Liste der Träger des Ehrenkreuzes der Bundeswehr für Tapferkeit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. September 2016 um 01:48 Uhr durch 79.208.122.52 (Diskussion) (Name hinzugefügt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ralf Rönckendorf (2 v. l.) und Maik Mutschke (1 v. r.) im September 2012

Das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit ist die höchste Auszeichnung der Bundeswehr und die erste explizite Tapferkeitsauszeichnung in der Geschichte der bundesdeutschen Armee.[1]

Bei der Verleihung am 29. November 2010 wurden erstmals auch zwei am Karfreitag 2010 gefallene Soldaten postum geehrt und am 6. September 2011 wurde erstmals ein Stabsoffizier mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit ausgezeichnet. Bisher gab es 29 Verleihungen.[2]

Nr. Verleihungsdatum Name Alter bei Verleihung Dienstgrad bei Verleihung Truppenteil bei Verleihung Einsatz Verleihungsgrund Quelle
1 6. Juli 2009 Jan Berges 29 HptFw 1. / Fallschirmjägerbataillon 263 ISAF Am 20. Oktober 2008 kamen sie gemeinsam etwa fünf Kilometer südwestlich des PRT Kunduz ihren Kameraden und afghanischen Zivilisten, die Opfer eines Selbstmordanschlages geworden waren, trotz brennender Fahrzeuge und explodierender Munition zu Hilfe.
2 Alexander Dietzen 33 HptFw
3 Henry Lukács 28 HptFw
4 Markus Geist 28 OFw Luftlande-/Lufttransportschule
5 22. Januar 2010 Daniel Seibert 30 HptFw Gefechtsübungszentrum Heer ISAF Am 4. Juni 2009 führte er bei Basoz (Raum Kunduz) seine Gruppe vorbildlich an vorderster Linie gegen einen überlegenen Feind, um einen eigenen unter Beschuss stehenden Spähtrupp zu verstärken. Im Verlauf eines mehr als einstündigen Feuergefechts konnten die Angreifer zurückgeschlagen werden. [3]
6 Steffen Knoska 29 OFw Jägerregiment 1 Am 7. Juni 2009 geriet er entlang der Marschstraße „Little Pluto“ (Raum Kunduz) mit seinem Trupp, beim Versuch ein während eines Gefechtes beschädigtes Fahrzeug zu bergen, unter schweren Beschuss. Unter Einsatz des eigenen Lebens und trotz eines Helmtreffers rettete er gemeinsam mit seinen Soldaten einen verletzten Kameraden aus dem Schussfeld.
7 4. Mai 2010 Jan Hecht 36 HptFw 2. / Panzergrenadierbataillon 391 ISAF Am 4. Juni 2009 geriet er bei Basoz (Raum Kunduz) mit seinem Zug, der den Auftrag hatte, einen von Feinden unter Feuer genommenen Spähtrupp zu verstärken, selbst in einen Hinterhalt. Unter höchster eigener Gefährdung gelang es ihm und seinem Zug unter seiner herausragenden Führung dennoch, im Kampf gegen einen zahlenmäßig überlegenen Feind schließlich den eingekreisten Spähtrupp zu entsetzen. [4]
8 29. November 2010 Mario Kunert 36 HptFw 3. / Fallschirmjägerbataillon 373 ISAF Am 2. April 2010 drang er in Isa Khel (Raum Kunduz) mit vier Kameraden zu einem angegriffenen und eingeschlossenen Spähtrupp vor und ermöglichte durch seinen energischen Vorstoß und seine straffe Führung die erfolgreiche Bergung des verwundeten Spähtruppführers. [5]

[6] [7] [8]

