Maman ist kurz beim Friseur
Film | |
Titel | Mama ist beim Friseur |
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Originaltitel | Maman est chez le coiffeur |
Produktionsland | Kanada |
Originalsprache | Französisch |
Erscheinungsjahr | 2008 |
Länge | 95 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Léa Pool |
Drehbuch | Isabelle Hébert |
Produktion | Lyse Lafontaine Michael Mosca |
Musik | Laurent Eyquem |
Kamera | Daniel Jobin |
Schnitt | Dominique Fortin |
Besetzung | |
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Mama ist beim Friseur (Originaltitel: Maman est chez le coiffeur) ist ein kanadischer Fernsehfilm aus dem Jahr 2008, der Elemente des Dramas und einer Komödie vereint. Léa Pool führte Regie und Isabelle Hébert schrieb das Drehbuch. Der Film zeigt auf, wie die Aufdeckung der Homosexualität eines dreifachen Familienvaters das Familienleben auf tragische Weise verändert.
Handlung
Québec im Jahr 1966: Die Geschwister Élise, Coco und Benoit verbringen die Sommerferien zuhause. Élise, die älteste der Drei, entdeckt die Liebschaft ihres Vaters zu seinem Golfpartner und sieht es als ihre Pflicht an, auch ihre Mutter Simone darüber zu informieren. Die ist entsetzt und nicht länger bereit, das Familienleben wie gewohnt aufrechtzuerhalten. Die Gelegenheit einer Beförderung, die mit einer Versetzung nach Europa verbunden ist, nutzt sie, um dem untreuen Ehemann zu entfliehen und damit auch die Familie zu verlassen. Dabei übersieht sie, wie sehr der jüngste Sohn Benoit sie braucht. In seine heile Welt wird nun ein jähes Loch gerissen. Er zeigt ab nun ein Verhalten, das auf eine psychische Störung schließen lässt. Er nässt ein, zerstört mutwillig sein Spielzeug und setzt die Garage in Brand.
Élise versucht all dies aufzufangen, in dem sie die Beschützerrolle einnimmt, die bisher ihre Mutter ausfüllte. Denn der eigene Vater, der schon vor Simones Flucht eine Entwicklungsstörung bei Benoit auszumachen glaubte, sieht die dauerhafte Unterbringung in einer psychotherapeutischen Einrichtung als die beste Lösung an. Das Herausnehmen aus seinem gewohnten Umfeld würde Benoits verletzter Seele jedoch nur weiter schaden. Élise in ihrer Reife erkennt dies, aber leider nicht ihr Vater.
Hintergrund
Der Film wurde in der kanadischen Stadt Belœil gedreht.[1]
Der deutsche Alternativtitel lautet Maman ist kurz beim Friseur.[2]
Kritiken
„Regisseurin Léa Pool […] erzählt aus der Sicht der Kinder und frei von jedweder Sentimentalität mit einer Leichtigkeit, die das Thema nicht bloß erträglich macht, sondern sogar Optimismus verbreitet. Dank der hervorragenden Darsteller, der liebevollen Ausstattung und des perfekten Soundtracks entsteht ein stimmiges Zeitstück über Kindheitsnostalgie, schmerzhaftes Erwachsenwerden und höchst fragiles Familienglück. Fazit »Wehmütig, wahrhaftig und sehr anrührend«“
„Ein Familiendrama, das die heile Welt der Sechzigerjahre – mit viel Zeitkolorit und leichtfüßiger Ironie gegenüber den verstaubten Konventionen jener Zeit – zu zerpflücken weiß.“
„Schauspielerisch gibt es nichts auszusetzen, im Gegenteil, sogar die Jungdarsteller, die den Film auch gleichzeitig tragen, überzeugen auf ganzer Linie. Es gibt zwei Arten von Kinderdarstellern. Die einen schauspielern, die anderen sind einfach sie selbst. Hier trifft man auf letztere. Sie sind unverbraucht und haben keine Hemmungen, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. […] Am beeindruckendsten ist allerdings Hugo St-Onge-Paquin als kleinster der Familie […] Es ist erstaunlich, wie realistisch der kleine diese umfangreiche Gefühlspalette übermittelt. […] Die Bilder, die Kameramann Daniel Jobin hier einfängt, sind von poetischer Schönheit und täuschen manchmal über den ernsten Unterton des Filmes hinweg. Auch die preisgekrönte Musik von Laurent Eyquem ist wundervoll. Sie ist voller Dramatik und verleiht dem Film eine ungeahnte Tiefe. In sämtlichen Aspekten ist eine seltsame Sensibilität und Emotionalität vorhanden. […] FAZIT: Ein großer Film in kleinem Gewand. Tolle Schauspieler und eine ruhige und bedachte Inszenierung.“
„'Maman ist kurz beim Friseur' ist auf Zelluloid gebannte 60er-Nostalgie mit dem passenden Soundtrack, sonnigen Farben, Kostümen und Kulissen. […] Nach und nach […] baut der Film einen ernsteren, tragischeren Ton auf, der jedoch immer wieder durchbrochen wird von humorigen und merkwürdigen Momenten. Dass die Geschichte aus den Augen einer Jugendlichen erzählt wird, vernachlässigt die Probleme der Erwachsenen ein gutes Stück. So erfährt der Zuschauer kaum etwas über den Ausgang der homosexuellen Liebschaft des Vaters und nur oberflächlich von dessen wahrem Kampf als Alleinerziehender. Der Fokus liegt viel mehr auf dem Erleben der Kinder“
„Die Wahl der Songs, die den Film begleiten, ist passend ausgefallen, doch leider ist das Klaviergeplänkel des Scores leicht nervtötend. Auch funktionieren nicht alle Subplots: Die Freundschaft zwischen Elise und dem taubstummen, kuriosen Fliegenfischer mit grossem Herz greift etwas zu tief in die Klischeekiste und hat wenig Einfluss auf die Geschichte oder die Entwicklung von Elise.“
Auszeichnungen
- 2009: Publikumspreis auf den Solothurner Filmtagen
- 2009: Publikumspreis auf dem Göteborg International Film Festival [4]
- 2009: Prix Jutra für den Film mit dem größten Erfolg außerhalb Québecs
- 2009: Prix Jutra für das beste Hairstyling
- 2009: Vancouver Film Critics Circle Award für Marianne Fortier als beste Darstellerin in einem kanadischen Film [8]
Weblinks
- Maman ist kurz beim Friseur bei IMDb
- Maman ist kurz beim Friseur in der Deutschen Synchronkartei
- Maman ist kurz beim Friseur bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Bilder zum Film
Einzelnachweise
- ↑ IMDb Drehorte
- ↑ Maman ist kurz beim Friseur in der Online-Filmdatenbank
- ↑ http://www.tvspielfilm.de/kino/filmarchiv/film/mama-ist-kurz-beim-friseur,4250686,ApplicationMovie.html
- ↑ a b Mama ist beim Friseur auf www.identities.at
- ↑ http://theamblinreviewer.wordpress.com/2011/08/16/maman-ist-kurz-beim-frisor/
- ↑ http://www.cineclub.de/filmarchiv/2008/maman-ist-kurz-beim-friseur.html
- ↑ http://outnow.ch/Movies/2008/MamanEstChezLeCoiffeur/Reviews/kino/
- ↑ IMDb Awards