Ludewa
Ludewa District ist ein Distrikt/Landkreis in der Region Njombe in Tansania.
Ludewa | |
---|---|
Basisdaten | |
Staat | Tansania |
Einwohner | 133.218 (2012[1]) |
ISO 3166-2 | TZ-29 |
Geographie und Verkehrslage
Der Ludewa Distrikt ist eines von 4 Verwaltungsgebieten in der Njombe-Region. Er liegt im südlichen Teil der Region und grenzt an den Makete-Distrikt im Norden, den Songea-Distrikt im Osten und den Mbinga-Distrikt im Südwesten. Die Region wurde 2012 aus der Region Iringa ausgegliedert und umfasst auch noch den Makete District und den Njombe District. In der Stadt Njombe wurde 2013 ein großer Neubau für die Regionalverwaltung errichtet. Auf Karten und Satellitenbildern[2] wird der Distrikt und die Kreisstadt auch oft als "Rudewa" benannt, da die lokale Bevölkerung "l" und "r" nur schwer unterscheiden kann.
Die Livingstone-Berge mit Höhen bis zu 2600 m durchziehen den ganzen Distrikt mit drei Gebirgsketten. Die Hochtäler sind tief zerschnitten. Mehrere kleine Flüsse führen ganzjährig Wasser, das an drei Stellen durch Kleinkraftwerke zur Stromerzeugung für Inselnetze genutzt werden kann (Mavanga, Lugarawa, Mawengi).
Einziges städtisches Zentrum ist die Kreisstadt Ludewa mit Distriktverwaltung, Krankenhaus, Stromversorgung durch ein Diesel-Kraftwerk mit zwei Generatoren, Polizeistation, Banken, Internetcafé, Tankstelle, katholischer und anglikanischer Kirche, zwei Sekundarschulen sowie einer nahe gelegenen großen Gefängnisfarm.
Bevölkerung
Die Volkszählung von 2012[1] (National Population and Housing Census Report) ergab eine Einwohnerzahl von 133 218, mit 47,6 % männlicher und 52,3 % weiblicher Bevölkerung. Traditionell unterscheiden sich die Bevölkerungsgruppen der Wapangwa, Wakinga[3], und Wamanda[4]. Die jährliche Wachstumsrate wird mit 0,8 % geschätzt. Die durchschnittliche Haushaltsgröße betrug 4,4 Personen.
Die Stromversorgung erfolgt in vier kleineren Inselnetzen: staatlich in Ludewa Stadt mit Anschluss von Dörfern in der Umgebung, sowie privat (katholische Kirche) in Lugarawa, Mavanga und Mawengi.
61 % der Bevölkerung haben Zugang zu sauberem Wasser.
90 % der Einwohner arbeiten in der Selbstversorger-Landwirtschaft Subsistenzwirtschaft.
Der Ludewa Distrikt ist in der Kreisstadt an das Telefonnetz der Tanzania Telecommunication Company TCCL angeschlossen und wird fast flächendeckend von den Mobilfunknetzen TIGO, Airtel und Vodacom abgedeckt.
Straßen
Ca. 1 km der Hauptstraße ist in der Stadt Ludewa asphaltiert, ansonsten sind die 1359 km Straßen im Distrikt ohne Asphalt. 16 % der Straßen, 215 km, sind ganzjährig befahrbar. Dazu zählt insbesondere die Njombe-Ludewa Straße, die inzwischen mehrmals täglich mit einem Bus befahren wird. Von Njombe bis Mkiu-Junction und von dort über Lugarawa bis Mundindi wurde diese Straße 2014 wegen des geplanten Eisenerz Abbaus in Liganga[5] auf eine Breite bis zu 8 m erweitert.
Über den Ruhuhu Fluss wird eine Motorfähre für Kraftfahrzeuge bis zu einem Gesamtgewicht von 10 t betrieben.
Landwirtschaft
Entsprechend der Höhenlage gliedert sich der Distrikt in drei unterschiedliche Landwirtschaftszonen: Hochlagen, Mittellagen und Talräume.