9 Philipp Oliver Pordzik 33 HptFw 4. / Fallschirmjägerbataillon 313 Am 2. April 2010 eilte er nach der Zerstörung eines gepanzerten Dingo-Fahrzeuges durch einen ferngezündeten Sprengsatz in Isa Khel (Raum Kunduz) mit seinem Zug zur Verstärkung herbei. Unter heftigem, gezielten Feindfeuer saß er ab und ermöglichte unter Einsatz des eigenen Lebens durch entschlossenes Handeln und gezielte Führung seiner Soldaten die Rettung der verwundeten Soldaten.
10 Ralf Rönckendorf 38 HptFw 3. / Fallschirmjägerbataillon 373 Am 2. April 2010 kämpfte er sich in dem schweren Gefecht in Isa Khel (Raum Kunduz) als Sanitäter mit der Waffe in der Hand zu einem verwundeten und von Aufständischen bedrohten Kameraden vor und versorgte diesen notfallmedizinisch. Schließlich wurde er bei der Detonation einer Sprengfalle schwer verletzt und verlor sein Augenlicht.
11 Maik Mutschke 24/25[9] StGefr 3. / Fallschirmjägerbataillon 373 Am 2. April 2010 wurde seine Patrouille in Isa Khel (Raum Kunduz) von Aufständischen angegriffen, eingeschlossen und der Spähtruppführer verwundet. In dem folgenden, schweren Gefecht legte er alleine unter ständigem Feindfeuer 300 Meter durch die Ortschaft zurück und stellte somit Verbindung zu den eigenen Truppen her, die nun zu dem Spähtrupp vorstoßen konnten.
12 Robert Hartert (postum - gefallen 2. April 2010) 25 (†) StGefr 3. / Fallschirmjägerbataillon 373 Am 2. April 2010 kämpfte er in dem schweren Gefecht in Isa Khel (Raum Kunduz) als Maschinengewehrschütze mit außergewöhnlicher Tapferkeit an vorderster Linie und wurde schließlich tödlich getroffen. Durch seine selbständige, kontinuierliche Feuerunterstützung hatte er bis dahin einen wesentlichen Beitrag zur Bergung eines verwundeten Kameraden aus sehr schwieriger Lage geleistet.
13 Martin Kadir Augustyniak (postum - gefallen 2. April 2010) 28 (†) HptGefr 3. / Fallschirmjägerbataillon 373 Am 2. April 2010 hatte er in Isa Khel (Raum Kunduz) einen wesentlichen Anteil an der Bergung eines verwundeten Spähtruppführers. Trotz zweimaliger Verwundung in dem schweren Gefecht gab er anschließend einem gepanzerten Dingo-Fahrzeug, dessen Maschinengewehr zerstört worden war, mit seinem Gewehr und der Panzerfaust Feuerschutz. Schließlich wurde er bei der Zerstörung dieses Dingos durch einen ferngezündeten Sprengsatz getötet.
14 12. April 2011 Stefan Weinmüller 42 StFw Luftlande-/Lufttransportschule ISAF Weinmüller und Henken bargen am 19. Juli 2009 bei einem Gefecht nahe der Ortschaft Isa Khan / Chahar Darah unter Feindfeuer einen verwundeten ANA-Soldaten.

Die anderen drei Soldaten zeichneten sich am 16. Juli 2010 als Angehörige der QRF 5 während eines Gefechtes im Raum Baghlan aus. Verteidigungsminister Thomas de Maizière sagte bei der Ehrung, die Soldaten hätten „sich durch ihr hervorragend tapferes Handeln im Einsatz besonders ausgezeichnet“.

