
    Ausgezeichnet wurde damit sein Verdienst um den Ausbau des Schulwesens in Rosenheim (Königliche Realschule mit gewerblicher Fortbildungsschule).
  4. Josef Wüst (* 1860; † 1929)
    Hofrat
    Verleihung am 29. Oktober 1925
    Bürgermeister vom 1. Juni 1889 bis 22. Februar 1919
  5. Johann Klepper (* 1868; † 1949)
    Schneidermeister
    Verleihung am 23. Mai 1948
    Die Stadt verlieh ihm das Ehrenbürgerrecht, da er Gründer und Chef der Klepperwerke, sowie Förderer kultureller Belange war.
  6. Theodor Gietl (* 1877; † 1961)
    Gewerberat, Glasermeister
    Verleihung am 21. Dezember 1955
    Ehrenbürgerstatus erhielt er durch die Förderung des heimischen Handwerks
  7. Georg Aicher (* 1887; † 1967)
    Holzfabrikant
    Verleihung am 20. März 1957
    Die Verdienste um die Holzindustrie, sowie seine Dienste als Mitbegründer des Holztechnikums bewegten die Stadt dazu, ihn auszuzeichnen. Nach ihm benannt wurde zudem das Gewerbegebiet „Aicher-Park“.
  8. Hans Ritter von Lex (* 1893; † 1970)
    Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes
    Verleihung am 15. September 1964
  9. Constantin Gerhardinger (* 1888; † 1970)
    Kunstmaler
    Verleihung am 31. Juli 1968
    Durch die Stiftung seines Gemäldenachlasses an die Städtische Galerie und seinem Verdienst um die Pflege des Max-Bram-Nachlasses erhielt er den Titel des Ehrenbürgers.
  10. Ludwig Spieler (* 1889; † 1971)
    Geschäftsführer der Konsumgesellschaft „1860“
    Verleihung am 5. März 1969
    Stadtrat, Zweiter Bürgermeister
  11. Albert Steinbeißer (* 1910; † 1991)
    Stadtdirektor
    Verleihung am 14. September 1977
    Oberbürgermeister vom 19. September 1965 bis 30. September 1977
  12. Michael Stöcker (* 1937, † 2013)
    Staatsanwalt
    Verleihung am 30. April 2002
    Oberbürgermeister vom 1. Oktober 1977 bis 30. April 2002
  13. Gabriele Bauer (* 1952)
    Geschäftsführerin
    Verleihung am 27. Mai 2020
    Oberbürgermeisterin vom 1. Mai 2002 bis 30. April 2020

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Prandl/ Zimmermann/ Büchner: Kommunalrecht in Bayern
  2. Schulz/ Wachsmuth/ Zwick/ Bauer/ Mühlbauer/ Oehler/ Stanglmayr/ Winkler: Kommunalverfassungsrecht Bayern - Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern
  3. Bauer/ Böhle/ Ecker/ Kuhne/ Masson/ Samper: Bayer. Kommunalgesetze - Kommentar
  4. Widtmann/ Grasser/ Glaser: Bayerische Gemeindeordnung - Kommentar