Der natürliche Miombo-Wald kommt verbreitet vor, in den Hochlagen gibt es auch noch unter Schutz gestellte Regenwaldbestände (Forest Reserves). Die Regenzeit beginnt Mitte November und endet im Mai in den Hochlagen und in den Tieflagen beginnt sie Mitte Dezember und endet im April.
Teeplantagen (u.a. Luponde und Lusitu Estate) befinden sich in den regenreichen Hochlagen um 2000 m üNN an der Grenze zum Njombe Distrikt. Angebaut werden sonst im Regenfeldbau hauptsächlich Mais, Bohnen, Erbsen, Weizen, Maniok, Kartoffeln, Sonnenblumen, etwas Kaffee.
Fischerei
In den Siedlungen am Nyassa-See wird Fischfang zur Eigenversorgung vom Einbaum aus betrieben. Es werden aber auch kleine Fische getrocknet bis zum Markt in Iringa geliefert und zu Fuß über die Berge bis Madunda oder per Bus in die Stadt Njombe gebracht.
Schulen
Im Ludewa-Distrik gibt es 98 Kindergärten mit 6644 Schülerinnen und Schülern (z.T. als pre primary school geführt) 103 Grundschulen der Klassen 1-7, 17 staatliche Sekundarschulen (mit je 4 Jahrgängen) und 6 private Sekundarschulen mit insgesamt 9919 Schülerinnen und Schülern (2014). Es gibt auch einige Zentren der Erwachsenenbildung, darunter ein „Nurse- and Midwife - College“ (Lugarawa), ein Zentrum für handwerkliche Ausbildung (Lugarawa), ein Katecheten Seminar (Madunda) sowie eine Schule für Behinderte in Mundindi mit ca. 40 Schülerinnen und Schülern.
Gesundheitsversorgung
Es gibt in Ludewa in der Kreisstadt ein staatliches Krankenhaus und weiterhin zwei kirchliche Krankenhäuser in Lugarawa und Milo, außerdem ein „subhospital“ in Madunda, 6 ländliche Gesundheitszentren und 46 dörfliche Gesundheitsstationen (Dispensaries)
Projekte der Entwicklungszusammenarbeit
Zahlreiche staatliche und private Geldgeber und Entwicklungshilfe-NGO waren und sind im Ludewa-Distrikt aktiv. Italienische Hilfe hat eine lange Tradition in Lugarawa. Der Einsatz der Afrikahilfe Schondorf erfolgte ab 1986 mit 33 Containern Materialhilfe zur Ausstattung im Krankenhausbereich und der Bildungsförderung[6]. Er wird jetzt über eine Kooperation mit LUDEFO (Ludewa Development Foundation[7]) für Ausbildungsstipendien fortgesetzt.
Wards im Ludewa-Distrikt (Verwaltungsstruktur)
- Ibumi
- Iwela
- Kilondo
- Lifuma
- Luana
- Ludende
- Ludewa
- Lugarawa
- Luilo
- Lumbila
- Lupanga
- Lupingu
- Madilu
- Madope
- Makonde
- Manda
- Masasi
- Mavanga
- Mawengi
- Milo
- Mkongobaki
- Mlangali
- Mundindi
- Nkomang'ombe
- Ruhuhu
Meist werden mehrere Siedlungen zu einem „Ward“ als Verwaltungsgemeinschaft zusammengefasst. Mehrere Wards bilden dann eine Division, die von einem Beamten (division officer) administrativ geleitet wird. Auf Distrikt-Ebene gibt es als lokales Parlament den District Council unter Vorsitz eines gewählten Chairman. Die Verwaltung wird von einem District Executive Director unter der Aufsicht eines von der Zentralregierung entsandten District Commissioner geleitet.
Einzelnachweise
- ↑ a b Alle Zahlen mündliche Auskunft durch District Executive Director B.B. Kilanga, Juni 2014
- ↑ https://commons.wikimedia.org/wiki/Atlas_of_Tanzania
- ↑ http://www.ethnologue.com/language/zga
- ↑ http://www.ethnologue.com/language/pbr
- ↑ http://www.hakimadini.org/publications/BOMANI%20REPORT..pdf
- ↑ Afrikahilfe Schondorf, aufgerufen am 16. Juli 2014
- ↑ LUDEFO-Webseite http://www.ludefo.org aufgerufen am 17. Juli 2014