[10][11]
15 Timo Henken 31 OFw Luftlande-/Lufttransportschule
16 Andreas Mey 30 HptFw 4. / Gebirgsjägerbataillon 231
17 Norman Reichow 30 OFw 4. / Gebirgsjägerbataillon 231
18 Valeri Müller 21 HptGefr 4. / Gebirgsjägerbataillon 231
19 Höchstwahrscheinlich im Jahre 2011 gab es zwei weitere Verleihungen. T.S. 34 Hptm ISAF Verleihung im Rahmen einer Operation mit der Task Force 47 im Raum Meymaneh. Eingesetzt als LNO zum 209th ANA Corps [12]
20 ? ? HptFw ?
21 6. September 2011 Jared Sembritzki 42 Oberstlt Kdr Gebirgsjägerbataillon 231 ISAF Eingesetzt als Kommandeur der QRF 5 und während eines schweren Gefechts um einen Combat-Outpost bei Shahabuddin zeichnete er sich durch Mut, Führungskönnen, Entschlusskraft und selbstlosen Einsatz aus. [13]
22 22. November 2011 Rene Fandrich ? HptFw Gefechtsübungszentrum Heer ? ? [14][15][16][17]
23 Jürgen Wölfl 42 HptFw 3. / Panzergrenadierbataillon 122
24 Jan Bauer ? OStGefr 2. / Fallschirmjägerbataillon 313
25 Tim Focken 24/25 OStGefr 2. / Fallschirmjägerbataillon 313
26 Egin Imprammpasi ? StGefr 3. / Fallschirmjägerbataillon 313
27 31. März 2014 Jürgen E. ? HptFw Kommando Spezialkräfte ? Jürgen E. und Benjamin B. waren am 21. Februar 2013 Teil einer Operation im Raum Kunduz, bei welcher Jürgen E. einen schwer verletzten Afghanen unter Beschuss aus einer Gefahrenzone rettete. Dabei wurde er selbst schwer verletzt, wurde jedoch selbst von seinem Kameraden Benjamin B. gerettet. "Das entschlossene, mutige und dabei stets umsichtige Handeln der beiden deutschen Soldaten in kritischer Situation erzielte somit einen wesentlichen Beitrag zum Gesamterfolg der Operation." [18]
28 Benjamin B. ? HptFw Kommando Spezialkräfte
29 22. September 2014 Daniel Wirth (postum – gefallen 4. Mai 2013) 32 (†) HptFw Kommando Spezialkräfte ISAF Der am 4. Mai 2013 im Gefecht südlich von Kunduz getötete Soldat hat an diesem Tag außergewöhnliche Tapferkeit bewiesen und „das Leben seiner Kameraden beschützt“. [19]

Einzelnachweise

  1. Broschüre des BMVg (Hrsg.): Ehrenzeichen und Einsatzmedaillen der Bundeswehr. Berlin/Bonn 2009.
  2. Artikel zum fünften Jahrestag der Einführung
  3. BMVg.de Artikel zur Verleihung am 22. Januar 2010 vom Bundesministerium der Verteidigung
  4. Der Panzergrenadier Artikel in „Der Panzergrenadier“ Ausgabe 26/09
  5. Artikel zur Verleihung auf der Website des BMVg
  6. Video Der Krieg bleibt – ZDF-Dokumentation zur Rückkehr von Soldaten aus Afghanistan in der ZDFmediathek, abgerufen am 3. Februar 2014. (offline)
  7. BILD.de BILD-Artikel über die Verwundung von Hauptfeldwebel Ralf Rönckendorf
  8. Artikel: Artikel im „Bremervörder/Südkreis Anzeiger“ vom 5. Dezember 2010
  9. sanitaetsdienst-bundeswehr.de Artikel über die Verletzung von Maik M. vom Sanitätsdienst der Bundeswehr
  10. Artikel zur Verleihung auf der Website des BMVg
  11. Artikel auf deutschesheer.de
  12. Artikel zum fünften Jahrestag der Einführung, Nachweis durch BAPersBw
  13. Artikel zur Verleihung auf der Website des BMVg
  14. Artikel zur Verleihung auf der Website des BMVg
  15. Forumsbeitrag im Forum für deutsche Militärgeschichte unter dem Thema "Ehrenkreuz für Tapferkeit" auf Seite 4
  16. Anzeiger am Sonntag, 11. Dezember 2011
  17. Pilotprojekt der Bundeswehr - Sport für Veteranen
  18. Ursula von der Leyen verleiht Ehrenkreuze der Bundeswehr für Tapferkeit
  19. Tapferkeitsauszeichnung für gefallenen KSK-Soldaten