M.I Parseval

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PL IV-M I in Fischamend
Parseval-Broschüre

Das k.u.k. M.I Parseval war ein Prallluftschiff mit zwei Ballonetts. Seine Erstfahrt fand am 26. November 1909 in Fischamend statt. Es war das erste Luftschiff der k.u.k. Luftschifferabteilung. Die Konstruktion erfolgte auf Grundlage von Plänen des preußischen Majors August von Parseval. Das M.I Parseval war in der Körtinghalle der Militär-Aëronautischen Anstalt Fischamend stationiert. Das für Übungsfahrten und Forschung dienende Luftschiff bot fünf Besatzungsmitgliedern Platz.[1][2][3]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

k.u.k. Militärluftschiff M.I Parseval
Hersteller Österreichische Motor-Luftfahrzeuggesellschaft
Ballonhülle Österreichisch-Amerikanische Gummiwarenfabrik
Motor und Motorengondel Daimlerwerke Wiener Neustadt
Länge 49 m
Durchmesser 8,9 m
Traggasinhalt 2400 m³
Gesamtmasse 2550 kg
Maximalgeschwindigkeit 45 km/h
Reisegeschwindigkeit 40 km/h
Gipfelhöhe 1150 m
Reichweite 300 km
Motorisierung 1 Austro-Daimler, 70 PS (ca. 50 kW), mit dreiflügeliger Luftschraube mit Ø 3,5 m, Stoffbespannung

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberleutnant Hans Hauswirth (1878–1914) vor der Gondel des Luftschiffes Parseval (um 1912)

Bei der Erstfahrt waren neben dem Kommandanten Oberleutnant von Berlepsch folgende Persönlichkeiten an Bord: Oberingenieur Kiefer, Deutsche Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft, Direktor Ferdinand Porsche, Austro-Daimler Motorengesellschaft und Hauptmann Franz Hinterstoisser, Kommandant der Militär-Aëronautischen Anstalt Fischamend. Diese führte von Fischamend Richtung Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und über Schönbrunn zurück nach Fischamend. Das M.I Parseval umkreiste dabei den Wiener Stephansdom. Es wurde berichtet, dass Kaiser Franz Joseph mit einem Fernglas von einem Fenster seines Arbeitskabinetts im Reichstrakt der Hofburg den Bewegungen des Luftschiffs zugesehen hat. Ihm wurde ein distanziertes Verhältnis zu neuen Waffengattungen, wie Luftschiffen und Flugmaschinen, nachgesagt. Umso mehr trug die Fahrt des Parseval über Wien zu großer Popularisierung der Luftschifffahrt in Österreich bei.

In Fischamend erinnert heute die Parsevalstraße samt Hinweisschild an das M.I Parseval. Sie verläuft im Gebiet der ehemaligen Militär-Aëronautischen Anstalt unweit von Luftschiffhalle und Flugfeld.[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Ster, Reinhard Ringl: Die große Zeit der K.u.K.Luftschiffe 1908–1914. In: Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend (Hrsg.): Die K.u.K. Militär-Aeronautische Anstalt Fischamend. Band 1. Carinaverlag, 2017, ISBN 978-3-9503429-8-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ing. Rudolf Ster, Ing. Reinhard Ringl: Die k.u.k. Militär-Aeronautische Anstalt Fischamend. Hrsg.: ILF. Band 1. carinaverlag, ISBN 978-3-9503429-8-7, S. 200.
  2. Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend. Abgerufen am 6. Februar 2020 (deutsch).
  3. Creativedays2: NEU: Gondel-Modell mit Flugmotor des Parseval Luftschiffes (1909) | Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum Mattsee. Abgerufen am 6. Februar 2020 (deutsch).
  4. Google Maps. Abgerufen am 6. Februar 2020 (de-US).